KÖNIGSTEINER AGENTUR GmbH | 20095 Hamburg
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KÖNIGSTEINER AGENTUR GmbH | 20095 Hamburg
Man hat ja manchmal das Gefühl, in Hamburg gäbe es mehr Kommunikationsagenturen als Bäckereien. Mag so nicht stimmen, aber: Wer in der Hansestadt als PR-Fachkraft arbeitet, sitzt häufig doch genau dort – im Spannungsfeld zwischen Hafenindustrie, Medienriesen und diesem speziellen hanseatischen Understatement, das immer ein wenig klingt wie ein höfliches „Na, dann zeigen Sie mal, was Sie können“. Wer sich als Berufseinsteiger:in, Branchenwechsler:in oder einfach trotz Erfahrungen neu orientieren will, bekommt im Hamburger PR-Betrieb eine Mischung aus enormer Vielseitigkeit und – sagen wir freundlich – Wetterfestigkeit geboten. Die sprichwörtliche steife Brise spürt man gelegentlich auch im Ton der Branche selbst.
Kommunikation ist, da muss man ehrlich sein, in Hamburg kein Selbstzweck. Ob Hafenlogistik, Modeunternehmen oder die großen Kulturhäuser – hier wird nicht einfach nur getextet, moderiert und getweetet, sondern die Außenwirkung ist handfeste Arbeit mit klaren Zielen, oft messbar am Umsatz, manchmal am Branchenimage. PR-Fachkräfte sind Übersetzer zwischen Zahlen, Botschaften und Empfängern. Das klingt unspektakulär, ist aber mitunter eine Herausforderung: Heute Interviewbedarf zur Quartalsbilanz, morgen Krisenkommunikation nach „Shitstorm light“, und übermorgen spontane Presseführung mit amerikanischen Gästen, die nach dem siebten Kaffee immer noch nicht wissen, warum man hier kein Smalltalk genießt.
Hamburg gilt als Hochburg der Kommunikation – das stimmt einerseits, andererseits: Der Kuchen wächst nicht unendlich. Großagenturen, Inhouse-Kommunikation in Medienhäusern, PR-Units in Konzernen – Konkurrenz schläft nicht, und der Einstieg ist trotz Fachkräftemangel kein Selbstläufer. Ich wage mal zu behaupten, dass viele den „war for talents“ deutlich entspannter erleben, als Pressemitteilungen es glauben machen wollen. Wer Nerven mitbringt, strategisch denkt und digitale Tools nicht nur als Buzzword einstreut, hat Vorteile. Die klassische Trennung zwischen „klassischer“ und „digitaler“ PR? In Hamburg längst eine Frage der Arbeitsweise, nicht mehr der Unternehmensart. Social-Media-Auswertungen, Online-Monitoring, gezielte Content-Kampagnen – ohne das braucht heute kaum jemand mehr anklopfen.
Was viele unterschätzen: Die Hansestadt tickt anders – gerade im PR-Umfeld. Die Souveränität, mit der Hamburger Unternehmen Krisen stoisch begegnen, ist manchmal Fluch und Segen zugleich fürs Kommunikationspersonal. Die Dinge ruhig anzugehen heißt eben oft genug: Abwarten. Wer als Berufseinsteiger:in in Eile ist oder schnelle Entscheidungen liebt, muss lernen: Der Ton ist freundlich, aber nicht verbindlich. Und: „Mal sehen“ kann in Wirklichkeit das offizielle Startsignal sein. Autorität ergibt sich aus Hintergrundwissen mehr als aus äußerem Auftreten – ein PR-Profi, der Fakten recherchiert und wirklich versteht (nicht nur „aufschreibt“), ist in Hamburg mehr wert als das schönste Storytelling mit Social-Media-Glitzer.
Nicht zu vergessen: PR ist keine Goldgrube – jedenfalls nicht zu Beginn. Das Einstiegsgehalt liegt in Hamburg meist zwischen 2.800 € und 3.200 €, je nach Ausrichtung, Branche und individueller Verhandlungskunst. In Spezialfeldern, etwa bei internationalen Agenturen oder in besonders gefragten Branchen, sind 3.500 € bis 4.200 € durchaus realistisch, aber dann sind auch die Erwartungen höher: komplexe Projekte, hohe Geschwindigkeit, Dauerbereitschaft. Weiterbildung? Wird verlangt, oft propagiert – aber nicht immer systematisch begleitet. Wer Eigeninitiative zeigt, sich mit Medientrends, Krisenkommunikation und Tools wie Monitoring-Software oder Methoden zu KI-gestützter Analyse vertraut macht, macht sich (Achtung, Klischee) auf lange Sicht unersetzlich.
Oder?
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