Management Assistenz Jobs und Stellenangebote in Bremen
Beruf Management Assistenz in Bremen
Management Assistenz in Bremen: Alltag zwischen Schaltzentrale und Zittern um den Stuhlkreis
Wenn man sich in Bremen auf eine Position im Bereich Management Assistenz einlässt, denkt man vielleicht an ruhiges Organisieren, freundlich Termine jonglieren und „Schreibtisch mit Aussicht“. Tatsächlich ist das Berufsbild weit davon entfernt, bloß das Protokoll zu führen und die Kaffeerunde zu bestücken – oder überhaupt noch mit solchen Klischees behaftet zu sein. Wer hier neu einsteigt oder sich verändern will, findet eine Branche, deren Konturen sich ständig verschieben. Genauso wie die Elbe nie zweimal die gleiche ist – wobei, das war ja die Weser, aber Sie verstehen das Bild.
Was die Management Assistenz inzwischen verlangt, ist ein erstaunlich komplexes Bündel an Fähigkeiten – und damit meine ich ausdrücklich keine Vorschriften, wie sie aus verstaubten Ausbildungsrahmenplänen tropfen. Die meisten Bremer Unternehmen – wobei der Mittelstand dominiert, aber die großen Logistik-Player, Tech-Firmen und Dienstleistungszentren ziehen nach – setzen zunehmend auf Assistenzkräfte, die mitdenken, gegensteuern, steckenbleibende Prozesse entknoten oder festgefahrene Chefs (ja, die gibt’s) mit höflicher Hartnäckigkeit zur Tagesordnung zurückholen. Soft Skills? Pflicht. Digitalisierung? Überlebenssache. Ich habe es selbst erlebt: Wenn plötzlich einer vor dem neuesten Collaboration-Tool steht wie der Ochs vorm Scheunentor, ist es der oder die „Assistenz“, die den Laden rettet – und das oft wortlos im Hintergrund, ohne Schulterklopfer.
Das Einstiegsgehalt? Tja. Hier wird es knifflig, weil Bremen einen gewissen Sparkurs fährt; man könnte fast sagen, der Wind pustet dem Portemonnaie kräftig ins Gesicht. Berufseinsteiger sehen sich meist mit Werten um die 2.300 € bis 2.700 € konfrontiert – in manchen Technologie- oder Industrieunternehmen ist ein Sprung auf rund 3.000 €, optimistisch betrachtet 3.200 €, drin. Aller Anfang ist – na gut, sagen wir: machbar. Mit Berufserfahrung, spezialisierten Kenntnissen (beispielsweise im Projektmanagement oder in der digitalen Prozesssteuerung), klettert das Monatsgehalt gern Richtung 3.400 € oder 3.600 €. Aber das ist selten ein Selbstläufer. Die Wahrheit? Verhandeln ist eine Kunst, und die Bezahlung immerhin nicht alles. Häufig zählt der Gestaltungsfreiraum, und der wächst – jedenfalls bei Arbeitgebern, die wissen, was sie an ihrer „rechten Hand“ haben.
Was viele unterschätzen: Die Weiterbildungslandschaft in Bremen ist bunt, manchmal aber auch unübersichtlich. Wer sich in Excel und SAP ohnehin vorkommt wie in der eigenen Westentasche, merkt schnell, dass Themen wie agiles Arbeiten, Change Management oder Compliance plötzlich auf dem Weiterbildungsplan stehen. Sprachkompetenzen und interkulturelle Sensibilität sind im internationalen Bremen gefragt – zumal viele Betriebe Richtung Nord- und Ostsee exportieren oder Partner im Ausland haben. Verwaltung von Homeoffice-Regelungen, Koordination virtueller Meetings, Datenschutz-Schulungen – was gestern als Nebensache abgetan wurde, ist heute Bestandteil der Visitenkarte. Manchmal frage ich mich: Wird die Management Assistenz nicht unterschätzt? Überladen, das ja sowieso. Aber unterschätzt.
Ein Wort noch zur Atmosphäre: Hier in Bremen weht ein rauer, aber ehrlicher Wind. Die Chefetagen sind oft weniger abgehoben als anderswo – was trügerisch sein kann. Wer sich einlässt, erlebt mal eine Wertschätzung, die sich als Hanseaten-Chic tarnt (eher ein Nicken als ein lautes „Bravo“), mal eine Mischung aus Improvisation und norddeutscher Gelassenheit. Und doch, so mein Eindruck, ist genau das ein geerdeter Nährboden für Berufsanfänger oder Wechselwillige. Wer bereit ist, zwischen Aktenberg (Bild natürlich nur noch digital) und spontaner Videokonferenz zu jonglieren, findet eine Arbeitswelt mit – nennen wir es ruhig stolz – authentischem Charakter. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber eben auch kein Spaziergang am Osterdeich. Doch genau darin liegt der Reiz. Fragen? Die sollte man sich hier immer wieder selbst stellen. Und die wichtigste davon lautet: Will ich mittendrin, statt nur an der Seite sein? In Bremen ist das nicht ausgeschlossen. Eher sogar erwünscht.