General Manager Hotellerie Jobs und Stellenangebote in Hagen
Beruf General Manager Hotellerie in Hagen
Zwischen Ruhrpott-Realität und Hospitality-Hochglanz: Wer als General Manager in Hagen Hotelgeschichte schreiben will
Wer als angehende Führungskraft in der Hotellerie den Blick nach Hagen richtet, wird einige Überraschungen erleben – schöne wie haarsträubende. Denn hier zu führen, das ist nicht Berlin, nicht Frankfurt und auch kein anonymes Resort zwischen Alpen und Amrum. Es ist, um es mal klar zu sagen: Arbeit am Kern der deutschen Wirklichkeit – irgendwo zwischen Großstadtflair und Industriemelancholie, mit dem berühmten Sauerland um die Ecke, aber eben auch einer Klientel, die selten nach Goldkante fragt. Hier einen Laden als General Manager zu führen? Das ist eine Mischung aus Turnschuh-Management und Teflon-Haut.
Doch was bedeutet es, den Laden am Laufen zu halten – oder besser: ihn nach vorne zu bringen? Als General Manager in der Hotellerie trägt man Verantwortung für alles, was kassiert, bezahlt, gebucht, gewischt und, nun ja, bemängelt werden kann. Die Aufgaben reichen vom Controlling (steigende Energiekosten, irgendwer?) über Personalführung (so ein bisschen Familienersatz, mal ehrlich) bis zu Marketing und Qualitätssicherung. Vieles davon wird gerne als „Allround-Leadership“ verkauft, dabei erfordert es am Ende einen kühlen Kopf und ein ziemlich lautes Organ, wenn die Karawane der Kurzzeitgäste am Front Desk keine drei Minuten warten will. Wer als Fachkraft aus einer anderen Branche oder als Berufseinsteiger mit Ambitionen einsteigt, merkt schnell: Theoretisch kann jeder Hoteldirektor werden, praktisch aber hält dieser Stuhl selten länger als drei Jahre warm, wenn man keine Nehmerqualitäten hat.
Und dann wäre da noch dieses Thema Gehalt – heikel, klar, aber niemand kann behaupten, es sei nebensächlich. In Hagen bewegt sich das Einstiegsgehalt meist zwischen 3.200 € und 4.000 €. Wer mehr Verantwortung schultert (und, Hand aufs Herz, auch die eine oder andere Nacht grübelnd wach liegt), darf perspektivisch mit 4.200 € bis 5.500 € rechnen. Klingt nach viel, ist es aber nur, solange man nicht für die nächste Personal-Notlösung aus der eigenen Tasche Butterbrote schmiert oder die Steuerlast unterschätzt. Abgesehen davon ist der Verdienst stark von der Größe des Hauses, dem Träger und dem eigenen Verhandlungsgeschick abhängig – und da trennt sich die Spreu allzu oft vom vielzitierten Weizen.
Spannend wird’s, wenn wir auf das Thema Weiterbildung blicken: Klar, man kann auf klassische Wege setzen (Branchenschulungen, Qualitätsmanagement-Zertifikate, digitale Leadership-Kurse). Doch gerade in Hagen, wo Gastronomie und Hotellerie mit Personalengpässen und teils schleichender Digitalisierung kämpfen, nimmt Eigeninitiative einen besonderen Stellenwert ein. So gewinnt, wer sich beispielsweise in Nachhaltigkeitsthemen oder multikultureller Teamführung fit macht. Man sollte nicht unterschätzen, wie sehr Gäste in den letzten Jahren für Green-Hotels und authentische Gastfreundschaft sensibilisiert sind. Zugegeben – im Hagener Alltag klingt das oft hochtrabend, doch kleine Upgrades machen schon den Unterschied: Smarte Energielösungen, faires Employer Branding, echte Fehlerkultur anstelle von Schuldzuweisungen.
Was in Hagen aus meiner Sicht gerne unterschätzt wird: Die Schnittstelle zwischen Tradition und Veränderungsdruck. Alte Beschäftigte sehen neue Prozesse manchmal als Angriff auf das Erbe des Hauses – junge Talente wiederum möchten innovative, flexible Strukturen, am besten sofort. Hier muss der General Manager zum Bindeglied werden – Vermittler, Brückenbauer, manchmal auch Prellbock. Keine leichte Aufgabe, aber auch kein Alptraum: Es ist eher ein täglicher Spagat, der mit Erfahrung Schritt für Schritt einfacher fällt (Disclaimer: kein Patentrezept vorhanden).
Mein Eindruck: Wer Lust auf ein breites Aufgabenfeld hat, das ständig durch gesellschaftliche, technische und wirtschaftliche Trends ins Wanken geraten kann, ist als General Manager in der Hotellerie in Hagen nicht verkehrt. Es braucht Humor, Selbstironie und eine gewisse Begeisterung für das Unvollkommene. Wer partout nur Ordnung und Routine sucht – die gibt es hier auch, allerdings eher im Handtuchlager als in der Führungsrolle. Manchmal ist eben genau das der Reiz: Das Ungefilterte, das Regionale, das Unplanbare. Vielleicht ist es manchmal zu wenig Glamour – aber dafür fühlt es sich, zumindest ab und zu, ziemlich echt an.