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Wer heute in Kassel über die Zukunft von Personalgewinnung und Unternehmenskultur nachdenkt, wird um einen konkreten Begriff nicht herumkommen: Employer Branding – vollmundig, ein bisschen sperrig und ganz und gar nicht so harmlos, wie das Marketing-Wording zunächst vermuten lässt. Was macht man als Employer Branding Manager eigentlich? Oder genauer gefragt: Wie fühlt es sich an, in einer Stadt wie Kassel zwischen Mittelstands-Pragmatismus und wachsender Start-up-Szene genau das zu tun – das Bild des Arbeitgebers formen, stabilisieren, weiterdrehen? Meine ersten Wochen in diesem Berufsfeld waren jedenfalls weniger „warme Wertebotschaften“ als vielmehr ein Dauerlauf zwischen Strategie, Skepsis und wirklicher Veränderung.
Die nüchterne Wahrheit zuerst: Ein Employer Branding Manager ist weder Animateur noch reiner Storyteller. Es geht – zumindest in den Unternehmen, wie sie rund um Kassel typisch sind – um weit mehr als Hochglanz-Imagefilme und Instagram-Kampagnen. Wer hier meint, mit ein paar bunten Bildern und dem üblichen New-Work-Geflüster alles im Griff zu haben, tappt in die selbstgestellte Imagefalle. Die Region ist traditionell, bodenständig, manchmal sogar eigenwillig und selten bereit, „Trendthemen“ ungefiltert zu übernehmen. Vielleicht ist es genau das, was den Job so spannend (und gelegentlich mühsam) macht: Employer Branding braucht hier Substanz, Erdung, Messbarkeit – und Leute, die das tatsächlich liefern können.
Da schleicht sich oft die Frage ein: Was muss ich mitbringen? Sichere Kommunikationsfähigkeiten – klar. Ein Händchen für Markenführung, Verständnis für Personalprozesse, da kann man sich nicht rauswinden. In Kassel rücken mittelständische Firmen die Erfolgsgrößen der Arbeitgebermarke näher an die Mitarbeiterbindung, weniger an spektakuläre Kampagnen. Ein abgeschlossenes Studium in BWL, Psychologie oder Kommunikationswissenschaft – das wird oft erwartet, aber auch Berufserfahrung im HR-Bereich kann Türen öffnen. Bezahlung? Übersichtlich, aber fair. Das Einstiegsgehalt rangiert häufig zwischen 3.200 € und 3.700 €. Mit etwas Erfahrung, Spezialisierung und Leistungsnachweis sind 4.000 € bis 4.800 € durchaus realistisch – freilich stark abhängig von Branche, Unternehmensgröße und persönlicher Überzeugungskraft. Falls jemand meint, er könne mit reiner Kreativität und Social-Media-Witz den massiven Fachkräftemangel in Nordhessen auffangen – tja, viel Erfolg.
In Kassel gibt es keinen Google-Campus, kein Giganten-Headquarter. Dafür eine solide Industriestruktur, ein wachsendes digitales Ökosystem – und regionale Eigenheiten. Viele Betriebe sind traditionsbewusst, gezwickt von “Schuster-bleib-bei-deinen-Leisten”-Mentalität, und gerade deswegen ganz besonders sensibel, was Veränderung angeht. Von Employer Branding Managern verlangt das eine doppelte Kompetenz: Ja, Empathie und Frustrationstoleranz sind elementar. Aber auch die Neugier auf lokale Mentalität, auf langatmige Entscheidungswege und das Fingergefühl für den richtigen Zeitpunkt. Es hilft, wenn man die Dialektik zwischen Globalisierung und regionalem Stolz auch mal aushalten kann – nicht immer werden Innovation und Hierarchiedenken auf einen Nenner gebracht. In einer Stadt im Wandel, aber ohne Hang zum Hype, zählt Überzeugung vor Coolness.
Wer den Weg als Employer Branding Manager in Kassel antritt, steht nicht vor einer glatt polierten Laufbahn, sondern irgendwo zwischen Imagekorrektur und Unternehmenskern. Es gibt die Momente, in denen scheinbar jede Abteilung blockiert, die Geschäftsleitung abwinkt und die Belegschaft sich fragt, „was das nun wieder soll“. Und dann wieder Tage – gar nicht so selten –, wo ein kleines Pilotprojekt plötzlich Nachahmer findet, weil sich zeigt: Authentische Arbeitgebermarken entstehen nicht von oben herab, nicht von heute auf morgen und schon gar nicht per Slogan. Wer das mag – das Pendeln zwischen Widerstand und Wandel, zwischen analogen Entscheidern und digitalen Möglichkeiten –, für den kann Kassel ein fruchtbares, manchmal anstrengendes, oft überraschend bereicherndes Feld sein. Und Hand aufs Herz: Es braucht genau diesen Mix aus Ausdauer, Humor und Sachverstand, damit Employer Branding in Nordhessen überhaupt Wirkung zeigt.
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