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Salus BKK | 14461 Potsdam
AFBB Akademie für berufliche Bildung gGmbH | 10115 Berlin
XXXLutz Deutschland | 15834 Rangsdorf
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Woran denkt man, wenn ein Job im Marketing-Vertrieb durch den Raum schwirrt? Viel bunte Kreativität, ein bisschen Zahlenjonglage, Latte Macchiato im Coworking-Space – vielleicht noch ein Meeting auf der Dachterrasse. Das Bild hat sich festgesetzt, zumindest in den Köpfen Außenstehender. Wer allerdings tatsächlich als Fachkraft für Marketing und Vertrieb in Potsdam einsteigt, erlebt rasch: Der Berufsalltag verspricht mehr Substanz – und manchmal weniger Glanz – als manch Instagram-Feed suggeriert.
Der Arbeitsmarkt vor Ort – das war in den vergangenen Jahren wie ein Experimentierfeld. Potsdam, eine Stadt, die gleichermaßen von Wissenschaftsclustern, einem wachsenden Mittelstand und ihrer Nähe zu Berlin geprägt ist. Einerseits: ein Schmelztiegel für frische Ideen und digitale Geschäftsmodelle, andererseits das sensible Geflecht bestehender Branchen – Einzelhandel, Tourismus, Gesundheitswirtschaft. Wer als Berufseinsteiger:in oder wechselwillige Fachkraft hier Fuß fassen will, landet nirgendwo auf einer grünen Wiese, aber auch nicht im Dschungel künstlicher Barrieren. Man bewegt sich irgendwo dazwischen. Vielleicht ist das gerade reizvoll, dieses „Zwischen den Stühlen“-Gefühl.
Zu den zentralen Aufgaben der Marketing- und Vertriebsspezialisten gehören (die meisten ahnen das, aber unterschätzen die Vielfalt): Zielgruppenanalyse, Entwicklung und Umsetzung von Kommunikationsmaßnahmen, Beratung und Betreuung von Kunden, Unterstützung beim Aufbau nachhaltiger Kundenbeziehungen und – oft unterschätzt – der tägliche Spagat zwischen Zahlen und Zwischentönen. Was viele unterschätzen: Kein Tag gleicht dem anderen, außer vielleicht am Monatsende, wenn die Reports rufen. Gerade der Mittelstand in Potsdam verlangt nach Allrounder-Talenten. Abteilungen sind kleiner, jeder springt mal ein: Content produzieren, Prozesse digitalisieren, Präsentationen gestalten, Vertriebskampagnen aussteuern oder mal in der Beschwerdehotline den Rauch aus dem Ärmel schütteln. Routine? Kommt selten vor. Wer klare Rollen liebt, braucht hier eine gute Portion Selbstironie – und Bereitschaft zur Improvisation.
Nicht zu unterschätzen ist das Gehaltsthema, dem sich kaum jemand entziehen kann (egal, was man erzählt). In Potsdam fängt der Verdienst für Einsteigende meist um die 2.600 € bis 2.900 € an, wobei nach oben hin spürbar Luft bleibt, abhängig von Erfahrung, Verantwortungsbereich und – ja, auch das gibt’s – Verhandlungsgeschick. Wer sich mehrere Jahre ins Spiel bringt, kann bei verantwortlichen Funktionen, zum Beispiel als Account Manager oder Projektleitung, durchaus in den Bereich von 3.200 € bis 3.800 € vordringen. Klar ist aber auch: Wer glaubt, in einem Berliner Großkonzern-Schatten mitzuverdienen, wird schnell auf dem Boden der regionalen Realität landen.
Die Sache mit der Digitalisierung ist in Potsdam besonders spannend. Die Stadt gefällt sich in der Rolle als Innovationsstandort – Medienunternehmen, Digitalagenturen und Start-ups buhlen um talentierte Köpfe – aber bei vielen Mittelständlern sieht der Wandel noch bodenständiger aus. Da wird mit einer halben CRM-Lösung oder manuellem Excel die Kundenpflege gestemmt, und zwischen Papierstapel und Social-Media-Kampagne liegen manchmal Welten. Wer also Technikaffinität und Pragmatismus kombiniert, hat durchaus einen Fuß in der Tür und trifft auf Unternehmen, die genau das suchen: Keine Hochglanz-Rhetoriker, sondern Herzblutpraktiker, die Digitalisierung nicht nur vortanzen, sondern wirklich leben (oder, seien wir ehrlich: wenigstens ausprobieren).
Bleibt die Frage: Ist Potsdam der Ort, um als Fachkraft für Marketing und Vertrieb groß rauszukommen – oder nur ein Sprungbrett? Die Wahrheit bewegt sich irgendwo im Unschärfebereich. Wer Perspektiven will, findet in regelmäßigen Weiterbildungsangeboten im Raum Potsdam auch abseits des klassischen Schreibtischalltags Entwicklungschancen – sei es durch berufsbegleitende Seminare rund um Digital Sales, Kommunikationstechniken oder branchenspezifisches Marketing. Offen zu bleiben und sich von der Dynamik der Region anstecken zu lassen, ist vielleicht ohnehin der beste Rat. Manchmal habe ich das Gefühl, gerade die Unwägbarkeiten – also das, was viele abschreckt – machen den eigentlichen Reiz dieses Berufs aus. Potsdam bietet keine Patentrezepte, aber dafür ein Umfeld, in dem sich Herausforderungen zu echten Lernkurven auswachsen dürfen.
Fazit? Sicher nicht. Eher eine Einladung: Wer bereit ist, sich auf die regionalen Eigenarten einzulassen und auch mal zwischen Strategie-Meeting, Kundenservice und Datenanalyse hin und her springen kann, der merkt schnell – Marketing und Vertrieb in Potsdam sind selten schnelllebiger Showroom, sondern eher ein lebendes Work-in-Progress-Labor. Und ja: Ab und zu schmeckt der Kaffee tatsächlich nach Aufbruch.
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