Veranstaltungskaufmann Jobs und Stellenangebote in Hannover
Beruf Veranstaltungskaufmann in Hannover
Veranstaltungskaufleute in Hannover – Alltag zwischen Planung, Wandel und Überraschung
Mein erster Morgen als Veranstaltungskaufmann in Hannover war eine Mischung aus Adrenalinschub und Kaffeedurst. Was viele nicht ahnen: Hinter dem Etikett „Eventmanagement“ steckt weniger Glamour, dafür mehr Organisationstalent, Stressresistenz und feines Gespür für Details, als auf Instagram je abbildbar wäre. Abkürzungen? Gibt’s in diesem Job höchstens beim Aufbau. Alles andere bedeutet: akribisches Planen, Verhandeln, Umdenken.
Zwischen Messeglanz und Kultur-Experimenten – die Branchenwirklichkeit
Hannover, das klingt für manche nach Expo 2000 und Bahnhofsvorplatz – doch unter der Oberfläche pulsiert die siebte Veranstaltungsoase der Republik. Kaum eine Stadt bringt so unterschiedlichste Formate hervor: von Brauereifest bis internationalem Kongress. Was dabei auffällt? Man ist hier selten allein unter Seinesgleichen. Branche meint: Dienstleister, Caterer, Behörden, Technikteams – ein Flickenteppich aus Interessen, der mal harmonisch und mal widerborstig zusammenschwingt. Als Neuling landet man da schneller mitten in politischen Diskussionen zum neuen Lärmschutz, als einem lieb ist. Die Stadt ist stolz auf ihre Feste – verlangt aber von Veranstaltenden eine fast akrobatische Anpassungsfähigkeit an lokale Vorschriften, Nachbarschaftsbeschwerden und wechselnde Wetterlagen.
Das Anforderungsprofil: Vielseitigkeit oder Wahnsinn?
Jetzt wird es konkret – und ehrlich: Wer in Hannover als Veranstaltungskaufmann arbeitet, muss ein bisschen von allem sein. Kalkulator, Kommunikator, Ordnungsfanatiker, Spontanitätskünstler. Mal steht man morgens mit Akten im Kulturdezernat, mittags auf der Baustelle für eine Open-Air-Bühne und abends am Kühlwagen, um die Kühlschranktemperatur für die Sektflaschen zu prüfen. Echte Multitasking-Wochen. Flexibilität klingt nett, meint hier: permanent auf Unerwartetes gefasst sein. Wirklich? Ja! Von der kurzfristigen Lieferverzögerung bis zu spontanen Umzügen wegen Baustellen – jeder Tag bringt etwas Neues mit. Manche sagen: Wer Plan B nicht liebt, wird nie ganz glücklich in diesem Beruf.
Geld, Erwartungen, Realitäten – was zahlt Hannover?
Über Geld spricht man ja nicht. Sollte man aber, gerade, wenn man überlegt, in dieses Feld einzusteigen oder nach Jahren im Business einen Tapetenwechsel möchte. Das Gehalt in Hannover für Veranstaltungskaufleute ist nicht hochglanzpoliert: Der Einstieg rangiert zwischen 2.400 € und 2.800 €, mit einigen Ausreißern nach unten. Mit wachsender Erfahrung und Verantwortung – Stichwort: Projektleitung großer Formate mit überregionalem Publikum – sind 3.000 € bis 3.500 € erreichbar. Vielfach bewegen sich die Gehälter aber im Mittelmaß. Wer mit Geld als Hauptantrieb startet, wird entweder zum beinharten Verhandler oder gelangt schnell zu der Frage: Will ich den täglichen Balanceakt zwischen Veranstaltungsstress und Begeisterung wirklich auf Dauer tragen?
Perspektiven? Ja, aber auf eigene Faust
Was mir in Hannover immer wieder begegnet: Es gibt sie, die Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln – stärker aus der Praxis gewachsen als aus vorgezeichneten Karriereleitern. Weiterbildungen Richtung Projektmanagement oder Fachwirt Event sind realistisch, aber hier zählt Engagement fast mehr als bunte Zertifikate. Wer am Puls bleibt, die Branchentrends (Hybridveranstaltungen, Nachhaltigkeit, Sicherheitskonzepte – langweilig wird’s so schnell jedenfalls nicht) mitdenkt und sich in lokale Netzwerke einbringt, kann tatsächlich zu den Spielentscheidern gehören. Aber – und das ist die Kröte, die mitzuschlucken ist: Routine kennt man hier kaum. Wer also ein Leben zwischen festen Arbeitszeiten und planbaren Wochenenden sucht, der sollte sich einen anderen Hafen suchen. Für alle anderen – die es reizt, zwischen Last-Minute-Krisen und den Momenten, wenn’s dann wirklich „läuft“ – kann Hannover durchaus ein spannender Platz zum Durchstarten sein.