DIESEL TECHNIC SE | 78086 Kirchdorf
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BWI GmbH | 79098 Frankfurt, Hamburg, München, Nürnberg, Ulm, Berlin, Bonn, Leipzig
Wilken Software Group | 77871 Ulm
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Das Bild vom Entwickler als abgeschirmten Bildschirmarbeiter, der irgendwo zwischen Bits und Bytes verschwindet – ein Klischee, das dem Berufsalltag eines ERP Anwendungsentwicklers in Freiburg im Breisgau seltsam fremd bleibt. Hier, im Schatten des Schwarzwalds, trifft ökologische Vorreiterrolle auf Industriegeschichte, und mittendrin bastelt ein kleiner, aber wachsender Berufsstand an der unsichtbaren Infrastruktur der Region: dem ERP-System. Wer als Berufseinsteiger oder wechselwillige Fachkraft darüber nachdenkt, in dieses Feld einzutauchen, sollte ein Faible für Komplexität, Nuancen und Dialog haben – Software entwickelt sich hier nie im luftleeren Raum.
Wer ERP sagt, meint meist nicht den funkelnden Code, über den abends im Café gesprochen wird. Es sind eher die Herausforderungen zwischen Datenstrukturen und Geschäftsleitung, zwischen Anwendungsarchitektur und Wareneingang. Typische Aufgaben? Von der Entwicklung kundenspezifischer Module – Einkauf, Vertrieb, Produktion – bis hin zu Anpassungen tief im Systemkern. Schnittstellen sorgen für Nervenkitzel, besonders wenn eine Freiburger Manufaktur plötzlich ihre Lieferkette in Echtzeit tracken möchte und das bestehende System lieber „heute als morgen“ kommunizieren soll. Patchwork an Technologie (SAP, Microsoft, ABAS, Sage – ein ganzer Baukasten), dazu unerwartete Nebengeräusche: Das Lager meldet Fehler, der Einkauf verlangt Auswertungen, überall Prozesse, die plötzlich ganz neue Anforderungen stellen.
Freiburg ist nicht Berlin, nicht München, schon gar nicht Stuttgart. Die örtliche Mischung aus mittelständischer Industrie, Hidden Champions und nachhaltigkeitsgetriebenen Unternehmen bringt es mit sich, dass der Ton etwas weniger „Corporate“, dafür umso pragmatischer ist. Wer allein im stillen Kämmerlein entwickelt, verpasst die halbe Miete. Ich habe oft erlebt, dass Entscheidungen an der Kaffeemaschine fallen – oder bei einer Runde über den Freiburger Wochenmarkt, jenem sozialen Scharnier zwischen Tradition und Zukunft. Die regionale Mentalität – offen, diskussionsfreudig, gelegentlich stur – verlangt nach flexiblen Lösungen. Wer als ERP Anwendungsentwickler früh gelernt hat, unterschiedliche Interessen miteinander zu verweben, hat in Freiburg einen echten Vorteil. Wirklich. Und ja, manchmal nervt es, wenn wieder einmal Bio-Lieferungen, Solar-Tracking oder Energieeffizienz im Fokus stehen – aber das macht den Alltag wider Erwarten spannend.
Jetzt Butter bei die Fische: Einstiegsgehälter bewegen sich in der Region oft zwischen 3.000 € und 3.600 €, je nach Abschluss, Erfahrung und – nicht zu vergessen – dem jeweiligen Unternehmen. Mittelständler zahlen traditionell etwas weniger als größere Industrieplayer, aber Ausnahmen gibt es immer, besonders, wenn man Conversion-Projekte oder Schnittstellenkompetenz im Gepäck hat. Die Nachfrage nach ERP-Entwicklern steigt seit Jahren, vor allem weil in Südwestdeutschland das Tempo der digitalen Vernetzung wuchs – nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie, ironischerweise. Wer Weiterbildungen in Cloud-Integration, Datenanalyse oder Prozessmanagement mitbringt (oder bereit ist, sich diese ins Boot zu holen), kann in Freiburg rasch Richtung 4.200 € bis 4.700 € schielen. Klingt nett. Ist es meist auch – allerdings, die Kehrseite: Wer sich auf dem Wissen von gestern ausruht, verliert erstaunlich schnell den Anschluss. ERP-Systeme sind hier weniger Monolith, vielmehr bewegliches Mosaik.
Freiburg wartet nicht auf Zauderer. Technisches Know-how ist Grundvoraussetzung, aber noch wichtiger: ein Gespür für die Dynamik regionaler Strukturen. Vieles läuft projektgetrieben, Prozesse ändern sich schneller, als sich die Software anpassen lässt. Ich habe mehr als einmal erlebt, dass selbst erfahrene Entwickler zu Beginn etwas orientierungslos durchs Freiburger Mittelstands-Labyrinth taumeln – bis sie feststellen, dass das Gespräch mit dem Kollegen aus dem Wareneingang genauso wichtig ist wie der letzte Release-Stand. Wer bereit ist, systemische Zusammenhänge zu verstehen und den ständigen Dialog nicht scheut, findet hier nicht nur einen Job, sondern einen Platz in einem feinen Balanceakt. Einen lohnenden dazu, meistens jedenfalls.
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