Duales Studium – IU Internationale Hochschule | 99084 Erfurt
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Wenn ich an den Arbeitsalltag einer PR Fachkraft in Göttingen denke, drängt sich sofort dieses Bild auf: ein Kalender voller Termine, ein Postfach, das sich schneller füllt als leert – und immer diese Frage im Rücken: Wie bringt man Wissenschaft, Stadtgeschichte und das temperamentvolle Drumherum halbwegs charmant in die Medien? Göttingen, immerhin traditionsreiche Universitätsstadt, bringt so seine eigenen Gesetze mit. Wer hier Öffentlichkeitsarbeit machen will, merkt ziemlich schnell, dass zwischen Bioökonomie, studentischer Protestkultur und mittelständischer Lebensart oft ein weiter Weg liegt.
Was viele unterschätzen: Öffentlichkeitsarbeit ist kein glatt poliertes Sprachrohr mehr, sondern erste Verteidigungslinie für Image und Relevanz. Das merkt man gerade hier im „Wissenschaftsherzen“ Südniedersachsens: Pressemitteilungen, Social-Media-Kampagnen, Stakeholder-Kommunikation – das alles hängt in Göttingen nicht bloß an Institutsgebäuden, sondern an Gesichtern. Letztlich kaufen die Menschen Geschichten, keine Sprechblasen. Wer sich als Berufseinsteiger oder Branchenwechsler fragt, ob der Job mehr ist als abendliche Schreibarbeit und morgendliches Brainstorming, darf sicher sein: Routine gibt’s zwar, aber sie trägt Risse. Plötzlicher Shitstorm wegen einer verunglückten Wortmeldung? Läuft. Klinkenputzen beim Pressetermin im Hörsaal? Klassiker.
Der Arbeitsmarkt? Überschaubar – aber lebendig. Die Konkurrenz? Seltener Ellbogen, öfter Ellenbogen am Kaffeetisch. Hier wird Wert auf Ambivalenz gelegt: Kreative Textarbeit trifft auf solide Recherche, schnelle Reaktion auf behutsame Stakeholder-Pflege. In Hochschulkommunikation, Stadtmarketing und bei forschungsnahen Unternehmen zu arbeiten, ist in Göttingen fast schon ein eigenes Fachgebiet. Die Anforderungen? Freude an Komplexität, Neugier für regionale Zwischentöne – und, nicht zu vergessen, eine gewisse Gelassenheit, wenn die Aufregung um die jüngste Wissenschaftsentdeckung wieder einmal nur in der Lokalpresse landet. Technologischer Wandel kriecht übrigens auch durch die bunten Türen der Agenturen: KI-basierte Tools, Monitoring-Software, syndizierte Contentformate. Schön und gut – aber das händische Gegenlesen, die fein justierte Empathie im Dialog mit Forschenden oder Sozialgruppen, das nimmt einem kein Algorithmus ab.
Ach ja, das liebe Geld – reden wir doch darüber, sonst bleibt’s zu abstrakt. Das Einstiegsgehalt bewegt sich häufig im Bereich von 2.800 € bis 3.200 €, je nach Arbeitgeber und Qualifikation. Mit etwas Erfahrung, dem richtigen Händchen für Krisenkommunikation und einer Prise Fingerspitzengefühl bei der Schreibtischakrobatik kann es später auf 3.400 € bis 4.200 € ansteigen. Aber: Im Vergleich zu Ballungsräumen wie Hamburg oder Berlin liegt Göttingen eher im oberen Mittelfeld der Kleinstadt-Ligen. Das spiegelt das Lebensgefühl hier wider – ambitioniert, aber ohne Starallüren. Wer das extreme Großstadklima sucht, wird sich schnell nach den Lichterketten in Hannoversch Münden sehnen (na gut, ein bisschen übertrieben vielleicht).
Was sich aktuell verschiebt, ist die Qualifizierungslandschaft. Weiterbildung ist fast schon Verpflichtung – allein schon, um den kommunikativen Trends (und den studentischen Sprachtrends) nicht hinterherzustolpern. Lokale Bildungsträger, universitäre Zusatzkurse oder spezialisierte Seminare zu Social-Media-Strategien schießen nicht wie Pilze aus dem Boden – aber immerhin regelmäßig genug, um die eigene Toolbox zu schärfen. Hier zahlen sich Neugier und ein gewisser technischer Pragmatismus aus. Was bleibt? In Göttingen PR zu machen, heißt, regelmäßig zwischen Bürgerhaus, Medienlabor und digitalem Konferenzraum zu pendeln. Viel Schnittstellenarbeit, wenig Show – aber genau das macht den Reiz aus. Oder wie es ein langjähriger Kollege mal sagte: „Wer PR in Göttingen kann, wird nicht so schnell sprachlos.“
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