Forschungsreferent Jobs und Stellenangebote in Oldenburg
Beruf Forschungsreferent in Oldenburg
Forschungsreferent in Oldenburg – Zwischen Aktenbergen und Aufbruchsgeist
Wer in Oldenburg als Forschungsreferent durchstartet, bekommt ein buntes Sammelsurium serviert: Verwaltungsalltag, Wissenschaftsdiskurs und eine ordentliche Portion regionaler Eigenlogik. Forschungsreferenten – als Wesen irgendwo zwischen Wissenschaftsstratege, Fördermittelfuchs und Kommunikationskünstler – sind mehr als die unsichtbaren Strippenzieher hinter Förderanträgen. Wer hier, am nordwestdeutschen Campus, als Einsteiger:in oder Wechsler:in aufschlägt, sollte eine gewisse Frustrationstoleranz mitbringen – idealerweise gepaart mit einer natürlichen Neugier für den rauen lokalen Wind, der in der Forschungslandschaft bläst.
Denn klar: Das eigentliche Kerngeschäft liest sich trocken – Projekte entwickeln, Konzepte schärfen, Gremien jonglieren, Berichte zusammentragen, mit Geldgebern verhandeln. Tagesaktuell herrscht im Forschungsreferat der Uni genauso wenig Kreativität wie im Lieblingsbäcker am Sonntag – meistens jedenfalls. Aber dann gibt es diese Augenblicke: Neue Förderlinien, querdenkende Professorinnen mit unmöglichen Ideen, politische Kleinstbeben, die alles umwerfen, was letzte Woche noch gesetzt schien. Wer nicht flexibel reagiert, ertrinkt in der eigenen Aktenflut.
Die Arbeitsmarktlage in Oldenburg? Eher anspruchsvoll als überlaufen, wenn man ehrlich ist. Die großen Player sind klar: Universität Oldenburg, das OFFIS-Institut, u.a. ein paar ambitionierte Start-ups aus dem Bereich erneuerbare Energien und Digitalisierung. Die Stadt vibriert irgendwo zwischen entschleunigtem Norddeutschland und forschungsgetriebenem Auftrieb. Für Berufseinsteiger:innen gibt’s eben hier – verglichen etwa mit Berlin oder München – weniger Konkurrenz, aber auch weniger Stellenvielfalt. Dafür punktet die Region mit Spezialthemen: Energie, Meereswissenschaften, Inklusionsforschung. Wer also thematische Leidenschaft für Windkraft oder digitale Teilhabe mitbringt, landet zielsicher einen Fuß in der Tür.
Was viele unterschätzen: Als Forschungsreferent lernt man zu moderieren. Nein, nicht stundenlang vor Publikum, sondern zwischen widerstreitenden Interessen, Egos und Regelwerken. Manchmal fragt man sich beim Abstimmen der Projektidee: Wer entscheidet hier eigentlich? Und: Wofür brennt man selbst wirklich? Mich hat es immer wieder überrascht, wie wichtig Zuhören ist – und wie selten man tatsächlich die Lorbeeren dafür erntet. Vieles läuft still, auch das Gehalt. Einfach reich wird man nicht. Einstiegsgehälter starten meist bei 3.200 €, bewegen sich aber nach einigen Jahren Spielraum eher Richtung 4.100 € oder 4.500 € (je nach Träger und Qualifikation, versteht sich). Wer Tarifverträge liebt und auf Weihnachtsgeld hofft, fühlt sich hier meistens gut aufgehoben – zumindest besser als in der klassischen Wirtschaft, aber oft weniger dynamisch.
Was das Arbeitsleben jenseits der Kernaufgaben prägt? Weiterbildung. Oldenburg ist da erstaunlich fit aufgestellt. Die Region fördert gezielte Spezialqualifikationen, etwa in Wissenschaftsmanagement, digitaler Projektsteuerung oder Public-Relations-Schulungen für die forschende Zunft. Und, Hand aufs Herz: Der Austausch mit den Forschenden vor Ort ist manchmal ebenso inspirierend wie anstrengend. Die Schnittstellenkompetenz, so unsexy das klingt, wächst mit jedem „Kannst du mal eben …?“ – bis man irgendwann mehr Partner ist als Kontrollinstanz.
Ob der Beruf für einen geeignet ist? Schwer zu sagen, eigentlich immer erst im Rückspiegel. Wer einen Hang zu Prozessdenken, diplomatischem Geschick und trockener Analysearbeit hat, der kann hier grün aufblühen. Wer einen protzigen Innovationspreis gewinnen will, sucht vielleicht besser weiter. Für alle anderen gilt: In Oldenburg wird unaufgeregt geforscht, aber niemals langweilig. Manchmal, kurz vor dem Feierabend, blitzt unerwartet so etwas wie Sinn auf, irgendwo zwischen Akten und Ambivalenzen. Klingt jetzt vielleicht pathetisch. Ist aber so.