ERP Anwendungsentwickler Jobs und Stellenangebote in Hannover
Beruf ERP Anwendungsentwickler in Hannover
ERP-Anwendungsentwicklung in Hannover – ein Spagat zwischen Systemlogik, Wirklichkeit und dem berüchtigten Fachkräftemangel
ERP-Anwendungsentwickler. Ein Begriff, der in Hannover häufiger durch die Bürosäle geistert, als es manchem lieb ist. Doch was steckt eigentlich dahinter – gerade, wenn man nicht schon seit Jahrzehnten im Geschäft ist? Ich erinnere mich noch an meine ersten Tage in diesem Metier: Man betritt einen Raum, in dem Worte wie „Customizing“, „Modularisierung“ oder „Process Mapping“ schon so selbstverständlich fallen wie ein „Moin“ an der trubeligen Lister Meile. Dabei ist spätestens nach der zweiten Tasse Kantinenkaffee klar: Hier geht es nicht um das Basteln von oberflächlichen Business-Apps, sondern um das Rückgrat ganzer Unternehmensprozesse. Wer da reinwill – frisch von der Uni, als Quereinsteiger oder aus einem anderen Job –, sollte Zähigkeit mitbringen. Und keine Angst, ab und an den eigenen Kompass zu hinterfragen.
Aufgabenlandschaft zwischen Komplexität und Alltagsironie
Stellen wir die Vorderbühne mal kurz beiseite: ERP-Entwickler kümmern sich nicht nur ums Schnüren von Schnittstellenpaketen oder das Automatisieren von Lagerlogistik. In Wahrheit sind es oft die kleinen Frustrationen, die den Berufsalltag würzen. Da feilt man zwei Stunden an einem feinsinnigen Update, nur damit es im Systemtest von SAP oder Microsoft Dynamics den nächsten typischen Fehler ausspuckt. Kurze Denkpause, Fluch unterdrücken, nachjustieren. Und dann – kommt vielleicht der Anruf vom Einkauf: „Seit dem letzten Release druckt das System die Rechnungen zweisprachig aus.“ Digitalisierung trifft Lebensabsurdität, sozusagen. Genau diese Mischung aus tiefgreifender Analyse, Detailbesessenheit und gelegentlich abenteuerlicher Fehlersuche macht den Reiz (na ja, und manchmal auch den Wahnsinn) des Berufs aus.
Regionale ECCentricitäten: Hannover als ganz eigenes ERP-Terrain
Warum ausgerechnet Hannover? Zugegeben, es spricht einiges dafür. Die Region ist für den Mittelstand ein Magnet – produzierende Unternehmen, Logistikhubs, komplexe Zulieferketten. Man glaubt gar nicht, wie kurz der Weg von der Leineaue bis ins Backend internationaler ERP-Projekte manchmal ist. Gerade für Einsteiger ist hier der Alltag selten monoton – die Systeme sind so divers wie die Unternehmen: Mal S/4HANA bei einem Automotive-Zulieferer, mal die handgestrickte Eigenentwicklung eines traditionsreichen Maschinenbauers. Auf den Punkt gebracht: Wer hier arbeitet, merkt schnell, wie unterschiedlich Geschäftslogik umgesetzt werden kann. Und – Hand aufs Herz – Hannover ist keine hektische Metropole, aber auch kein betuliches Dorf. Das gibt Spielraum für Konzentration. Oder Hinterfragen. Je nach Tageslaune.
Marktnachfrage, Weiterbildung, Gehalt: Das Ringen um gute Leute
Der Fachkräftemangel ist real – das merkt jeder, der sich mit Personalvermittlern unterhält oder einmal die Ledertreppe des Amts für Wirtschaftsförderung erklommen hat. Unternehmen suchen händeringend Entwickler, die mehr können als die Standard-Transaktionen im SAP GUI durchklicken. Wer Lern- und Anpassungsbereitschaft mitbringt, hat deshalb in Hannover eine stabile Kartenhand. Das Einstiegsgehalt liegt, realistisch gesprochen, meist zwischen 3.500 € und 4.000 €. Je nach Branche und Verantwortungsbereich kann das Richtung 4.500 € oder mehr gehen. Aber: Es gibt Luft nach oben – speziell, wenn man ein Händchen für Prozessoptimierung, Datenarchitektur oder die Integration mit anderen Software-Bausteinen mitbringt. Manchmal fragt man sich: Warum eigentlich verdienen alle in Berlin angeblich mehr, arbeiten dafür aber mit doppelt so viel Fluktuation? Hannover bleibt in vielerlei Hinsicht die bodenständige, angenehm unaufgeregte Alternative.
Weiterbildung, Perspektiven, mentale Stellschrauben
Eine Wahrheit zum Schluss: ERP-Entwicklung ist kein statisches Berufsfeld. Technologiegenerationen ändern sich. Wer vor fünf Jahren Java in Eigenregie gelernt hat, darf sich inzwischen über Cloud-Plattformen und crossfunktionale Teams freuen (oder stöhnen, je nach Tagesform). Mir fällt allerdings auf: Hannoverer Arbeitgeber investieren häufig in Weiterbildung, oft maßgeschneidert statt von der Stange. Es entstehen kleine Communities in den Unternehmen selbst – man schult sich gegenseitig, Profi leitet Rookie, und umgekehrt. Wer also Lust auf kontinuierliches Lernen hat, und keinen Schreck vor schrägen Anwendungsfällen, ist hier goldrichtig.
Fazit? Gibt’s nicht. Aber eine Beobachtung.
Manchmal denke ich: ERP-Entwicklung ist in Hannover wie eine Straßenbahn – selten spektakulär, meistens zuverlässig, hin und wieder rumpelt es im Untergrund. Wer ein Faible für Systeme, aber auch für skurrile Alltagsprobleme hat, wird hier selten unterfordert. Und manchmal, ganz manchmal, schleicht sich sogar ein Lächeln ins Gesicht, wenn der nächste Fehler endlich gefunden ist – bevor der Kaffee kalt geworden ist. Was will man mehr?