Duales Studium – IU Internationale Hochschule | Berlin Friedrichshain
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PR-Fachkraft in Potsdam – das klingt nach hippen Launch-Events, Pressemitteilungen und Social-Media-Auftritten mit Brandenburger Flair. Na gut, manchmal auch nach Sitzungen, in denen die Euphorie über das nächste Ministatement irgendwo zwischen Bürokaffee und morgendlicher Optimismusverdunstung im Raum hängen bleibt. Wer hier einsteigen oder wechseln will, landet auf einem Spielfeld, das vielseitiger ist, als es auf den ersten Blick wirken mag. Denn Potsdam ist keine graue Verwaltungsstadt, sondern Schmelztiegel: Kulturlandschaft, Wissenschaftsstandort, Medienstadt – und ja, Hauptstadt-Nachbarschaft, die mitschwingt, als hätte sie ein eigenes Echo.
Die Aufgaben einer PR-Fachkraft sind ein erstaunlich flexibles Gebilde. Mal entwirft man eine Onlinekampagne für ein Filmfestival auf dem Babelsberger Studiogelände, mal ringt man einem Verband auf der Freundschaftsinsel ein knackiges Statement zur Energiepolitik ab. Zwischen non-profit, Mittelstand, Landeseinrichtungen und internationalen Playern wandelt sich das Rollenbild fast täglich. Was viele unterschätzen: Jenseits von Krisenkommunikation und Medienarbeit zählt in Potsdam oft mehr die Nähe zu Themen wie Wissenschaft und Nachhaltigkeit. Es klingt abgedroschen, aber: Wer sich für Bildungsprojekte oder die Impulsgeber der lokalen Kreativwirtschaft interessiert, findet in der Stadt erstaunlich viele Chancen, seine Inhalte unterzubringen – vorausgesetzt, man kann relevante Themen wirklich „übersetzen“, also von der Nische ins Rampenlicht befördern. Und das ist, Hand aufs Herz, nicht immer ein Spaziergang.
Kommunikative Begabung und eine ausgeprägte Affinität zu Sprache gelten als Nonplusultra. Aber eigentlich – und das zeigt die regionale Praxis – reicht das selten. Digitale Routinen, Vertrautheit mit Analytics-Tools, die Fähigkeit, Fachjargon nach außen freundlich und barrierearm zu verpacken: Das sind die wahren Alltagswährungen. Manchmal fragt man sich, ob man als PR-Mensch nicht längst nebenbei Marktforscher, Eventregisseur, Content-Allrounder und Nervenbewahrer geworden ist. Forschungseinrichtungen, Start-ups, Kultureinrichtungen – überall braucht man diese Vielseitigkeit. Und Fachkräfte, die flexibel auf die Eigenheiten von Potsdam eingehen können: nicht zu steif, nicht zu laut, immer „einen halben Schritt schneller“ als die Bürokratie, aber einen ruhigen Puls, wenn die Medien anrufen und es brennt.
Die Arbeitsmarktlage für PR-Fachkräfte in Potsdam? Weder Gnadenlosigkeit noch goldener Käfig: Es gibt Bewegung, aber Druck ebenfalls. Die Medienstadt Babelsberg, zahlreiche Wissenschaftsinstitute, Ministerien und Agenturen: An guten Tagen fühlt es sich an, als reiche die Spree gleich mit an den Schreibtisch. Das Gehaltsniveau schwankt. Ein realistischer Einstieg kann je nach Arbeitgeber zwischen 2.800 € und 3.400 € liegen. Wer Berufserfahrung oder zusätzliche Spezialisierungen wie Digital Relations, Krisenkommunikation oder Eventmanagement einbringt, kann in Potsdamer Strukturen durchaus 3.800 € bis 4.400 € erzielen. Aber klar: Wer zwischen den Welten wechselt – sagen wir, von der privaten Medienagentur ins öffentliche Wissenschaftsumfeld – erlebt durchaus Gehaltssprünge, allerdings nicht immer in die gewünschte Richtung. Unangenehme Wahrheit? In so mancher NGO bleibt der Verdienst ausbaufähig – ideeller Mehrwert hin oder her.
Was ich nach Jahren in der brandenburgischen PR-Landschaft gelernt habe? Nähe zu Berlin ist Fluch und Segen. Klar, manch junger Kommunikationsprofi lotet ständig den Arbeitsmarkt der Nachbarstadt aus. Aber Potsdam hat eigene Trümpfe, allein was die Vielfalt an Themen und Mandaten angeht. Innovationsprojekte, GreenTech-Initiativen oder Kultur-PR genießen in Potsdam oft mehr Gestaltungsfreiheit als im hektischen Hauptstadtbetrieb. Und Weiterbildung? Ist fast ein Muss – Social-Media-Trends, Content Marketing, manchmal auch juristische Grundlagen für Öffentlichkeitsarbeit wandeln sich gefühlt schneller als der Verkehr auf der Breiten Straße stockt. Wer sich fit hält, bleibt nicht nur im Spiel – sondern kann die eigene Rolle wirklich selbst prägen.
Vielleicht ist PR in Potsdam so etwas wie das Jonglieren auf einer leicht abschüssigen Freitreppe: Es verlangt Aufmerksamkeit, Neugier und die Fähigkeit, Menschen (und Themen) immer wieder neu zu lesen. Wer Vielfalt sucht – und sich nicht vor gelegentlichen Irritationen scheut, findet hier ein spannendes Spielfeld. Für Berufsstarter wie auch für Wechselwillige gilt: Man muss nicht alles wissen, aber alles wollen. Ein bisschen gesellschaftliche Antenne, eine Portion Selbstironie – und die Bereitschaft, auch mal im Schatten der Glorienbauten von Sanssouci schwierige Gespräche zu führen. Am Ende zählt die Fähigkeit, Resonanz zu erzeugen – in einer Stadt, die ihre eigenen, oft überraschend leisen Töne kennt.
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