Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften | Wolfenbüttel
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Technische Universität Braunschweig | 38100 Braunschweig
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Wer ernsthaft überlegt, als PR-Fachkraft in Magdeburg durchzustarten – ob frisch aus der Uni, aus der Medienwelt kommend oder als Quereinsteiger mit einem Faible für Kommunikation und Politik –, wird rasch merken: Hier ist weit mehr gefragt als das Jonglieren mit flotten Slogans oder Pressemitteilungen im Minutentakt. Magdeburg, diese eigenwillige Stadt am Fluss, verlangt einem Absender mehr ab. Nicht nur Skills, sondern auch Haltung und das gewisse Gespür für regionale Zwischentöne. Keine leichte Übung, wenn man ehrlich ist.
Die Rolle einer PR-Fachkraft in Magdeburg? Sie lässt sich schwerlich auf das passive Versenden von Presseinfos reduzieren. Hier geht’s um handfeste Strategie – Stichwort: Stakeholder, aber auch Lokalkolorit. Ob für Unternehmen, Verbände oder kommunale Einrichtungen, das Repertoire reicht von Medienarbeit und Storytelling über interne Kommunikation und Reputation Management bis hin zu Krisenkommunikation, wenn’s mal wieder irgendwo brennt. Ich habe den Eindruck, dass sich die Grenzen zur klassischen Öffentlichkeitsarbeit zunehmend verwischen, was an den sich zuspitzenden digitalen Kommunikationsmustern liegt. Social Media, Dialogformate, Podcasts – alles auf dem Zettel, alles irgendwie Magdeburg-spezifisch. Manchmal fragt man sich, ob die regionale Identität solide Integration oder ein Stolperstein ist. Vielleicht beides.
Die Nachfrage nach PR-Talenten ist in der Region gewachsen – Industrie, Universitäten, Start-ups, Stadtwerke, Kulturbetriebe – viele brauchen kommunikative Profis, die mehr können als Worthülsen und Event-Meldungen zusammenzimmern. Der Haken? Die besten Jobs sind umkämpft und die Erwartungen an Allrounder hoch. Wer Show und Substanz zugleich bringt, ist im Vorteil. Wer ausschließlich auf Glamour setzt, landet im besten Fall auf einer Nebenbühne. Das Einstiegsgehalt? Für Berufseinsteiger meist zwischen 2.600 € und 3.000 €, mit Luft nach oben, sofern man sich auf Spezialthemen oder Leitungsaufgaben einlässt; Erfahrene stemmen – je nach Verantwortung – bis zu 3.800 € oder gelegentlich mehr. Klar, dies alles unter dem Vorbehalt, dass das eigene Portfolio hält, was der Lebenslauf verspricht. Die Spreizung ist übrigens kein Makel des Marktes, sondern ergibt sich aus dem wilden Mix der Auftraggeber – mal Mittelstand, mal Großunternehmen, mal öffentlich-rechtlich.
Magdeburg tickt nicht wie Berlin oder Hamburg, das wird schnell klar. Hier prägt ein etwas rauer Grundton die Arbeitswelt. Vieles muss erklärt, manches verteidigt, einiges verschwiegen werden – Diplomatie ist Trumpf, aber auch Ironie hilft. Die Stadt selbst steckt seit Jahren im Wandel, sichtbar in der städtischen Entwicklung, den Projekten zum Strukturwandel oder der Digitalisierung, die überraschend langsam, aber nachhaltig voranschleicht. Kolleg:innen aus dem Westen staunen manchmal, wie viel Überzeugungsarbeit selbst kleine Veränderungen kosten. Wer kommunikativ versiert, aber zu direkt ist, riskiert gelegentlich einen Kaltstart auf dem internen Parkett. Ein bisschen Fingerspitzengefühl, ein bisschen Humor – und viel Geduld.
Das Kommunikationshandwerk – so abgedroschen das klingt – ist nie fertig gelernt, gerade hier, wo sich das Publikum beständig verschiebt. Trends versalzen gern das Tagesgeschäft: Themen wie KI-gestützte Analyse-Tools, Nachhaltigkeitskommunikation, Krisenprävention oder agile Methoden setzen neue Standards. Wer stehenbleibt, steht im Schatten; alle anderen jonglieren zwischen Workshops, Onlinekursen und gelegentlichen Arbeitskreisen. Viele werden feststellen: In Magdeburg zählt weniger das große Renommee als der spürbare Willen zur praktischen Weiterentwicklung. Oder, wie mir mal ein erfahrener Kollege im Aufzug sagte: „Wer meint, PR sei hier nur Präsentation, hat beim Publikum schon verloren.“ Ein Satz, über den ich bis heute nachdenke – vielleicht, weil er stimmt.
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