Schleith GmbH Baugesellschaft | Waldshut-Tiengen
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Mildenberger Lusch + Partner | 77652 Offenburg
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Wer sich in Freiburg im Breisgau dem Berufsfeld des Controlling Fachwirts nähert, betritt ein Terrain, das weit mehr verlangt als das berühmte Jonglieren mit Excel-Tabellen. Natürlich: Ohne ein gewisses Zahlenverständnis, analytische Gründlichkeit und strukturierte Nerven hätte sich der Begriff Controlling gar nicht erst in die badische Dienstbesprechung eingeschlichen. Trotzdem – oder gerade deshalb – muss man als Berufseinsteiger:in kurz innehalten und fragen: Was ist dran am Ruf der „Zahlen-Menschen mit Macht über Budgets“? Und wie wirkt sich das, ganz real, auf den Alltag und die Perspektiven in Freiburg aus? Reden wir mal Tacheles.
Freiburg, das ist eine eigenwillige Mischung: touristenaffiner Altstadtschick, Umweltpionier, ein bisschen studentisches Bilderbuch, drumherum Unternehmen vom alteingesessenen Mittelstand bis hin zu Hightech-Playern. Genau da landen auch die meisten Controlling Fachwirte – von der Holzmanufaktur mit 35 Köpfen bis zum international expandierenden Pharma-Unternehmen. Was das heißt? Routine ist oft Fehlanzeige. Wer glaubt, dass man sich hier hinter festgetackerten Berichtskennzahlen verstecken darf, wird spätestens bei der regional berüchtigten „Quartalsrunde“ eines B2B-Dienstleisters eines Besseren belehrt. Dann steht man plötzlich vor Leuten, die zwar Wert auf Nachhaltigkeit und Mitbestimmung legen, aber am Monatsende trotzdem wissen wollen, wie viele schwarze Zahlen tatsächlich auf dem Papier stehen. Im Ernst: Der Spagat zwischen Ökobewusstsein und Gewinnmaximierung kann einen schon mal ins Grübeln bringen.
Klassisch betrachtet: Ein Controlling Fachwirt sammelt, prüft und analysiert Daten, bewertet Projekte, erstellt Planungsrechnungen. Klingt trocken? Vielleicht, aber das Etikett hält nicht lange. In Wirklichkeit sitzt man selten nur am Schreibtisch. Ich habe erlebt, wie man plötzlich Workshopmoderator wird – zwischen Vertrieb, Produktion und Chefetage. Spätestens bei hitzigen Diskussionen um Investitionen in eine neue Maschinenlinie merkt man: Hier zählen weniger abgeheftete Kennzahlen als die Fähigkeit, mit unterschiedlichen Menschen umzugehen. Was viele unterschätzen: Die notwendige Kommunikationskompetenz. Manchmal bedeutet „controllen“, den Chef freundlich, aber bestimmt darauf hinzuweisen, dass sein Lieblingsprojekt wirtschaftlich auf wackeligen Beinen steht. Glauben Sie mir – das gibt selten Applaus.
Klar – die Frage nach dem Verdienst ist nie weit. In Freiburg liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.700 € und 3.200 €. Nach ein paar Jahren, Erfahrung und Zusatzzertifikaten? 3.400 € bis 3.900 €, gelegentlich auch deutlich mehr, vor allem in wachstumsstarken Branchen wie Medizintechnik oder erneuerbare Energien. Reich werden? Eher nicht. Aber solide leben – durchaus. Es bleibt der Punkt, an dem viele sich fragen: Lohnt es sich, auf Weiterbildungen wie internationale Rechnungslegung oder Business Analytics zu setzen? Meine Erfahrung: Wer sich fit macht in digitalen Tools (Power BI, SAP und Co.), bleibt auf dem regionalen Stellenmarkt erstaunlich gefragt. Offenbar lieben Freiburger Unternehmen Leute, die nicht nur mit Zahlen spielen, sondern sie in Geschichten für die Praxis verwandeln.
Der Wind in der Unternehmenslandschaft weht kräftig. Digitalisierung, Nachhaltigkeitsberichte, der scharfe Wettbewerb um Fachkräfte – das setzt auch dem Controlling neue Standards. Der klassische „Kassenwart“ hat ausgedient; stattdessen wird der Fachwirt immer häufiger zum strategischen Lotsen, Berater und gelegentlich sogar Krisenmanager. Klingt nach einem Balanceakt? Ist es auch. Wer hier startet, braucht ein dickes Fell – und sollte sich nicht davor scheuen, eigene Positionen zu beziehen oder Querdenken zuzulassen. Was aus meiner Sicht oft vergessen wird: Die Freude daran, Dinge sichtbar zu bewegen. Denn ehrlich, die wenigen, die nach fünf Jahren noch begeistert sind, erzählen selten von perfekten Forecast-Modellen. Sondern von Situationen, in denen ihr Einsatz einen echten Unterschied gemacht hat.
Wer als Controlling Fachwirt:in in Freiburg loslegt, findet ein Spielfeld mit viel Gestaltungsraum, aber auch einigen Stolperfallen. Routine gibt es selten, Stillstand noch seltener – und der nächste Wandel kommt bestimmt. So bleibt am Ende mehr als die Summe der Zahlen: das leise Gefühl, am richtigen Ort zur richtigen Zeit dazu beizutragen, dass Organisationen nicht nur funktionieren, sondern tatsächlich weiterdenken. Und manchmal reicht es, wenn das am Freitag im Kollegenkreis bei einem Glas badischen Weißburgunder anerkennend hingenommen wird. Muss nicht immer revolutionär sein. Aber sinnvoll fühlen sollte es sich schon.
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