BASF | Münster
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BASF Coatings GmbH | Münster
CompuSafe Data Systems AG | 53111 Bonn
CompuSafe Data Systems AG | 40213 Düsseldorf
CompuSafe Data Systems AG | 50667 Köln
DAW SE | Ober-Ramstadt, Heiligenhaus
BASF | Münster
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Wer sich auf das Abenteuer Übersetzen in Hagen einlässt, landet – mit Verlaub – in einem Berufsfeld, das man eben nie so ganz aus der Form gießen kann. Klar, die groben Umrisse sind schnell beschrieben: Texte lesen, Sinn verwandeln, Sprache biegen, dabei Kontext wahren. Und ja, natürlich: Das klingt nach reiner Kopfarbeit und viel Sitzfleisch, manchmal aber auch nach dem Jonglieren mit Bedeutungsnuancen, denen der Laie zu wenig Beachtung schenkt. Was in Berlin nach internationaler Konzerttour aussieht, wirkt in Hagen eher wie ein gut geöltes Handwerk hinter den Kulissen der Wirtschaftsregion. Und das meine ich ganz wertfrei – manchmal verbirgt sich zwischen Ennepetaler Hang und Volme ein überraschendes Maß an Pragmatismus.
In Hagen, so mein Eindruck, geht es beim Übersetzerjob oft weniger um literarische Höhenflüge als um Klarheit im Dienst der Sache. Wer ein Faible für technische Dokumentationen, juristische Passagen oder fachliche Gutachten aufweist, kommt schneller auf Touren. Nicht, dass man hier nie auf Shakespeare im Original stößt – nur eben deutlich seltener als auf eine Ausschreibung im Maschinenbau oder die Bedienungsanleitung für irgendein industrielles Gerät, das mit sieben Schrauben mehr verkauft wird als anderswo. Die Nachfrage ist geprägt durch die lokalen Branchen: Automobilzulieferer, Logistikdienstleister, mittelständische Fertigungsunternehmen. Fragt mich jemand, ob Hagen ein kreatives Epizentrum ist: In Bezug auf Übersetzungen würde ich antworten – teils, teils. Denn der Eigenbrötler mit Hang zum Schachtelsatz ist hier eher Nischenfigur als gefragter Experte.
Natürlich, ausbildungsmäßig setzt das Arbeiten als Übersetzer hier mehr voraus als nur das Betragen eines Wörterbuchs – auch wenn der ein oder andere Kollege erstaunt wäre, wie häufig Google Translate im Alltag als Notnagel herhalten muss (intern, versteht sich). Ohne ein schriftliches (teils sogar wissenschaftliches) Fundament in den Sprachen, mit denen man arbeitet, ist langfristig wenig zu holen. Häufig sind es Studienabschlüsse, manchmal renommierte Abschlüsse von einschlägigen Übersetzerinstituten, die zählen. Und dabei bleibt es selten – Weiterbildungen im Steuerrecht, Medizinwesen oder in branchenspezifischer Terminologie gehören fast schon zum Standardrepertoire. Die Realität: Sprachenkenntnis ist die Pflicht, thematische Spezialisierung die Kür. Was viele unterschätzen: Manches technische Wording lernt man nicht an der Uni, sondern mit der Zeit – zum Beispiel, wenn man nach zehnmaliger Korrektur endlich versteht, dass ein „Bolzen“ im Maschinenbau drei verschiedene Dinge sein kann.
Zur Bezahlung? Die nüchterne Wahrheit: Der Übersetzerberuf ist selten ein Ticket in die Gehaltsliga der Ingenieure jener mittelständischen Kunden, für die man rackert. Einstiegsgehälter kreisen häufig irgendwo um die 2.800 € bis 3.200 € – und das bei fixen Anstellungen. Wer als Freiberufler unterwegs ist (und das ist in Hagen keine Seltenheit), erlebt eine Preisspanne, die gern zwischen 20 € und 40 € pro Normseite schwankt. Aber wie viel am Monatsende übrigbleibt, hängt am Ende von Kontakten, Spezialisierung und – man ahnt es – unermüdlicher Fleißarbeit. Es gibt Monate, da überschlagen sich Termine; und dann wieder Wochen, in denen man viel Zeit mit dem Aufpolieren eines einzigen Terminologieguides verbringt. Stabil ist anders. Ein wenig Unberechenbarkeit muss man mögen, zumindest tolerieren.
Wer einmal tiefer in diese Szene eintaucht, spürt den Wandel: Automatisierte Übersetzungslösungen werden immer selbstverständlicher. Das klingt erstmal nach Jobabbau, bedeutet jedoch oft: Die Routinearbeit geht an die Maschinen, das Feintuning – nennen wir es das Sprach-Florett – bleibt beim Menschen. In Hagen öffnen sich dadurch für Berufseinsteiger und Erfahrene auch Chancen: Post-Editing, Qualitätsmanagement, projektbezogene Arbeit mit CAT-Tools. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die Bereitschaft, sich auf ständig neue technische Lösungen einzulassen, der Schlüssel sein kann. Übersetzen bleibt Handwerk, wird aber digitaler, dynamischer, manchmal auch ein bisschen entzaubert. Wer darauf keine Lust hat, wird es schwerer haben, als er denkt. Oder sagen wir: Wer jeden Tag Shakespeare erwartet, wird früher oder später enttäuscht. Wer aber die Nerven hat, auch zehn Seiten AGB mit Leben zu füllen, den wird die Hagener Übersetzerwelt selten im Stich lassen.
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