Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn | 53111 Bonn
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Duales Studium – IU Internationale Hochschule | 50667 Köln
Duales Studium – IU Internationale Hochschule | 40213 Düsseldorf
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PR in Aachen – das klingt für Außenstehende vielleicht nach einer Mischung aus lokalem Kleinklein und provinzieller Imagepflege. Tatsächlich unterschätzen viele, wie vielseitig, mitunter widersprüchlich und eben auch fordernd sich die Realität für PR-Fachkräfte zwischen Dom, Hochschullandschaft und Technologieunternehmen entwickelt hat. Wer gerade frisch ins Feld startet oder als erfahrene:r Kommunikator:in mit Wechselambitionen nach Aachen schielt, ahnt meist nur am Rande, wie sich Jobprofil und Positionen hier wandeln. Oder besser gesagt: wie flexibel man selbst sein muss.
Der klassische Aufgabenmix? Pressearbeit, Eventkommunikation, Social Media, Krisenmanagement – alles in einer Rolle, versteht sich. In Wirklichkeit verschwimmen diese Schwerpunkte immer stärker; PR in Aachen ist schon lange kein Schubladendenken mehr. Wer in einer der traditionsreichen Institutionen sitzt, etwa im Umfeld der RWTH oder der internationalen Wirtschaftsverbände, merkt schnell: Erwartet werden Eigenständigkeit, analytische Geschwindigkeit und ein ordentlicher Schuss Gelassenheit im Dschungel regionaler Akteure. Manchmal genügt ein missglückter Facebook-Post auf der Seite eines städtischen Kulturprojekts, und das gesamte Kommunikationsteam muss in Turbo-Modus schalten. Aber – und das ist die eigentliche Kunst – oft sind es die leisen Hintergrundgespräche, die den Unterschied machen. Sichtbar ist dieses Handwerk selten. Der Applaus kommt, wenn überhaupt, erst ganz zum Schluss.
Aachen tickt anders als Köln, Düsseldorf und sogar das benachbarte Maastricht. Wer hier PR macht, muss die spezifischen Dynamiken zwischen Wissenschaft und traditioneller Wirtschaft genauso meistern wie die feinjustieren Zwischentöne der kommunalen Szene. Die hohe Dichte an Forschungsinstituten zieht beständig junge Start-ups in die Stadt – ein Innovationstreiber, allerdings auch eine Herausforderung: Plötzlich steht man als PR-Fachkraft mitten im Spagat zwischen Innovationssprache, Investorenerwartung und der Frage: Wie erklärt man KI-getriebenen Spezialfolien für E-Autos einem Publikum, das eher am kommenden Stadtfest interessiert ist als an disruptiven Geschäftsmodellen?
Und wie steht es ums Geld? Der Standard-Einstiegswert für PR-Fachkräfte liegt in Aachen, je nach Ausbildungsgrad und Branche, meist im Bereich von 2.800 € bis 3.400 €. Für Fachkräfte mit Berufspraxis, etwa nach ersten drei bis fünf Jahren und entsprechender Verantwortung, sind durchaus auch Werte zwischen 3.500 € und 4.200 € realistisch – mit Luft nach oben in großen Industrieunternehmen oder spezialisierten Agenturen. Was viele unterschätzen: Anders als in den PR-Zentren Hamburg oder München gelten in der Region oft Familienverantwortung, Lebenshaltungskosten und regionale Verankerung als nicht ganz unwichtige Argumente für und wider einen Stellenwechsel. Ein „fachlicher Aufstieg“ funktioniert hier selten ohne Weiterqualifikation: Seminare zu digitaler Medienarbeit, Krisen-PR und datenbasierter Erfolgsmessung werden von Arbeitgebern fast ebenso hoch gehandelt wie praktische Projekterfahrung. Wobei – so ehrlich muss man sein – eine Prise Networking-Talent immer dazugehört, auch wenn sich das nicht in Zertifikatslisten fassen lässt.
Natürlich ist nicht jeder Tag für PR-Fachkräfte in Aachen ein Drahtseilakt zwischen Stadtgesellschaft und Technologiewelt. Aber die Mischung aus regionaler Bodenständigkeit, wissenschaftlicher Innovationskraft und pluraler Öffentlichkeitslandschaft fordert ihren eigenen Stil. Manchmal fragt man sich: Muss ich wirklich auf jedem Kanal omnipräsent sein, oder reicht ehrliche Kommunikation im richtigen Moment? In Aachen, meinem Eindruck nach, zählt beides – nur eben dosiert, mit Gespür für Menschen und ihre Geschichten. Wer das beherrscht, findet nicht nur Platz auf Pressekonferenzen hinter dem Dom, sondern auch beim abendlichen Austausch im Westraum. Und das Gehalt? Ist dann manchmal fast Nebensache – fast.
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