Sekretärin Hotel Jobs und Stellenangebote in Hannover
Beruf Sekretärin Hotel in Hannover
Hotel-Sekretariat in Hannover – Zwischen Schaltzentrale, Vielseitigkeit und unsichtbarer Bühne
Der erste Tag im Hotelbüro. Die Kaffeemaschine rauscht, irgendwo bimmelt ein Telefon, draußen regnet es wie aus Kübeln auf den Ernst-August-Platz. Und mittendrin eine: die neue Sekretärin. Oder der neue Sekretär – auch wenn sich immer noch erstaunlich wenige Männer auf diese Stellen verirren. Im Hotelbetrieb ist das Sekretariat ein eigenartiger Mikrokosmos, der je nach Größe des Hauses entweder das Drehkreuz hinter den Kulissen bildet oder, tja, eine Allzweckwaffe in Einzelbesetzung sein muss. Hannover bietet für dieses Berufsfeld eine paradoxe Mischung: bürokratische Bodenständigkeit, lebendige Gästevielfalt, durchdigitalisierte Prozesse, alte Zettelwirtschaft und eine Prise norddeutscher Nüchternheit. Klingt nach Abenteuer? Manchmal ist es das auch.
Mehr als Telefon und Termine: Das facettenreiche Aufgabenbild
Wer meint, die Hotel-Sekretärin schaffe primär Kaffee herbei und sortiere Rechungen, irrt gewaltig. Klar, klassische Bürotätigkeiten sind verlässlich Teil des Jobs. Doch am Ende ist es eine Mischung aus Gästekorrespondenz, Rechnungsprüfung, Eventplanung, E-Mail-Flut, Personalverwaltung und – nicht zu vergessen – der spontane Kriseneinsatz, wenn im Konferenzraum mal wieder ein Beamer explodiert. Besonders in Hannover, dieser Messestadt mit latentem Eventstress und internationalem Publikum, ist Spontaneität keine Nebenbedingung, sondern Grundvoraussetzung. Plötzlich Englisch switchen, Dienstpläne umschichten, Daten für den Steuerberater zusammentragen und im gleichen Atemzug den Floristen für die VIP-Gäste koordinieren – ständiger Rollenwechsel ist Alltag.
Gehalt, Ansprüche, regionale Eigenheiten
Realismus ist angebracht: Reich wird man hier nicht, aber die Verlässlichkeit im Gehalt ist höher als bei so manchem Gastgewerbe-Job auf Zeitarbeit. Wer frisch einsteigt, kann in Hannover mit etwa 2.400 € bis 2.700 € rechnen – je nach Hotelgröße, Erfahrung und Zusatzkenntnissen. Versierte Kräfte, die Routine, Sprachkompetenz (zum Beispiel Englisch plus etwas Französisch oder Polnisch – der Messe lässt grüßen) und organisatorisches Talent vereinen, liegen eher zwischen 2.800 € und 3.100 €. Klingt solide? Ist es, wenn man das geforderte Tempo, den Kommunikationsdruck und die Sorgfaltspflichten bedenkt. Was viele unterschätzen: In manchen Häusern, vor allem in privat geführten Traditionsbetrieben rund um die Innenstadt, wird immer noch Wert auf Umgangsformen gelegt, wie man sie sonst vorrangig aus dem Protokoll kennt. Keine Show, aber auch keine Nachlässigkeit. Bloß nicht die Herzogin von XY mit „Sehr geehrte Damen und Herren“ anschreiben – schon erlebt, keine gute Idee.
Digitale Wirklichkeit und Weiterbildung: Muss man alles können?
Digitalisierung, immer wieder Digitalisierung. Ja, die Hotelbranche hat, verglichen mit anderen Bürowelten, manchmal noch Nachholbedarf. Aber gerade große Ketten, die in Hannover an den Stadträndern oder am Messegelände sitzen, setzen konsequent auf cloudbasierte Systeme, CRM-Tools, digitale Zeiterfassung und noch fünf weitere Programme, von denen man morgens um acht erst mal keinen blassen Schimmer hat. Da hilft Ehrlichkeit: Viele Einsteiger sind am Anfang schlicht überfordert. Da wächst man rein. Gute Hotels bieten zumindest gelegentliche Schulungen – man kann, nein: sollte gezielt Fortbildungen zu Buchungssoftware, Datenschutz oder Konfliktkommunikation annehmen. Was ich gelernt habe: Es ist kein Makel, Fehler zuzugeben oder sich Hilfe zu holen. Die sture Heldin am Schreibtisch brennt schnell aus. Und neue Kolleginnen oder Kollegen? Werden in Hannover meist offen aufgenommen – sofern man bereit ist, auch mal spontan einzuspringen, wenn ein Kongress eskaliert.
Zusammengefasst: Ein Beruf mit Haltung, Herz und Hand – manchmal auch mit Nerven aus Draht
Manchmal denkt man: Am Ende des Tages war alles zu viel. Aber irgendwann merkt man auch, dass genau dieses Viel und Vielseitig den Reiz ausmacht. Wer gerne organisiert, gezielt Unvollkommenem den letzten Schliff gibt, mit Menschen unterschiedlichster Couleur klarkommt (und auch mal Fürsprecher:in zwischen Küche, Management und Gast sein kann), findet im Hotelbüro in Hannover eine Aufgabe, die Routine, Überraschung, Aktenstapel und Menschlichkeit ziemlich eigensinnig vereint. Perfektion verlangt niemand – aber eine robuste Mischung aus Zuverlässigkeit, Neugier und Nervenstärke. Das und die Bereitschaft, alle paar Wochen etwas Neues zu lernen. Nicht nur aus Handbüchern, sondern direkt am Ort des Geschehens.