Scafom-rux GmbH | Hagen, Berlin, Leipzig
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Tepper Aufzüge GmbH - Ein TK Elevator Unternehmen | 04416 Markkleeberg
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Manchmal wundere ich mich, wie wenig sichtbar ein Beruf sein kann, obwohl er buchstäblich das Rückgrat einer Stadt in Bewegung hält. Aufzugmonteure – also wir – sind so etwas wie die unsichtbaren Strippenzieher im Hintergrund der halleschen Gebäude. Man sieht uns höchstens kurz, wenn der Notruf im Aufzug aufleuchtet oder eine dicke Werkzeugkiste durch die Altbautür balanciert wird. Doch was steckt eigentlich hinter diesem Handwerk? Vorweg: Es wird nie langweilig. Aber beständig überraschungsfrei? Keinesfalls.
Aufzugtechnik hat ihren ganz eigenen Rhythmus. Wer denkt, das sei reines Schraubenziehen, hat das letzte Jahrzehnt wohl verschlafen. Moderne Anlagen setzen auf digitale Steuerung, Sicherheitsvorschriften stapeln sich, dazu die Mischung aus Mechanik und Elektronik. Ein typischer Tag beginnt mit einer steifen Thermoskanne Kaffee im Transporter, irgendwo zwischen Neustadt und Kröllwitz – und dann liegt alles drin: Routinewartungen in alten Plattenbauten, Störungsdienst bei einer stuckverzierten Innenstadtanlage oder Montagen im Neubaugebiet.
Was viele unterschätzen: Es braucht mehr als bloß handwerkliches Geschick. Man muss Pläne lesen, Fehlerprotokolle auswerten, regelmäßig improvisieren. Und zwar ohne Zirkuszirkulation. Einmal stand ich mitten in einem Schacht, nur noch 40 Zentimeter bis zur Decke, die Wände feucht vom Vortagsregen… Ich habe schon überlegt, ob Kriechöl gegen Platzangst hilft. Muss man mögen, wirklich.
Dass Halle seine eigenen Regeln hat, merkt man schnell. Die Durchmischung aus Jugendstilwohnungen und DDR-Bauserien ist ein Kapitel für sich. Wer hier arbeitet, muss sich auf Baustile einstellen, die von ausgefransten Holzkonstruktionen bis zu modernen Aufzugschächten mit Touch-Display reichen. In den letzten Jahren zeichnet sich ein klarer Trend ab: Immer mehr Aufzüge werden nachgerüstet – Klimatisierung, Barrierefreiheit, alles im Paket. Die Kommunen investieren, gefördert wird reichlich. Folgen? Arbeit gibt’s mehr als genug, gerade für Leute, die sich für neue Technik begeistern und bereit sind, sich weiterzubilden.
Aber: Der Mix aus alt und neu fordert. Einmal stehst du in einem Klinkerbau von 1911, suchst die Verschraubung im Maschinenraum unter Spinnweben. Im nächsten Moment piepst ein Funkmodul im Klinikneubau. Schön, wenn man Abwechslung mag – anstrengend, wenn’s zu viel werden soll.
Das liebe Geld – ja, das ist keine Nebensache, schon klar. Das Einstiegsgehalt in Halle liegt in aller Regel bei etwa 2.800 € bis 3.200 €, je nach Hintergrund und Betrieb. Wer fit ist, Erfahrung oder eine Spezialisierung – vielleicht auf Steuerungstechnik oder Notfallrettung – kann mit etwas Zeit auf 3.400 € bis 3.900 € kommen. Klingt nicht nach Reichtum à la Investmentbanker, aber solide, gerade im halleschen Vergleich. Überstunden? Kommen durchaus vor, insbesondere bei Störungsdiensten oder wenn der Feierabendschacht noch einen akuten Notruf absetzt. Bezahlt wird das meist fair, aber die Einsätze können es in sich haben, keine Frage.
Und Ausbildung? Klassisch über die Elektrik oder Mechatronik, danach wächst man in die Spezialisierung hinein. Weiterbildungen werden erwartet, kein „nice to have“. Die Vorschriftenschlange zieht sich immerhin quer durch das Handbuch. Ich habe erlebt, dass gerade die neuen Digitalantriebe eine ganz andere Denke abverlangen – da steht man schon mal wie der sprichwörtliche Ochs vorm Berg. Und dann hilft: Rückfragen, Kollegialität, Suchen nach Lösungen. Kein Platz für Egospielchen, dafür ist die Branche zu klein und die Herausforderungen zu konkret.
Manchmal frage ich mich, warum so wenige Leute überhaupt über diesen Beruf nachdenken. Klar, es ist kein glamouröser Schreibtischjob – Öl, Dreck und technische Defekte sind garantiert. Aber: Gerade jetzt gibt es phasenweise mehr offene Stellen als Köpfe. Wer Einsteiger ist, kann sich – zumindest in Halle – auf einen Arbeitgebermarkt einstellen. Die Bereitschaft, sich fortlaufend weiterzubilden, wird gern gesehen, fast schon verlangt. Wen das nicht schreckt, der bekommt technische Vielfalt plus Jobgarantie auf Sicht.
Aber Hand aufs Herz: Der Beruf verlangt Bereitschaft, früh aufzustehen, mit wechselnden Einsatzorten klarzukommen und auch mal Unwägbarkeiten zu akzeptieren. Spaß an Technik, Lust auf Teamwork und eine bockfeste Nervenstärke helfen. Ach ja, und die Fähigkeit, auch unter Druck den Überblick zu behalten. All das macht den Job zu etwas, das weder Routine noch Langeweile bietet. Eher das Gegenteil. Und ehrlich: Wer jeden Tag das direkte Ergebnis seiner Arbeit sehen will – die Fahrt nach oben und unten sozusagen –, ist hier genau richtig.
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