Romantik- und Wellnesshotel Deimann | 57392 Schmallenberg
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Mercure Hotel Köln City Friesenstrasse | 50667 Köln
Mercure Hotel Köln City Friesenstrasse | 50667 Köln
Steigenberger Hotel Köln | 50667 Köln
Romantik- und Wellnesshotel Deimann | 57392 Schmallenberg
Mercure Hotel Köln City Friesenstrasse | 50667 Köln
Mercure Hotel Köln City Friesenstrasse | 50667 Köln
Steigenberger Hotel Köln | 50667 Köln
Was ist Leitung im Hotel, wenn nicht ein täglicher Drahtseilakt? In Bonn – dieser eigenartig vitalen Stadt zwischen Regierungshistorie, Konferenzkultur und studentischer Lässigkeit – fühlt sich die Chefrolle im Gastgewerbe manchmal mehr nach Jonglage mit zu vielen Bällen an als nach kontrollierter Choreografie. Wer als Berufseinsteiger oder Branchenumsteiger ernsthaft an die Hoteldirektion denkt, sollte einen Blick hinter die polierte Rezeption werfen. Menschen kommen und gehen, Erwartungen prallen auf Alltagsstress, und zwischen Businessgast, Tagungstross und Bonner Altstadtnachtleben verschwimmen die Grenzen zwischen Professionalität und Krisenmanagement.
Was die Hoteldirektion ausmacht? Überall spricht man von „Leadership-Kompetenz“. Klingt schick, ist aber auf dem Bonner Hotelparkett mehr als nur ein Modewort. Gerade bei kleinen Häusern – typische Bonner Familienhotels, von denen es rund um den Hauptbahnhof noch einige gibt – heißt Leitung praktisch: mit anpacken, improvisieren, Prioritäten ständig neu justieren. Plötzlich steht ein Bus Skandinavinnen in der Lobby, der Haustechniker bleibt im Stau, und im Frühstücksraum herrscht Ausnahmezustand. Dann entscheidet, wer Überblick behält und das Team nicht verliert. Automatisierte Abläufe? Im besten Fall. Meistens aber: Lebendiges Krisenorchester.
Kaum eine Branche hat in den letzten Jahren so viele Schläge einstecken müssen wie die Hotellerie – auch in Bonn. Pandemie, Personalmangel, sich verändernde Buchungsverhalten aus aller Welt, dazu lokale Eigenheiten: Bonner Gäste sind erstaunlich divers – von UN-Delegierten über rheinische Karnevalsnarren bis hin zu aufmüpfigen Studierendencliquen. Wer hier Chef werden will, sollte nicht nur Englisch und manchmal Französisch, sondern auch ein gerüttelt Maß an Humor sprechen. Die Fähigkeit, in kritischen Momenten freundlich zu bleiben, ist mehr als Karriere-Schmuckstück, sie ist Überlebensstrategie. Wer da zu dogmatisch am Lehrbuch klebt … nun ja, wird selten alt im Bonner Hotelbetrieb.
Das liebe Geld – regelmäßig unterschätzt, wie ambivalent diese Frage ausfällt. Je nach Größe des Hauses, Betreiberstruktur und Erfahrung pendelt sich das Gehalt der Hoteldirektion meist zwischen 3.300 € und 4.500 € ein, manchmal schrammt es nach oben oder unten entlang, je nach Markt, Auslastung, Tarifgefüge. Wer einen international geführten Betrieb lenkt, landet gelegentlich auch im Bereich von 5.000 € bis 6.000 € – Ehrlichkeit gebietet: Das ist nicht der Regelfall im Bonner Durchschnitt. Was viele vergessen (und das wollte ich eigentlich nie laut sagen): Die Verantwortung für Finanzen, Personal, Gästebeschwerden – die ist mit Geld selten wirklich „abgegolten“. Wer primär wegen des Geldes kommt, sucht sich einen anderen Spielplatz, wirklich.
Bonns Hotelwelt ist paradox. Einerseits lebt die Stadt von internationalen Kongressen, UN-Einrichtungen und diplomatischem Dauertrubel, andererseits ist der Rheinland-Charme allgegenwärtig. Die Herausforderung: Die eigene Identität im Haus zu prägen, ohne im Einheitsbrei der Hotelketten unterzugehen. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, „Local Experience“ – alles Schlagworte, die sich in den letzten Jahren wie Mücken im Sommer durch die Branche ziehen. Doch während große Häuser mit smarter Zimmerbuchung und Standardisierung glänzen, suchen Familienhotels und Individualbetriebe nach Wegen, Persönlichkeit und Modernität zu verbinden. Manchmal gelingt es, nicht selten bleibt’s beim Versuch. Aber: Wer in Bonn leitet, kann diese Spannung selten ignorieren.
Was würd’ ich Berufseinsteigerinnen raten? Schnuppern, beobachten, atmen. Sich ein dickes Fell zulegen – nicht nur bei endlosen Nachtschichten und akuten Personallücken, sondern auch, wenn zum dritten Mal die Kaffeemaschine den Geist aufgibt. Spaß an der Sache hilft, aber auch eine Form von… stoischer Gelassenheit. Das Handbuch? Schön zum Einschlafen. Wirklich lernen tun Sie am Tresen. Und wenn Sie das Gefühl haben, dass Bonn eine Stadt mit vielen Rätseln ist: Willkommen im Club. Hoteldirektion ist in dieser Stadt (wie wohl überall) weniger Beruf, mehr Berufung – aber, und das ist überraschend schön, selten langweilig.
Das könnte Sie auch interessieren