Reitlehrer Jobs und Stellenangebote in Augsburg
Beruf Reitlehrer in Augsburg
„Mit Pferdeverstand und Bodenhaftung: Der Alltag als Reitlehrer in Augsburg“
Reitlehrer in Augsburg zu sein – das klingt für viele nach Sonnenschein, Pferdeduft und gelegentlichen Galopprunden im Morgendunst zwischen Wertach und Lech. Die Wahrheit? Sie hat mehr Facetten als manchem Stallfenster lieb ist. Wer hier neu einsteigt oder sich nach ein paar Jahren satteln will, kennt das mulmige Bauchgefühl: Werde ich überhaupt gebraucht? Und wenn ja – ist „gebraucht werden“ am Ende dasselbe wie „fair bezahlt werden“? Kurz gesagt: In Augsburg, einer Stadt mit reicher Pferdetradition und einem Dutzend Reitschulen von rustikal bis High-End, entscheidet oft nicht nur dein Abschluss, sondern dein Bauchgefühl – und deine Ellenbogen.
Zwischen Idealismus und Stallharz: Das Aufgabenprofil
Der Beruf des Reitlehrers reicht vom klassischen Gruppenunterricht für Anfänger über Einzelcoachings bis hin zur Betreuung sportambitionierter Reiterinnen und Reiter. Manche unterrichten Kinder im Schulbetrieb, andere den ambitionierten Dressurentwurf, wieder andere: gefühlt alles gleichzeitig. Im Alltag heißt das nicht selten: früh raus, abends lang – und zwischendrin die halbe Reithose nass, weil’s in Augsburg halt öfter nieselt, als Google behauptet. Was viele unterschätzen: Die eigentliche Kunst ist weniger das Vermitteln von Lektionen, sondern der Tanz auf dem Seil zwischen Einfühlungsvermögen, Durchsetzungsstärke und, sagen wir ruhig: Konfliktresistenz. Man ist Erklärer, Vermittler, manchmal Disziplinarvorgesetzter und gelegentlich, na ja, Seelentröster bei verpatzten Springstunden.
Region, Realität, Reallohn: Was verdient ein Reitlehrer in Augsburg?
Jetzt mal Tacheles. Wer nach Augsburg kommt und glaubt, vom ersten Tag an Pferde wie Honorare einzufangen, der reitet auf einer Wolke Ideale. Das Gehalt? Je nach Qualifikation, Stundenzahl und ob man angestellt oder selbstständig reitet, schwanken die Zahlen – im klassischen Angestelltenverhältnis meist zwischen 2.100 € und 2.800 € monatlich, erfahrene Fachkräfte mit Zusatzqualifikationen oder Spezialisierung (z. B. Trainer B oder C, Schwerpunkt Therapie, Dressur oder Springen) erreichen auch schon mal 3.000 € bis 3.600 €. Klingt besser als der Ruf des Berufs, aber ich wäre nicht ehrlich, hätte ich nicht auch Reitlehrer gesehen, die mit 1.800 € nach Hause gehen – für einen Knochenjob unter hohem Risiko. Wobei: Für viele ist das eigene Pferd der eigentliche Lohn, aber das ist Ansichtssache (und Portemonnaiesache).
Wer heute besteht, muss mehr können als „zirzensische Lektionen“
Die Erwartungen sind gewachsen: Pädagogik, Naturschutz, Tierschutz, Erste Hilfe am Tier, Arbeitssicherheit. Augsburg ist an dieser Stelle bezeichnend – mit seiner pragmatischen Mischung aus schwäbischer Sparsamkeit und Innovationsfreude. Immer mehr Reitschulen investieren in moderne Trainingsmethoden (Longiertechnik mit Sensoren, Videoanalysen, digital unterstütztes Unterrichtsfeedback), gerade in den letzten Jahren hat die Nachfrage nach digitalen Lernformaten Fahrt aufgenommen. Reinreiten – ran an den Unterricht – abtreten: Das ist Geschichte. Wer länger bestehen will, muss sich weiterbilden, z. B. in pferdegerechter Haltung, Ernährung, Mentaltraining. Und ja, manchmal ist die eigene Frustrationstoleranz genauso prüfungsrelevant wie das Wissen um die korrekte Paradenfolge. Ich frage mich manchmal: Gibt’s einen Stempel fürs Durchhalten? Vielleicht sollte man’s einführen.
Das Berufsbild im Wandel – Zwischen Nachwuchsmangel, Engagement und den kleinen Wundern
Man hört es an allen Ecken: Nachwuchs fehlt, gute Leute halten durch, aber der Reiz des Berufs hat Kratzer bekommen. Augsburg ist da keine Insel der Glückseligen – doch die Szene ist lebendig, vernetzt, überraschend diskussionsfreudig. Unverkennbar ist eine neue Wertschätzung spürbar, gerade für Reitlehrer mit Spezialwissen. Ich erlebe zunehmend, dass Eltern, Vereine und Schüler mehr Professionalität fordern – und auch honorieren. Klar, der Weg zur gesellschaftlichen Anerkennung ist noch ein Ritt über Stock und Stein. Aber irgendwo zwischen Pferdeapfel und Prüfungsstress entstehen auch die kleinen Wunder: Dieser eine Moment nach zehn Wochen Sitzkorrektur, in dem Kind und Pony zusammenfinden – unbezahlbar und unvergesslich.
Mein Fazit? Wer Pferde liebt, findet in Augsburg einen steinigen, aber lohnenden Weg. Und manchmal reicht schon ein ungeplantes Lächeln im Stall, um einen langen Arbeitstag wieder ins Lot zu bringen. Oder?