EDEKA Südwest Stiftung & Co. KG | 77652 Offenburg
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Rieker Schuh GmbH | 78532 Tuttlingen
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Wer sich in Freiburg ins Abenteuer Public Relations stürzt, ahnt meist nicht, wie viel Zwischenraum es gibt – zwischen idealistischer Kommunikationslust und hartem Tagesgeschäft. PR-Fachkraft, das klingt nach kreativem Aufbruch und professionellem Storytelling. In Freiburg? Vielleicht noch nach etwas mehr: Hier, im bundesweiten Dauerwettstreit um den freundlichsten Arbeitsort und die grünste Metropole, verschränken sich professionelle Kommunikation, gesellschaftspolitische Sensibilität und ein Stück alternativer Geist. Doch wie sieht der Alltag wirklich aus?
Manchmal wünscht man sich, die Jobbeschreibung hätte mehr Platz für Zwischentöne. PR in Freiburg bedeutet selten nur Pressemitteilung und klassische Medienarbeit. Viel eher ein jonglierender Tanz zwischen Nachhaltigkeitskommunikation, Social Media Monitoring und gelegentlicher Krisenbewältigung. Bildungseinrichtungen, Stadtwerke, Hidden Champions aus der Umwelttechnik – der lokale Arbeitgebermix verlangt Flexibilität. Wer als Berufseinsteiger:in hofft, direkt Visionen für die Öffentlichkeit zu formen, wird oft auf den Boden der Tatsachen geholt: Erstmal Recherche, Abstimmung und ein Pressespiegel, der so trocken sein kann wie der Sommer 2023 am Tuniberg.
Das Klischee stimmt zum Teil: Die Menschen ticken hier sozialökologisch, das wird auch von PR-Fachleuten erwartet. Wer für eine Pharmafirma arbeitet oder in die Kommunikation eines Energieversorgers einsteigt, muss nicht nur Fakten transportieren, sondern Empathie und Werte. Themen wie Nachhaltigkeit, lokales Bürgerengagement oder die vielzitierten grünen Ideen haben kommunikativ ein Eigenleben entwickelt. Hier wird gegen Windräder protestiert und gleichzeitig das bessere Fahrradparkhaus gefordert – und mittendrin sitzt die PR-Fachkraft und balanciert die Botschaften. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Wer hier mitdenkt und nicht nur Slogans nach außen drischt, sammelt echte Erfahrung. Ich kenne niemanden, der nicht mal an der Widersprüchlichkeit der „grünen“ PR verzweifelte.
Man muss es mal sagen: Freiburgs Arbeitsmarkt ist geprägt von Konkurrenz. Die viele Hochschulabsolvent:innen, die sich Jahr für Jahr in die Kommunikationsdisziplinen stürzen, sind dabei Segen und Fluch zugleich. Gerade in der PR sind Einsatzfreude und Durchhaltevermögen gefragt, manchmal mehr als das glänzende Bachelorzeugnis. Wer einsteigt, sollte sich für ein Einstiegsgehalt im Bereich zwischen 2.600 € und 3.000 € wappnen. In größeren Unternehmen, etwa bei einem namhaften Medizintechniker oder einer Hochschule, sind bis zu 3.400 € machbar. Aber: Die Bandbreite ist enorm. Wer sich auf eine NGO einlässt, landet nicht selten auch darunter – dafür gibt es schneller Eigenverantwortung. Kalt erwischt hat’s mich damals trotzdem, als ich nach zwei Jahren immer noch mit 2.800 € rausgegangen bin.
Das eigentliche Karriereplus in der Stadt? Fort- und Weiterbildungen sind hier keine Floskel. Von Medienrecht über CSR-Kommunikation bis hin zu webbasierter Krisenprävention – die Hochschulen und Bildungsstätten bieten einen Fundus, der speziell für PR-Fachkräfte zugeschnitten ist. Ein Workshop zur digitalen Krisenkommunikation hat mich letztens mehr gefordert als so mancher Arbeitstag. Und: Wer hier weiterdenkt, wächst. Die Offenheit der Freiburger Kommunikationsszene für crossmediale Arbeitsweisen, neue Tools und debattenfreudige Austauschformate ist mehr als PR zum Selbstzweck. Auf einem Markt, auf dem der Unterschied zwischen handwerklich sicherem Kommunikator und ideenverliebtem Generalisten zählt, kann Weiterbildung der Türöffner sein. Oder das Vergrößerungsglas für alle, die schon viel gesehen haben und trotzdem das Gefühl nicht loswerden: Da fehlt doch noch was.
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