CompuSafe Data Systems AG | 04103 Leipzig
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Wer als Übersetzer in Dresden anfängt oder einen Wechsel in diesen Bereich erwägt, landet schnell zwischen den Stühlen. Klar, es gibt die typischen Assoziationen: Bücher, internationale Unternehmen, Gerichte, Behörden – irgendwer muss ja die Sprachen jonglieren. Aber wie sieht es wirklich aus, im Arbeitsalltag, im Dresdner Mikrokosmos? Ich war nie der Meinung, dass Übersetzen einfach ein bisschen hübsch Schreiben auf zwei Sprachen ist. Weit gefehlt – Übersetzen ist Facharbeit, präzise und nervenaufreibend, oft genug unterschätzt. Sprachgefühl allein reicht nicht. Die wenigsten ahnen, wie viel Hintergrundwissen, Konzentration, manchmal auch Mut dazu gehört, einen Text nicht nur zu „übersetzen“, sondern zu übertragen. Das ist der Punkt, an dem Neugier und Demut miteinander ringen. Und das, so wage ich zu behaupten, merkt man hier in Dresden besonders.
Dresden ist kein Berlin, aber eben auch nicht mehr die graue Maus. Die Stadt hat inzwischen eine bunte Mischung aus Wirtschaftsunternehmen, Verwaltung, Kultur und Wissenschaft. Übersetzerinnen und Übersetzer haben da – abgesehen von der klassischen Literatur – ihre Finger in technischen Dokumentationen, juristischen Gutachten, offiziösen Schriftstücken, Marketingkonzepten oder manchmal einfach nur Gebrauchsanleitungen. Wer sich mit medizinischen Texten anlegt, lernt in Dresden schnell: Ein Komma zu viel oder zu wenig, und schon steht im Beipackzettel plötzlich etwas, was so nie gemeint war. Das ist kein akademisches Feuilleton-Gerede – da geht es um echte Haftung. Die Stadt bietet also – das ist keine Übertreibung – mehr Chancen als man auf den ersten Blick denkt. Gerade die starke Präsenz internationaler Unternehmen im Maschinenbau, Halbleiterbereich (wer hätte das noch vor zehn Jahren gedacht?) und der boomenden Wissenschaftsszene sorgt dafür, dass Sprachdienstleistungen viel mehr gefragt sind als es viele ahnen. Die Nachfrage ist jedoch sprunghaft. Heute Italienisch, morgen Chinesisch. Routine gibt es kaum, Anpassungsdruck dafür umso mehr.
Oft schwingt bei jungen Kolleginnen und Kollegen oder Umsteigern die Frage mit: Was bleibt denn nun eigentlich hängen? Die Wahrheit – und ich formuliere das mit einer Prise bitterer Erfahrung – ist: Es kommt drauf an. Wer angestellt arbeitet, zum Beispiel bei größeren Übersetzungsbüros oder innerhalb von Unternehmen, landet in Dresden meist bei 2.400 € bis 3.000 €. Bei speziellen Fachgebieten wie Technik oder Recht und entsprechender Spezialisierung sind auch 3.200 € bis 3.800 € nicht unrealistisch. Sprachliche Exoten oder gefragte Fachrichtungen können gelegentlich sogar darüber liegen. Wer hingegen als Freiberufler unterwegs ist – und das sind gar nicht wenige, Dresden fördert das mit einer gewissen Lässigkeit im Szene-Umfeld – steht irgendwie immer zwischen „viel zu wenig für zu viel Arbeit“ und „endlich ein Auftrag, der sich lohnt“. Monatliche Einnahmen zwischen 2.000 € und 3.500 € sind möglich, aber seltsam unberechenbar. Manche Monate brüllen nach Rotwein, andere erlauben Champagner. Am Ende bleibt: Die romantische Vorstellung vom Übersetzer mit Lotterleben am Elbufer ist … na ja, ein hübsches Märchen. Immerhin ein schönes.
Wer heute als Übersetzer in Dresden bleibt, kommt an den technologischen Brüchen nicht vorbei. Die Technik prescht voran – maschinelle Übersetzungstools werden nicht nur besser, sie sind auch längst bei vielen Auftraggebern Alltag. Das klingt nach Bedrohung, ist aber (manchmal!) auch ein Segen. Routinekram filtert die Maschine raus, den Rest, die kniffligen Texte, überlassen die Auftraggeber lieber den Fachleuten. Aber eben nur, wenn man fachlich fundiert ist, flexibel denkt, sich laufend weiterbildet. Gerade Dresden bietet Weiterbildungsmöglichkeiten, die Praxisbezug nicht nur behaupten, sondern tatsächlich liefern – etwa an Kammern, Instituten oder (für die ganz Hartnäckigen) in Zusammenarbeit mit den hiesigen Wissenschaftseinrichtungen. Man muss nur wissen, worauf man sich einlässt. Was viele unterschätzen: Die Rolle als Übersetzer wird beweglicher. Plötzlich soll man Englisch und Polnisch kombinieren, rechtliche Feinheiten erläutern, Software bedienen oder Terminologiedatenbanken pflegen. Am Ende: Wer statisch bleibt, verliert.
Manchmal frage ich mich, wie viele aus dem eigenen Freundeskreis überhaupt genau wissen, was ein Übersetzer hier tagtäglich macht. Die Antwort schwankt irgendwo zwischen Ratlosigkeit und „Ach, du kannst bestimmt toll reisen!“. Geschenkt. Die Arbeit lohnt sich, wenn man gern Puzzleteile sortiert, immer wieder querdenkt und öfter mal in fremde Fachwelten eintauchen will – und wenn Unsicherheiten nichts ausmachen, sondern reizen. Dresden ist dafür eigentümlich fruchtbar: traditionsbewusst, aber offen für Neues. Die Herausforderungen reichen von sprunghafter Auftragslage bis hin zu manchmal ruppiger Konkurrenz. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Wer Lust auf mentalen Dauerlauf und ein wenig Herzklopfen angesichts der eigenen Verantwortung hat, wird diesen Beruf hier in der Elbmetropole über kurz oder lang zu schätzen wissen – selbst wenn manchmal eine Tasse starker Kaffee mehr rettet als das schönste Diplom.
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