Leiter Kundendienst technisch Jobs und Stellenangebote in Kassel
Beruf Leiter Kundendienst technisch in Kassel
Leiter Kundendienst technisch in Kassel – Zwischen Tüftelei und Menschenführung
So, wer überlegt, das Ruder im technischen Kundendienst als Leiter zu übernehmen – insbesondere hier in Kassel –, steht gleich mehrfach im Brennpunkt. Ein Job, in dem man nicht nur Ersatzteilnummern jongliert oder Servicetechniker auf die nächste Baustelle scheucht. Nein, hier prallen Technikverstand, kommunikative Zähigkeit und, nicht zuletzt, jede Menge Alltagsrealismus aufeinander. Wer noch meint, da reiche alle zwei Tage ein Schulterklopfer für die Kollegen und ein Lächeln für die Kunden, der sitzt gewaltig auf dem Holzweg.
Kassel. Die Stadt ist, technisch gesehen, ein bisschen was Besonderes: Einerseits wird hier Wertarbeit hochgehalten – Maschinenbau und Industrie prägen die Region genauso wie mittelständische Dienstleister, oft mit jahrzehntelanger Firmengeschichte. Andererseits: Der Wandel rollt. Digitalisierung, „grüne“ Produktion, neue Werkstoffe – das alles rast auf die Betriebe zu und drückt auch dem Kundendienst die Daumenschrauben ordentlich an. Plötzlich sollen Serviceberichte digital sein, die Monteure mit Tablet – und der Kunde steht spätestens nach dem zweiten Notfallanruf auch abends auf der Matte. Abgrenzung? Ja, schwierig.
Jetzt mal ehrlich: Als technischer Leiter im Kundendienst jongliert man mit Erwartungen, die sich meist diametral gegenüberliegen. Auf der einen Seite das Management, das klar messbar sehen will, wie die Servicequalität den Umsatz steigert. Auf der anderen die Werkstatthelden und Außendienstkönner, die nachts um halb drei mit Ölverschmierten Händen anrufen, weil irgendwas wieder nicht läuft – oder weil der Kunde, sinngemäß, „ausrastet“. Wenn es überhaupt einen goldenen Mittelweg gibt, dann ist es wohl der aus Erfahrung, ruhigem Nervenkostüm und einer Prise Kaltschnäuzigkeit. Persönlich habe ich selten einen Bereich erlebt, in dem so viele Leute den Tag mit dem Telefon am Ohr und dem Kopf in der Werkstatt verbringen. Multitasking? Das Wort klingt wie Hohn.
Und dann diese Sache mit dem Gehalt: Wer auf klare Vorgaben hofft, wird enttäuscht – die Spannweite ist enorm. Realistisch? In Kassel liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 3.300 € und 3.700 €. Mit ein paar Jahren Erfahrung, relevanten Zusatzzertifikaten (letztlich ist ohne die heute niemand mehr glaubwürdig) und Verantwortung für größere Teams sind durchaus 4.000 € bis 4.800 € drin. Aber, offen gesagt: Es gibt auch Fälle, da drücken die Betriebe aufs Gehaltsbremspedal. Ein ständiges Ringen um Wertschätzung, wenn man es so nennen will – und, ja, oft genug ein Grund, warum wechselbereite Fachkräfte sich nach Alternativen umsehen.
Was viele unterschätzen: Weiterbildung ist nicht nette „Kür“, sondern schlichte Notwendigkeit. Hersteller-Schulungen, IT-Anwendungen, Datenschutz und jetzt bitteschön auch noch „grüne“ Technologien. Wer nicht kontinuierlich draufpackt, der fährt nach zwei Jahren in Sachen Know-how auf Ersatzrad. Auch bei den soft skills gilt: Reden können ist Pflicht, vermitteln und moderieren ist Kunst – und auffangen, wenn’s beim Kunden oder im Team brennt, ist das tägliche Brot. Manchmal fragt man sich, ob man mehr Feuerwehrmann oder Techniker ist. Wahrscheinlich beides – und ein bisschen Krisenmanager dazu.
In Kassel selbst ist Bewegung im Markt. Während große Industriebetriebe stückweise aufrüsten und sogar Auslandskunden betreuen, buhlen Mittelständler und Handwerksunternehmen um Leute mit Erfahrung, aber Bodenhaftung. Digitalisierung, Fachkräftemangel, Nachhaltigkeitsanforderungen: Diese Trends schieben die Messlatte immer höher. Gleichzeitig bringt die Stadt aber auch etwas mit, das man nicht unterschätzen sollte – den berühmten „Kasseler Pragmatismus“. Hier zählt nicht der größte Titel, sondern, wie es einer mal formulierte, „ob der Laden läuft“. Wer das beherzigt, kann nicht viel falsch machen. Und vielleicht, ganz nebenbei, sogar richtig zufrieden werden.