Category Manager Jobs und Stellenangebote in Lübeck
Beruf Category Manager in Lübeck
Category Manager in Lübeck: Zwischen Warenwelt und Wirklichkeit
Morgens auf der Trave, abends ins Excel: Wer sich ernsthaft mit dem Job eines Category Managers in Lübeck beschäftigt, weiß, dass hinter den nüchternen Arbeitsbeschreibungen ein Mix aus Marktgespür, Zahlenaffinität und, ja, gelegentlicher Toleranz fürs Unvorhersehbare steckt. Was viele von außen unterschätzen: Das Tätigkeitsfeld bewegt sich irgendwo zwischen Einkauf, Vertrieb und Datenanalyse – oft auch mitten im (vermeintlichen) Durcheinander der Lieferketten.*
Manchmal frage ich mich, ob die Anforderungen an einen Category Manager heute nicht doppelt so hoch sind wie noch vor zehn Jahren. Digitalisierung, volatile Rohstoffpreise und Konsumtrends, die plötzlich aufflammen und genauso schnell wieder abebben – das hat echte Auswirkungen auf den Alltag, nicht nur als mediales Schlagwort. Lübeck mit seinem Mix aus alteingesessenem Mittelstand und einigen großen Handels- und Produktionsunternehmen verlangt besonders viel Fingerspitzengefühl. Hier nieselt die Hanse-Tradition durchs Alltagsgeschäft. Heißt übersetzt: Entscheidungswege gehen selten schnurgerade, und die klugen Argumente müssen mit Beharrlichkeit und Lokalkolorit serviert werden.
Was ist also konkret gefragt? Ein Category Manager verantwortet in Lübeck oft eine Warengruppe – von Backzutaten bis Medizintechnik, je nach Branche. Die Steuerung des Sortiments, Preisgestaltung, Aktionsplanung und Verhandlung mit Lieferanten sind Kernelemente. Dazu kommen Markt- und Wettbewerbsbeobachtung sowie die Auswertung absatzrelevanter Daten. Klingt trocken? Vielleicht. Aber wie oft saß ich schon an einer Auswertung, die plötzlich alles auf den Kopf stellte: Plötzlich dreht sich der Absatz eines scheinbar sicheren Top-Sellers nach unten, weil ein lokaler Wettbewerber die Angebotstheke umgestaltet. Oder ein subtiler Lieferengpass katapultiert die Kalkulation in nie geahnte Regionen. „Agiles Handeln“ ist da keine Worthülse, sondern manchmal ein Akt der Selbstbeherrschung.
Die Verdienstmöglichkeiten? Nun, auch da lohnt ein klarer Blick. In Lübeck liegt das Einstiegsgehalt als Category Manager meist zwischen 3.200 € und 3.700 €, mit etwas Erfahrung kann es in Richtung 4.000 € bis 4.800 € wachsen – vereinzelt auch darüber hinaus, wenn man in größere Konzerne oder chemienahe Industrien rutscht. Keine Mondwerte, aber solides Mittelfeld für die Region. Wer sich von kurzfristigen Umsatz-Hypes angezogen fühlt, landet hier eher auf dem Hosenboden als auf der Karriereleiter. Die Wertschätzung kommt meist leise, aber beständig – das passt dann auch wieder zur Mentalität vor Ort.
Interessant finde ich die Wechselwirkungen mit gesellschaftlichen und technologischen Themen, die selbst in Lübeck zuletzt an Fahrt gewonnen haben. Nachhaltigkeit drückt längst auch auf Sortimentsentscheidungen und Lieferantenverhandlungen, besonders bei Konsumgütern. Digitalisierung? Kein Selbstläufer, aber niemand kommt noch drumrum: Wer Excel-Tabellen, Business-Intelligence-Tools und gelegentlich eine Prise künstliche Intelligenz nicht scheut, wird von vielen Unternehmen inzwischen als Hoffnungsträger gesehen. Wobei „Digitalisierungsprojekte“ hier gerne mal länger brodeln, bevor etwas Konkretes herauskommt – man kennt das ja.
Am Ende bleibt für Berufseinsteiger:innen wie erfahrene Wechsler der Trost, dass es in Lübeck weder um Blender noch um Blenderinnen geht. Echte Category Manager glänzen nicht, sie wirken. Sie sitzen bei Regen im unaufgeregten Backsteinbüro an schwierigen Sortimentsstrategien, sie feilen beharrlich an Einkaufsbedingungen, sie überzeugen mit Argumenten statt mit Show. Wer das liebt – ja, auch ein bisschen stur sein kann – findet hier sein Revier. Einfach ist es nicht, aber es hat seinen eigenen Reiz. Nur langweilig war’s bislang nie.