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PR-Fachkraft in Oberhausen? Ich muss zugeben: Wer es mit Öffentlichkeitsarbeit ernst meint, landet nicht automatisch im Berliner Politikbetrieb oder in den offenen Büros einer Hamburger Kreativagentur. Das Herz schlägt oft viel bodenständiger – und manchmal lauter, als man denkt. Oberhausen eben: einst vollgestopft mit Industrie, jetzt ein Schmelztiegel aus Kultur, Logistik und einer Portion nachbarschaftlichem Pragmatismus. Für Kommunikatorinnen und Kommunikatoren heißt das: Die Zielgruppen sitzen nicht bloß da draußen am anderen Bildschirm – sie laufen, leben, streiten und kooperieren direkt vor der eigenen Nase. Wenn ich eines gelernt habe, dann wohl das: Den direkten Draht braucht man hier wie anderswo Wasser und Luft.
Wer als PR-Fachkraft in Oberhausen arbeitet, kriegt selten einen Job nach Schema F. Kaum irgendwo sind die Anforderungen so hybrid wie im westlichen Ruhrgebiet. Altgediente Produktionsunternehmen – mit ihrer „Wir machen erst, wir reden später“-Mentalität – stehen auf einmal neben Start-ups, Kulturinitiativen und sozialen Trägern. Da ist Fingerspitzengefühl gefragt, das sich nur schwer erlernen lässt; man wächst halt hinein, quasi learning by doing. Aber auch technisches Knowhow mischt gewaltig mit rein: Die lokalen Medienhäuser berichten längst nicht mehr nur im Print, Social Media – ob Instagram, Facebook oder der obligatorische LinkedIn-Auftritt – werden von Klienten als Muss begriffen. Wer den Mix aus regionalen Besonderheiten und digitaler Sprache nicht beherrscht, wird schnell zum Einzelvokal im gemischten Chor.
Ehrlich, man muss es aushalten können: Kritik und Klimawechsel. Heute noch die klassische Pressemitteilung fürs städtische Bauprojekt, morgen ein Krisenstatement für ein Unternehmen mit Schlagzeilen und übermorgen das Storytelling für eine soziale Kampagne. Die Kunst liegt darin, die Sprache der Zielgruppe zu adaptieren, ohne sich zu verbiegen – und, ganz wichtig, die eigene Handschrift zu behalten. Ich sag’s offen: Diese Gratwanderung zwischen Offenheit und Professionalität, zwischen Ruhrpott-Direktheit und PR-Diplomatie, die beherrschen nicht alle. Wer das kann, hat einen enormen Vorteil. Und ja, manchmal fragt man sich, ob man morgens überhaupt alle Rollen, die man so braucht, im Gepäck hat. Aber ohne diese Mischung aus Selbstironie und Gelassenheit läuft in Oberhausen wenig.
Geld, klar. Reden viele nicht gern drüber, ist aber elementar. In Oberhausen liegt das Einstiegsgehalt für PR-Fachkräfte, je nach Einsatzort und Branche, bei etwa 2.800 € bis 3.100 € – Kulturinstitutionen zahlen oft weniger, verarbeitende Industrie oder größere Agenturen eher Richtung 3.400 €. Wer sich weiterentwickeln will, muss regelmäßig investieren: Seminare zu Social Media Management, Krisenkommunikation oder fundierte Text- und Redaktionsschulungen sind längst keine Option mehr, sondern Grundausstattung. Oberhausen ist da kein Sonderfall, aber auffällig ist, wie rasch Arbeitgeber auf Branchentrends reagieren. Wer technologisch fit bleibt, hat selbst auf durchwachsenen Arbeitsmärkten eine starke Position.
Stillstand? Kennen hier die wenigsten. Die PR-Landschaft im Revier ist im Wandel – überhastet manchmal, aber nie lethargisch. Wer (noch) am Anfang steht oder frischen Wind braucht, profitiert von kurzen Wegen zu Entscheidern, projektorientierten Teamstrukturen und einem Arbeitsklima, das rau klingt, aber selten unfair ist. Oberhausener PR-Leute machen oft einfach, statt lang zu diskutieren, aber sie vergessen das Zuhören nicht – und das zählt. Ob das jetzt ein wirklicher USP ist? Da kann man debattieren. Mir persönlich reicht: Hier schreiben keine Hochglanz-Papierhelden, sondern Leute mit Substanz. Und die sind gefragt – auch morgen noch.
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