Edith Stein Schulen für soziale Berufe, Fachschule für Heilerziehungspflege | 78628 Rottweil
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Paritätische Schulen für soziale Berufe gGmbH | 77652 Offenburg
Edith Stein Schulen für soziale Berufe, Fachschule für Heilerziehungspflege | 78628 Rottweil
Paritätische Schulen für soziale Berufe gGmbH | 77652 Offenburg
Freiburg. Für viele ist das ein Zauberwort: sonnendurchflutete Weinberge, Fahrradläuten in der Altstadt und das ewige Siegel der Öko-Modellstadt. Aber was heißt das eigentlich – Berufseinsteigerin als Fremdsprachensekretärin in Freiburg? Zwischen lauter Studierenden, forschungsstarken Instituten und all den kleinen Exportfirmen – ist da überhaupt noch Platz für jemanden, der nicht das nächste Start-up gründet, sondern „nur“ Ordnung in Sprachen und Formulare bringt?
Wer neu in den Job startet, lernt schnell: Eintönig wird’s selten. Morgens italienische Lieferantenmails, mittags eine spanische Protokollübersetzung, zwischendrin Chaos im Doodle-Kalender, weil der CEO spontan nach Brasilien fliegen will. Herrlich? Manchmal. Anstrengend? Bisweilen. Ohne das sprichwörtliche Sprachtalent und die Geduld eines Zen-Mönchs geht hier nämlich nichts. Aber wer glaubt, in Freiburg kämen Anfragen nur auf Englisch oder Französisch: weit gefehlt. Japanisch gibt es im GreenTech-Umfeld öfter, als man denkt – und nicht wenige Firmenchefs wissen die eine Kollegin zu schätzen, die das schon einmal gemacht hat (oder vorgibt, es zu können).
Fragt man sich also, warum gerade hier Arbeitgeber händeringend nach Sprachtalenten suchen? Ganz klar: Freiburg ist Knotenpunkt. Für Umwelttechnik, Medizintechnik, aber auch für internationale Forschung und Bildung. Ja, das klingt abgedroschen – aber es stimmt einfach. Man will expandieren, ohne sich dabei sprachlich zu vergaloppieren. Für Fremdsprachensekretärinnen bedeutet das: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich auf dem Schreibtisch Dokumente aus vier Ländern stapeln, ist hoch. Dafür wird Vielseitigkeit fast schon als Grundbedingung gesehen. Und nein, Smalltalk über Silvaner und Verkehrswende reicht da nicht – da muss man die Rechtschreibung im Spanischen ebenso korrekt bedienen wie formale Gepflogenheiten beim russischen Konsulat.
Trotz dieser Anforderungen: Reich werden? Ehrlich gesagt – eher nicht. Einstiegsgehälter starten meist um 2.400 €; mit etwas Glück oder einschlägiger Zusatzqualifikation können es auch 2.700 € sein. Mit den Jahren – und falls man Chefetage und Branche wechselt – winken manchmal 3.000 € bis 3.600 €. Aber das ist kein Würfeln, sondern harte Arbeit: Terminfluten, Verwaltungsspaghetti und manchmal auch Erwartungen, die jenseits der Stellenbeschreibung liegen. Was viele unterschätzen: Das Spektrum reicht von toughem Veranstaltungsmanagement etwa im Life-Science-Cluster bis zu klassischer Korrespondenz für Anwaltskanzleien, die ihren Mandantenstamm quer durch Europa pflegen. Wer auf Exaktheit steht, ist hier in seinem Element. Wer Routine will, sollte besser Buchhaltung wählen – just saying.
Stillstand? Gibt’s eigentlich kaum. Kaum ein Beruf in Freiburg fordert so sehr das Prinzip „lebenslanges Lernen“. Der Wechsel von Papier auf digitale Plattformen ist längst Alltag; ChatGPT, Transkriptionssoftware, Terminmanagement-Tools – der Werkzeugkasten wächst. Die meisten Arbeitgeber erwarten Lust auf IT, Offenheit für neue Bürostandards und ein gewisses Improvisationstalent, wenn die Datenbank mal wieder gelöscht wurde („Ist das bei euch auch so…?“). Sprachfortbildungen, sei es intern oder bei lokalen Bildungszentren, sind fast selbstverständlich geworden. Wer die Chance hat: Fachtermini aus der jeweiligen Branche mitnehmen, etwa medizinisches Englisch oder juristisches Französisch. Das macht beim Gehalt oft den kleinen, aber feinen Unterschied.
Vielleicht ist das der entscheidende Punkt, den viele in ihrer maroden Excel-Tabelle nicht ankreuzen: Der Freiburger Arbeitsalltag hat manchmal einen ganz eigenen Charme. Ob beim „Kaffi“ mit dem Chef oder in der trubelig-multikulturellen Kantine. Wenig läuft nach Drehbuch; Vieles ist Improvisation. Und doch spürt man, dass gerade die Kombination aus Präzision und Lockerheit hier mehr zählt als anderswo. Aber – und jetzt mal offen gesprochen – wer bei einer internationalen Telefonkonferenz monatelang den Wortwitz seiner Schweizer Kollegin ignoriert, weil „sich das nicht gehört“, hat in Freiburg nicht unbedingt Heimvorteil. Humor und Fingerspitzengefühl, das ist hier fast wichtiger als perfekte Zeichensetzung.
Das könnte Sie auch interessieren