Mercure Hotel Köln City Friesenstrasse | 50667 Köln
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Steigenberger Hotel Köln | 50667 Köln
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Steigenberger Hotel Köln | 50667 Köln
Duisburg. Wer sich als Berufseinsteiger oder Branchenwechsler mit dem Gedanken trägt, die Leitung eines Hotels zu übernehmen, sollte sich nichts vormachen: In dieser Stadt weckt schon die Skyline keine Illusionen. Das Stahlwerk, der Hafen, das ewige Krachen der Züge – aber auch all das, was sich in den letzten Jahren irgendwie uneinheitlich und eigentümlich schick nennt. Duisburg ist kein Luftkurort, kein Hipster-Refugium, und gerade darin steckt eine Form von Authentizität, die man als Direktionsfachkraft täglich spürt. Woher ich das weiß? Genug Nächte durchwacht, genug Frühstücksbuffets durchgeplant, genug Beschwerden abgefangen. Duisburg tut nicht so, als wäre es etwas anderes. Hotels hier erst recht nicht.
Der Alltag der Hoteldirektion: Auf dem Papier klingt das nach Kontrolle von Kennzahlen, Budgetverantwortung, Qualitätsmanagement und Mitarbeiterführung – aber Papier ist geduldig. In Duisburg wird man oft mit Gästen konfrontiert, die aus geschäftlichen Gründen einchecken, Hochzeitsgesellschaften organisieren oder Familienfeiern steuern wollen – die Bandbreite hat ihren eigenen Rhythmus. Besonders das Zusammenspiel unterschiedlicher Kulturen und sozialer Hintergründe prägt die Atmosphäre: Vom Handwerker-Trupp aus Polen, der für einen Anlagenstillstand eingeflogen wird, bis zum asiatischen Geschäftspartner, der detailverliebt das Frühstücksbuffet inspiziert. Wer hier nicht flexibel, offen und gleichzeitig durchsetzungsstark ist, verliert den Überblick.
Viele unterschätzen das: Duisburg mag auf den ersten Blick wie ein Nebenkriegsschauplatz des Ruhrgebiets-Tourismus wirken. Die Wirklichkeit ist komplexer. Der Wandel der Industrie sorgt für eine stetig wachsende Nachfrage nach modernen Geschäftsmodellen, vom Boardinghouse bis hin zu Nischenangeboten für den Städtetourismus. Digitalisierung? Wird verlangt, aber nur, wenn sie auch wirklich nützt. Der Gast in Duisburg will nicht nur mit dem Handy einchecken, er will am Empfang einen Menschen sehen, der ihn versteht. Klingt nach Klischee – ist aber Alltag. Wer sich in der Hoteldirektion behaupten will, muss die Gratwanderung zwischen technischer Innovation und bodenständigem Service beherrschen.
Was darf man erwarten? Das Tabuthema Geld. Die Spanne für das Gehalt bewegt sich in Duisburg in etwa zwischen 3.600 € und 5.500 € – abhängig vom Haus, der eigenen Erfahrung sowie besonderer Qualifikationen. Wer gerade erst die ersten Schritte in die Leitungsebene wagt, wird am unteren Ende der Skala landen, vielleicht auch leicht darunter. Aber auch wer schon einige Jahre die Geschicke eines Hotels lenkt, muss sich darauf einstellen, dass Sonderwünsche des Eigentümers und der Druck auf die Rendite hier eigene Gesetze haben. Arbeitszeiten? Abends, am Wochenende – Überraschungen inklusive. Ehrlich: Wer nur „nine to five“ erwartet, sollte sich besser nach einem Bürojob umsehen.
Was bleibt, wenn der Lärm des Tages nachklingt? Fortbildung und Entwicklung sind in Duisburg ein zähes, aber nicht unfruchtbares Pflaster. Zahlreiche lokale Anbieter, Verbände und Kooperationen mit Fachhochschulen bieten Möglichkeiten für praxisnahe Weiterbildung – ideal für alle, die sich nicht damit begnügen wollen, Dienstpläne und Frühstückseier zu zählen. Themen sind digitaler Vertrieb, Nachhaltigkeit im Betrieb, moderne Führung oder Revenue Management. Aber: Nicht jede Fortbildung garantiert einen Sprung nach oben. Manchmal sind ein langer Atem, Kompromissbereitschaft und die Kunst, auch in schwierigen Phasen Haltung zu bewahren, die beste „Zusatzausbildung“, die es gibt. Ich habe es mehr als einmal erlebt: Wer hier wirklich ankommt, bleibt selten stehen.
Vielleicht klingt das jetzt ein bisschen zu wenig glamourös. Vielleicht wünscht sich mancher Leser mehr Glanz, mehr große Versprechen, mehr Pathos. Aber Duisburg ist Duisburg. Wer als Hoteldirektor, als Neueinsteiger oder in der Übergangsphase bereit ist, sich auf wechselnde Anforderungen, ehrlichen Kundenkontakt und die Unwägbarkeiten des Standorts einzulassen, wird hier erstaunlich viel zurückbekommen. Nicht immer in Form einer Blitz-Karriere. Aber in Form von Erfahrungen, Flexibilität, Stolz auf Eigenes – und manchmal, ganz selten, auch durch ein vom Staub befreites Lächeln eines Gastes, dem man wirklich geholfen hat. Und eigentlich reicht das, oder nicht?
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