EUROPTEN Transmission Germany GmbH | 45127 Essen, Berlin, Leipzig
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Hochschule Anhalt | Dessau-Roßlau
THOST Projektmanagement GmbH | 37083 Göttingen, Hamburg, Dresden, Bremen, Leipzig
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Manchmal frage ich mich, warum der Beruf des Geomatikers eigentlich nicht viel populärer ist. Wir scannen mit Lasern Wälder ab, entziffern historische Parzellen am Reißbrett und stehen dann plötzlich in einer Baugrube am Riebeckplatz, während ein Baggerführer skeptisch nach hinten winkt. Digitalisierung trifft Erdverbundenheit – das ist vielleicht die treffendste Paradoxie für diesen Beruf. Gerade in Halle (Saale), dieser ziemlich unterschätzten Überschneidung von Wissenschaft, Stadtgeschichte und neuem Technologietakt.
Doch von Anfang an: Was macht man hier eigentlich als Geomatiker? Die offizielle Antwort ist bekannt: Digitalisierung und Auswertung von Geodaten, Kartografie, Vermessung und das Verknüpfen von Luftbildern zu großformatigen Überblicken. Die inoffizielle, echte Welt ist: Man ist Übersetzer zwischen Ämtern, Ingenieuren und manchmal auch Menschen, die glauben, GPS wäre schon das Ende der Vermessungsfahnenstange. In Halle sind die Aufgaben erstaunlich vielseitig, was vielleicht aus der Mischung von urbanym Wandel, Wissenschaft und Umland her rührt. Die lokale Verwaltung arbeitet konstruktiv mit privaten Ingenieurbüros zusammen, das ist keine Selbstverständlichkeit. Und: Die Uni ist nicht weit, Innovationen ploppen öfter mal dazwischen.
Die Sache mit den Daten – für Berufseinsteiger: Wer ein Händchen für IT-Werkzeuge hat, der findet sich schnell in einer Welt aus Punktwolken, Geodatendiensten und Datenmodellen wieder. Die regionalen Anforderungen sind dabei eigenwillig: In Halle hängen Großprojekte oft an kleinteiligen Problemen – Altlastenkataster, Hochwasserschutz, Bodenverhältnisse am neuen Campusstandort. Es gibt Tage, da tüftelt man stundenlang an scheinbar banalen Koordinatenkrümeln, nur um bei nächster Gelegenheit ein Drohnenprojekt in den Saaleauen zu leiten. Routine? Fehlanzeige. Ehrlich gesagt: Gerade das macht’s spannend. Man wächst mit der Aufgabe – und manchmal an ihr vorbei.
Und wie sieht’s mit dem Verdienst aus? Ich will keine Illusionen streuen: Das Einstiegsgehalt in Halle bewegt sich ziemlich realistisch bei etwa 2.400 € bis 2.800 €, je nach Abschluss, Betrieb und Tarifbindung. Mit ein paar Jahren Erfahrung und zusätzlicher Verantwortung – etwa als Fachreferent für GIS-Projekte oder bei Leitung von Erfassungsarbeiten – landen viele recht stabil zwischen 2.900 € und 3.400 €. Im Vergleich zu Großstadt-Hotspots wie Frankfurt klingt das weniger spektakulär. Aber die Lebenshaltungskosten hier sind… nun, sagen wir, für Mitteldeutschland fair bis angenehm. Ach ja, im öffentlichen Dienst winken langfristig sichere Stellen und regelmäßig strukturierte Anpassungen. Wer Wert auf Freiraum setzt, beginnt vielleicht besser in einem kleinen Büro, wo Spielraum für Eigenideen und schnelle Spezialaufträge gegeben ist.
Was viele unterschätzen: Geomatiker in Halle (Saale) sind ziemlich gefragt – trotz, oder gerade wegen, der demografischen Entwicklung. Die Bau- und Infrastrukturprojekte brauchen Leute mit Orientierungssinn und Technik-Mut. Da sticht man als junger Profi durchaus hervor, auch wenn einem anfangs bei der GPS-Justierung der Schweiß auf die Stirn tritt. Wer aus einem anderen Berufsfeld kommt – etwa IT, Bau oder Umwelt – merkt schnell: Die Schnittmengen sind größer, als man denkt. Die meisten Software-Tools sind nicht Hexenwerk, allerdings sollte man keine Allergie gegen Präzision haben.
Noch ein Wort zu Weiterbildung und Zukunft: Das Feld verändert sich spürbar. Drohnen, 3D-Scanning, Geoinformationssysteme mit Künstlicher Intelligenz – all das ist längst Praxis, nicht Zukunftsmusik. In Halle werden diese Technologien durchaus forciert, oft auch in Kooperation mit der Hochschule. Wer also nicht nur Karten generieren, sondern Prozesse neu denken will, findet hier Anschlusspunkte. Ja, es gibt den zähen Alltag – Wintertage auf dem Feld, Datenbankfehler, die nach Chaos schmecken. Aber unter uns: Es gibt wenige Berufe, in denen man so konkret sieht, wie Zukunft Form annimmt. Halle (Saale) ist da, mit all seinen Ecken, Rissen und Flussbiegungen, ein lebender Arbeitsraum. Wer bereit ist, auch mal zu improvisieren – und im Zweifelsfall die eigenen Koordinaten neu zu bestimmen –, hat als Geomatiker hier erstaunlich viele Möglichkeiten.
So viel Realität und Potenzial, so viele unerkannte Chancen. Ob das nun für jede oder jeden passt? Keine Ahnung – aber es lohnt, den eigenen Kompass mal auf die Geodatenstadt an der Saale auszurichten.
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