Duales Studium – IU Internationale Hochschule | Berlin Friedrichshain
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Duales Studium – IU Internationale Hochschule | Berlin Friedrichshain
Wer in Berlin als PR-Fachkraft seinen Weg sucht, marschiert durch ein seltsam glänzendes, manchmal glitschiges Feld. Öffentlichkeitsarbeit – das klingt nach bunten PowerPoints, Smoothie-Schlürfen bei Produktpräsentationen oder dem Kampf um drei Zeilen in der überregionalen Tageszeitung. Aber Moment: Wer sich als Berufsanfänger oder wechselbereite PR-Fachkraft gerade ausloten will, ob das wirklich der Alltag ist, wird in der Hauptstadt schneller geerdet, als einem lieb ist. Berlin ist eben Kopfsteinpflaster, nicht Rollrasen. Und doch: Wer sich darauf einlässt, kann eigenartig viel gewinnen – und ebenso verlieren.
Der Tagesablauf in Berliner PR-Büros pendelt zwischen Ping-Pong-Verlautbarungen und tiefem, in den Nacken gehendem Recherche-Overload. Das mag überraschen – PR verlangt Hirn, Bauch und Fingerspitzengefühl. Schon das Briefing eines Kunden aus dem Tech-Start-up-Sumpf kann zur kleinen Lebensaufgabe gerinnen: Wie erklärt man eine Handvoll übermüdeter Entwickler zur nächsten großen Hoffnung – und bleibt dabei halbwegs glaubwürdig? Wer für Ministerien oder NGOs arbeitet, lernt das Fingerspitzengefühl von Diplomat:innen, meist ohne Diplomatenpass. Ach was, am Ende ist jede Pressemitteilung ein Seiltanz zwischen Inhaltsdichte, Dosierung und Timing.
Das Handwerkszeug? Natürlich: Textsicherheit, Medienverständnis, konzeptioneller Verstand. Aber die Berliner PR lebt vom Unfassbaren – diesem unruhigen Puls zwischen Start-up-Pitch und Bundeslobby. Englisch ist unverhandelbar, aber wie man verständlich für „Rolf von der Lokalredaktion“ und „Khaled, TikTok-Influencer“ zugleich schreibt, das lernt man nicht im Seminar. Klar, inzwischen mischen KI-Tools, Social Listening und Datenanalyse mit. Doch trotz Digitalisierung bleibt das Geschäft zutiefst menschlich. Wer keine Lust auf zerfledderte Telefone, spontane Krisen-Calls um 22:30 Uhr und hitzige Redaktionsmeetings hat, sollte sich besser ein anderes Metier suchen. Das klingt abgedroschen, aber: Hier zählt Stressresistenz – und im Zweifel ein trockener Humor.
Mir begegnet bisweilen dieses hartnäckige Gerücht: PR in Berlin, das sei entweder die glitzernde Gehaltsliga der internationalen Konzerne oder der notorische Hungerlohn der NGO-Branche. Beides gibt es – aber meistens spielt sich das Leben dazwischen ab. Einstiegsgehälter liegen in der Hauptstadt oft zwischen 2.800 € und 3.200 €, manchmal ein bisschen drunter, mit Glück, Spezialisierung oder Exotenbonus auch mal bei 3.500 € bis 3.900 €. Klar, für Berlins Mietpreise klingt das nach selten großzügigen Momenten. Entscheidend ist: Wer an renommierten Agenturen mit internationalen Etats oder im Healthcare-Bereich arbeitet, kann noch eine Schippe drauflegen. In der Kulturkommunikation oder für kleine Vereine dagegen ist Idealismus oft fester Gehaltsbestandteil.
Jeder, der in Berlin PR macht, spürt die Reibung zwischen Tradition und Experimentierlaune. Alte Agenturen mit knarrenden Dielen versus Co-Workingspaces mit veganen Wraps und sechs Handyladestationen pro Schreibtisch. Die große Chance: Gerade hier verschwimmen Medien, Tech und Politik in einer Dichte, die man sonst nirgendwo findet. Was viele unterschätzen: Die Berliner PR ist ein Drehkreuz für gesellschaftliche Debatten und progressive Corporate-Praxis. Wer hier arbeitet, kann bundesweite Trends mitprägen – oder an der nächsten gendergerechten Sprachkampagne kläglich scheitern. Willkommen im kommunikativen Labor, in dem kein Tag wie der andere ist! Und wenn man ehrlich ist: Berlin zwingt einen, Haltung zu zeigen – fast schon mehr als Kreativität.
Einer meiner Aha-Momente: PR ist kein Sprint, sondern Intervall-Training. Wissen veraltet schnell – was heute als TikTok-Zauberei gilt, ist morgen schon PR-Oldie. Berliner Anbieter beruflicher Weiterbildung – sei es zu Krisenkommunikation, Digitalstrategie oder zu Medienrecht – werden nicht zu Unrecht gut gebucht. Wer glaubt, nach der ersten Festanstellung angekommen zu sein, irrt gewaltig. Der Trick? Sich immer wieder neu zu justieren. Das klingt anstrengend, ist es aber auch. Aber wer neugierig bleibt, sich zwischendrin den Kopf am Zeitgeist stößt und Fehler als Teil des Prozesses sieht, wird in diesem Berliner PR-Karussell besser nicht seekrank, sondern klüger.
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