INSTITUT ALLERGOSAN Deutschland (privat) GmbH | 44135 Dortmund
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Marvecs GmbH | 49074 Gießen, Göttingen, Hannover, Marburg, Münster
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Wer den Titel „Forschungsreferent“ hört, denkt vermutlich zuerst an Unmengen an Anträgen, noch mehr Zahlenkolonnen und abends brennende Schreibtischlampen im Bürotrakt einer Universität. Ist das wirklich so? Ein bisschen – aber die Wirklichkeit sieht doch komplexer aus. Als jemand, der sich seit geraumer Zeit beruflich zwischen Diss-Kaffee, Mittelbewirtschaftung und dem berühmten „dritten Weg“ der Forschungsfinanzierung bewegt, wage ich einen ehrlichen Blick aus Osnabrück: Was erwartet Berufseinsteiger, Wechselwillige oder einfach Neugierige hier wirklich?
Es gibt Tage, da jongliert man zwischen drei Drittmittelanträgen parallel und fragt sich, wann eigentlich noch Zeit für Forschungskonzepte bleibt. Und dann jene Momente, in denen ein Anruf aus dem Institut den gut gemeinten Wochenplan in Sekunden zerlegt: „Die Richtlinie hat sich geändert.“ Kein Beruf für notorische Routine-Liebhaber. Forschungsreferent zu sein – das heißt: sich im Dickicht zwischen Verwaltung und Wissenschaft Gehör zu verschaffen. Der Hauptjob? Projekte koordinieren, Fördermittel recherchieren, Ausschreibungen interpretieren, Guidelines rückwärts lesen (man glaubt gar nicht, wie charmant Paragraphen sein können), Mittelabrufe, Zwischennachweise, Verwendungsbelege – und ja, gelegentlich auch Krisenmoderation. Wissenschaft, so nüchtern das klingt, ist nicht nur leidenschaftliches Forschen, sondern genauso „Papiermanagement“ und Steuerung auf Zeit. Viele unterschätzen das, bis sie mittendrin stecken.
Osnabrück mag nicht Berlin oder München sein – aber, Hand aufs Herz: Die Forschungslandschaft hier ist durchzogen von kleinen, feinen Besonderheiten. Was auffällt? Die Schlagzahl der Förderprogramme dreht sich schneller, ausgerechnet in einem Umfeld, das für Mühlen bekannt ist, die langsam mahlen. Besonders seit die Universität und mehrere Fachhochschulen sich intensiv auf anwendungsorientierte Forschung werfen, entstehen ständig Netzwerk-Kooperationen, neue Cluster, interdisziplinäre Projekte. Wer hier arbeitet, kommt zwangsläufig mit den Eigenheiten regionaler Wirtschaft – Stichwort Mittelstand, Agrotech, Logistik – in Berührung. Manchmal, das gebe ich zu, hilft es, die lokale Mentalität zu verstehen: Entscheidungen brauchen Weile, Projektideen müssen reifen, politische Windrichtungen ändern sich wie das Wetter am Westerberg. Will heißen: Wer auf schnelle Erfolge hofft, sollte besser Geduld mitbringen – oder einen langen Atem.
Was braucht es außer einer ordentlichen Portion Stressresistenz? Sicher, ein Hochschulabschluss ist unbestritten Voraussetzung, vorzugsweise mit Bezug zu Verwaltungs-, Sozial-, Natur- oder Ingenieurswissenschaften. Aber mal ehrlich – Papier allein macht keinen Praktiker. Entscheidend ist die Fähigkeit, abstraktes Förderrecht in verständliche Sprache und umsetzbare Maßnahmen zu übersetzen. Das klingt einfach, ist aber: Es ist keine Raketenwissenschaft, aber eben auch kein Spaziergang. Spürbare Mehrwerte? Ganz klar: regionale Kenntnisse. Die Besonderheiten der niedersächsischen Förderkulissen, politisch gefärbte Rahmenbedingungen, manchmal auch der berühmte „kleine Dienstweg“ – all das kann bei kniffligen Projekten Türen öffnen, die für andere verschlossen bleiben. Ich habe den Eindruck, dass erfolgreiche Forschungsreferenten – gerade im Osnabrücker Kontext – immer auch Übersetzer zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft sind. Oder, etwas pathetisch gesprochen: Dolmetscher im Grenzbereich zwischen Innovation und Bürokratie.
So gern ich es auch anders berichten würde: Wer in Osnabrück als Forschungsreferent startet, findet selten Gehälter wie im Süden. Durchschnittlich liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 3.200 € und 3.700 €, wobei sich mit Erfahrung und Spezialisierung (z. B. in der EU-Forschungsförderung oder im Projektmanagement) Summen bis zu 4.400 € erreichen lassen. Wer auf sechsstellige Beträge schielt – dem sei ein Seitenhieb aus der Praxis gegönnt: Das ist ein Traumberuf für Überzeugungstäter, weniger für Gewinnmaximierer. Dafür gibt es sichere Perspektiven, stabile Arbeitsbedingungen und, nicht unwichtig: Raum für Entwicklung in fachlicher oder strategischer Richtung.
Was ich jedem – egal ob Neueinsteiger oder Wechselwilligem – sagen kann: Forschungsreferent in Osnabrück zu sein, das gleicht selten einem Routine-Job. Zwischen Behörden-Deutsch, Projektfrust und akademischer Euphorie entwickelt sich ein Beruf, der Fingerspitzengefühl, Humor und einen neugierigen Blick für die kleinen Details voraussetzt. Wer bereit ist, mitzudenken, auf die Region einzugehen und zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu navigieren, wird nicht zum reinen „Antragsschubser“ – sondern zum echten Dreh- und Angelpunkt für Innovationen in der Region. Und das, Hand aufs Herz: fühlt sich dann auch nach echter Wirksamkeit an.
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