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Nun gut, die erste Reaktion mancher im Saarland, wenn sie hören, dass jemand „Employer Branding Manager“ werden will, ist vermutlich ein Stirnrunzeln – gefolgt vom unausgesprochenen „Und was macht man da eigentlich den lieben langen Tag?“. Verständlich. Man verleiht schließlich keinem Autoteil einen Glanzlack, sondern bastelt am Image eines Unternehmens als Arbeitgeber. In Saarbrücken, wo Tradition noch auf den Kaffeetisch kommt und neues Denken längst in der Innenstadt ankommt, hat dieser Job tatsächlich mehr Sprengkraft, als viele es wahrhaben wollen – gerade für alle, die in den ersten fünf Jahren im Beruf stehen oder mit Wechselgedanken spielen.
Worum geht’s also? Ein Employer Branding Manager – nennen wir ihn oder sie ruhig mal „das Sprachrohr der Unternehmenskultur“ – sorgt dafür, dass aus „Das haben wir schon immer so gemacht“ ein „Wir wollen die Besten im Team!“ wird. Klingt nach Marketing, ist aber mehr. Es geht um Identität stiften, nicht um Hochglanzbroschüren mit Hipsterhund am Empfang (auch wenn die manchmal dazugehören). In Saarbrücken, mit seiner Mischung aus klassischen Industriebetrieben, IT-Startups und dem ständigen Ringen um qualifizierte Köpfe, ist das Spielfeld besonders spannend. Wer hier antritt, jongliert mit mehreren Bällen: authentische Kommunikation, Social Media, Mitarbeiterzufriedenheit, manchmal sogar mit handfesten Konflikten zwischen Führungsetage und Belegschaft.
Jetzt mal Tacheles: Die Nachfrage nach Employer Branding-Profis in Saarbrücken wächst. Vor allem die Softwarefirmen haben, so mein Eindruck, gemerkt: Wer keine Arbeitgebermarke aufbaut, bekommt niemanden mehr aus Trier, Mainz oder gar aus Luxemburg. Aber Achtung: Mit ein paar Buzzwords („Authentizität! Purpose! New Work!“) kommt man hier nicht weit. Gefragt sind Leute, die zuhören können, Geschichten finden (und transportieren!), strategisch denken – und manchmal gezwungen sind, sich zwischen Werbewelt und Wirklichkeit durchzuwuseln. Analytisches Gespür ist gefragt, kreative Feder ebenso, genau wie ein Mindestmaß an diplomatischer Sozialkompetenz. Wer das für selbstverständlich hält, sollte mal versuchen, das Mindset einer Belegschaft in einem bodenständigen Mittelständler auf ein „Employer Value Proposition Canvas“ zu übertragen. Nicht unmöglich. Aber kein Spaziergang.
Natürlich bewegt einen die Frage: Rechnet sich das überhaupt? Wer in Saarbrücken die ersten Jahre in diesem Bereich einsteigt, kann (je nach Unternehmen, Branche und Vorqualifikation, klar…) mit etwa 3.000 € bis 3.600 € rechnen. Mit ein bisschen Fortune, einem wachen Blick auf die eigenen Erfolge und den passenden Weiterbildungen sind Perspektiven um 4.000 € bis 5.000 € durchaus in realistischer Reichweite. In manchen IT-Schmieden – ja, da oben auf dem Science Park – werden auch mal 5.500 € aufgerufen. Aber ob das Glück nur vom Gehalt abhängt? Ich wage zu bezweifeln, dass Employer Branding nur dann gelingt, wenn das eigene Gehalt den Lack aus der Karre zieht.
Was viele unterschätzen: Saarbrücken ist kein gesichtsloser Ballungsraum. Wer hier Employer Branding machen will, muss wissen, wie sehr sich regionale Identität auf die Kultur im Unternehmen durchschlägt. Der Stolz auf die saarländische Herkunft, die Nähe zu Frankreich, die Grenzgänger-Mentalität – das ist alles andere als eine Randnotiz. Ein Employer Branding Manager muss hier sensibel zwischen Traditionsbewusstsein und Innovationsdrang navigieren. Die einen schwören auf Firmenfeste mit Lyoner und Schwenker, die anderen träumen von digitalen Kollaborationsräumen. Beide Welten müssen irgendwie zusammenlaufen. Schafft man das, wird’s spannend. Scheitert man, wird’s… nun ja, sagen wir: lehrreich.
Bleibt die Frage: Lohnt sich dieses Berufsfeld für Berufseinsteiger, Umsteiger, Idealisten? Für alle, die Lust auf „People Business“ und keine Angst vor Reibungsflächen zwischen Tradition und Moderne haben: Ja, klar. Aber nur, wenn man bereit ist, hartnäckig zuzuhören, Geschichten zu suchen (und auch mal Gegenwind auszuhalten). Wer hier arbeitet, taucht tief ein in die Denkweise von Menschen – aus Fleisch und Blut, nicht aus Employer-Branding-Handbüchern. Ehrlich: Der Job ist manchmal anstrengend und mehr als ein bisschen schräg. Aber wo wäre das anders?
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