Manager Catering Jobs und Stellenangebote in Oldenburg
Beruf Manager Catering in Oldenburg
Catering-Management in Oldenburg: Zwischen Spagat, Speiseplan und Strukturwandel
Hand aufs Herz: Wer sich als Manager für Catering in Oldenburg ins Rennen schickt, landet nicht in einer Wohlfühlnische für reine Planungsästheten. Der Beruf lebt vom steten Funkenflug zwischen Organisationstalent, Menschenkenntnis und – ja, auch das – dem, was die regionale Ernährungswende so mit sich bringt. Dabei liegt der Teufel im Detail: Oldenburg ist eben nicht Hamburg oder Berlin, sondern eine Stadt mit eigener Prägung und, wie mir scheint, auch mit besonders hemdsärmeliger Erwartungshaltung an Führungskräfte gerade im Bereich Gemeinschaftsverpflegung und Eventcatering.
Die Aufgaben muten auf dem Papier vielseitig an – und, nein, das ist wirklich keine Floskel. Man jongliert betriebswirtschaftliche Zahlen, brütet über Einsatzplanungen, muss Verordnungen unterfüttern (Stichwort: Lebensmittelhygiene gibt’s hier nicht zum Selbstzweck) und organisiert nicht nur das große Ganze, sondern auch das kleine Chaos zwischen Küche, Lieferanten und Servicepersonal. Gerade in dieser Region haben sich die Anforderungen an Catering-Manager in den letzten Jahren eine Art Zweiklang aus Tradition und Innovationsdruck entwickelt. Schul- und Betriebsgastronomie expandieren, Kunden aus Wirtschaft und Gesundheitswesen verlangen nicht nach 08/15, sondern Allergiker-freundlich, regionalpoliert, CO₂-bilanziert – oder wahlweise vegan, bio, handverlesen. Je nachdem, wie der Wind steht.
Für Berufseinsteiger wirkt das manchmal wie eine steile Rampe. Das Grundgehalt: eher solide als berauschend. Einstiegswerte in Oldenburg bewegen sich meist zwischen 2.800 € und 3.200 €. Wer sich allerdings erst einmal durchgewühlt hat, die ersten Havarien beim Weihnachtsbankett hinter sich und einen wachen Blick für das wirklich Machbare entwickelt hat, tastet sich mit Erfahrung und Zusatzverantwortung auch an 3.500 € bis 4.200 € heran – wobei die ganz Großen mitstandortübergreifender Leitungsverantwortung natürlich deutlich drüber liegen. Feilschen und Leistung gehen im Norden sowieso Hand in Hand. Wer flexibel bleibt, wird durch tarifliche oder individuelle Zuschläge selten enttäuscht. Und ehrlich: Wer nach Dienst nach Vorschrift sucht, sollte hier lieber die Finger vom Herd lassen.
Manchmal frage ich mich, wie viele junge Leute beim Wort „Catering“ immer noch nur an Hochzeitsbuffets oder Canapés im Firmenfoyer denken. Die Realität in Oldenburg hat wenig zu tun mit Catering als Bühnenbild. Vielmehr sehe ich in den Speiseplänen öffentlicher Einrichtungen, im schwierigen Spagat zwischen den Vorstellungen der Stadt (Stichwort Nachhaltigkeit) und dem tatsächlichen Budget, einen Mikrokosmos aktueller Ernährungsdebatten. Da prallen Kundenforderungen, Neo-Verordnungen (etwa zum Umgang mit Lebensmittelresten) und die Ansprüche der Belegschaft knallhart aufeinander. Und mittendrin steht der Manager: mal Strippenzieher, mal Seelsorger, mal Feuerwehrmann. Je nach Tagesform, manchmal auch in Personalunion.
Apropos Strukturwandel – Oldenburg ist längst kein abgeschotteter Markt mehr. Digitalisierung, neue Kassensysteme, Software zur Personaleinsatzplanung oder Lieferkettenoptimierung – das alles macht aus dem einstigen „Schaltstellenjob“ längst eine interdisziplinäre Disziplin. Wer mit Daten jongliert, kann Prozesse entzerren. Wer keine Lust auf Excel hat, der wird hier schnell zum Bremsklotz. Weiterbildungsmöglichkeiten? Offene Türen: Seminare zu Nachhaltigkeit, Hygiene und Küchenmanagement, aber zunehmend auch Kurse rund um Personalführung, Krisenmanagement, IT-Tools. Wer den Stillstand scheut, findet in der Oldenburger Weiterbildungslandschaft erstaunlich viel – auch an kleinen Spezialistenangeboten, die das klassische BWL-Silo sprengen. Wer hätte das gedacht?
Was bleibt unter dem Strich? Viel verlangt, oft unterschätzt, selten langweilig – so würde ich das Berufsbild in Oldenburg umreißen. Der Catering-Manager ist längst mehr als nur Zahlendreher und Chef de Cuisine im Nadelstreifen. Einer, der sich der Region stellt, der nicht vor dem Spagat zwischen Anspruch und Wirklichkeit zurückschreckt, der wird gebraucht. Es braucht Neugier, einen Hang zum Improvisieren – und, um ehrlich zu sein, auch ein bisschen Stoizismus. Aber immerhin: Die Zufriedenheit am Ende eines gelungenen Events, wenn alles rund lief und kein Kind beim Mittagessen geweint hat, die nimmt einem keiner. Nicht mal in Oldenburg.