Konen & Lorenzen Recruitment Consultants | 39104 Magdeburg
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KATHARINENHOF® Seniorenwohn- und Pflegeanlage Betriebs- GmbH | 04103 Leipzig
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Manchmal muss ich schmunzeln, wenn Außenstehende den Begriff „Catering-Manager“ hören. Da schwingt mitunter die Vorstellung mit, man jongliere bloß Menüs und dekoriere Buffets – vielleicht noch mit gestärktem Hemd und gelangweiltem Blick. Die Wahrheit sieht anders aus. Wer in Halle (Saale) mit offenen Augen durch die Kantinen, Unimensen oder Eventlocations geht, merkt sehr schnell: Hier braucht es deutlich mehr als gutes Benehmen und den richtigen Ton im Service. Hier trifft Kalkulation auf Krisenmanagement, Küchenlogistik auf Kommunikation mit Lieferanten, Hygienekontrolle auf hitzige Spontaneinsätze. Und – machen wir uns da nichts vor – manchmal trifft die eigene Gelassenheit prompt auf das nächste Personalproblem.
Der Manager im Catering ist keineswegs bloß „Teamleiter mit Kochmütze“. Ob bei klassischen Betriebsrestaurants, Uni-Catering für die MLU oder im Veranstaltungssegment – das Aufgabenprofil bleibt facettenreich, häufig sogar widersprüchlich: Mal muss schnell umdisponiert werden, weil der Lieferwagen im Stau steckt, mal wird ein siebenköpfiges Team „gesundheitsbedingt“ durch die halbe Schicht dezimiert. Eigentlich kein Tag wie der andere – und das Klischee des eintönigen Gastro-Managements hat in Halle sowieso ausgedient. Gerade weil sich hier traditionelle Kundschaft (man denke an die Belegschaftsversorgung der lokalen Chemie und Forschung) mit den neuen Ansprüchen urbaner Szene-Locations mischt, ist Flexibilität eine Schlüsselressource. Wer sich vor Routine fürchtet, ist in dieser Nische goldrichtig. Oder, anders gesagt: Nur wer Freude an Schnellschach und Improvisationskunst hat, bleibt auf lange Sicht gelassen.
Vieles, was in den Metropolen wie ein unausweichlicher Trend wirkt – vegane Bowls, QR-Menüs oder Warenwirtschaft per App – hat in Halle längst Einzug gehalten, aber eigenen Charme entwickelt. Nicht selten begegnet mir in Gesprächen die Bemerkung „Hier ticken die Uhren etwas anders.“ Die regionalen Großanbieter und lokalen Player steuern zwischen Spagat und Stolz: Neben den Anforderungen der Großkunden bleibt Platz für kleine Experimente, Eigensinn inklusive. Was viele unterschätzen: In Halle sind die Schnittmengen zwischen öffentlicher Hand, Start-ups und Solidargemeinschaften viel häufiger als anderswo. Statt schnödem Kostenmanagement zählen oft tragfähige Konzepte – etwa, wenn Mensen nachhaltiger werden oder Eventcatering plötzlich mit Inklusionsprojekten verknüpft wird.
Moment. Geht es hier nur um Idealismus? Nein, natürlich nicht. Der Blick aufs Einkommen relativiert so manche Schwärmerei. Einstiegsgehälter bewegen sich in Halle meist zwischen 2.800 € und 3.400 € – mit Luft nach oben, sobald die Teamgröße, das Budget oder die Veranstaltungsdimensionen wachsen. Eine Führungsrolle im großen Betrieb, etwa bei einer bundesweit agierenden Cateringkette oder einer städtischen Großmensa, macht einen Sprung jenseits der 3.600 € möglich. Was viele unterschätzen: Der Fehlerspielraum ist knapper als man denkt, der Praxistest kommt schnell – und der Pulsschlag der Branche ist auf die Minute getaktet. Karrierewege? Die sind selten linear. Quereinstiege aus Hotellerie, Gemeinschaftsverpflegung oder Eventmanagement sind fast an der Tagesordnung, wobei formale Weiterbildung (Stichwort: Fachwirt für Gastronomie, HACCP-Zertifikate oder betriebswirtschaftliche Zusatzqualifikationen) meist die Eintrittskarte für die nächste Stufe ist.
Bleiben wir ehrlich: Es gibt Tage, an denen man sich fragt, warum man sich das antut. Wenn die Grippewelle tobt, das Kühlhaus streikt und der Stammkunde plötzlich Hafermilch fordert. Doch die Kehrseite – und das wiegt häufig schwerer – ist dieses besondere Gefühl, wenn das Team nach einem schwierigen Tag gemeinsam durchatmet und der Ablauf trotz aller Widrigkeiten standgehalten hat. In Halle (Saale) ist dieser Beruf nah am Menschen, nah an der Stadt – mit einer Mischung aus Pragmatismus, regionalem Stolz und manchmal einer Prise Selbstironie. Nicht jeder möchte das, nicht jeder kann das – aber jene, die bleiben, wissen: Hier gibt es echte Geschichten, kein Durchschnitts-Gastronomie-Geklingel. Und das, finde ich, zählt am Ende mehr als jeder noch so glänzende Lebenslauf.
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