BWI GmbH | 60306 Berlin, Bonn, Frankfurt, Wilhelmshaven
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FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH | Frankfurt am Main
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Wer den Berufsalltag eines ERP Anwendungsentwicklers in Frankfurt am Main mit romantischer Software-Märchenstunde verwechselt, irrt gewaltig. Kein Job für Schnellschrauber, aber auch nichts für Lebenslauf-Kosmetik. Ich habe in den letzten Jahren etliche Gespräche mit Neueinsteigern, Umsteigern und herausgeforderten „alten Hasen“ geführt – und die wenigsten bereuen diesen Sprung ins kalte Wasser der ERP-Lösungen. Manchmal ist es gar nicht so einfach nachzuvollziehen, was diesen besonderen Mix aus Technik, betrieblicher Realität und Prozesslogik eigentlich ausmacht. Aber genau das reizt ja viele, die auf technische Lösungen mit wirtschaftlichem Nervenkitzel stehen.
Frankfurt lebt von seinen Kontrasten: Zwischen kühlen Bankentürmen und kreativer Start-up-Szene entsteht ein Arbeitsmarkt, der ERP-Expertise verlangt wie kaum eine andere Region. Klingt erstmal nach „SAP und ewigem Datenbankgedaddel“ – aber unterschätzen sollte man die Vielfalt besser nicht. Ob Logistiker am Flughafen, Pharmahersteller in Höchst oder die institutionellen Schwergewichte der Finanzbranche – ERP-Lösungen stecken überall dort, wo Abläufe nicht einfach laufen dürfen wie sie wollen, sondern wo alles ineinandergreifen muss. Wer meint, er programmiere nur stumpf ein paar User-Interfaces, wird spätestens nach der dritten Systemintegration eines Besseren belehrt. Und zwar schmerzhaft.
Was mich immer wieder fasziniert: Kaum ein Tag gleicht hier dem anderen. Mal taucht ein SAP-Altbestand auf, der viel zu lange aus Gewohnheit am Leben gehalten wurde („Das läuft schon, fassen Sie das bloß nicht an!“), am nächsten Tag geht es um den Anschluss eines neuen cloudbasierten CRM-Systems, für das der IT-Leiter unbedingt eine perfekte Rest-API-Anbindung will. Willkommen in der Schnittmenge aus Tradition und digitalem Übermut. Wer analytisch denkt und nicht beim ersten Fehlerlog nervös zuckt, ist hier klar im Vorteil. Immer diese Entscheidungen zwischen sauberer Architektur und pragmatischem Patchwork – das hat schon eine gewisse Ironie.
Reden wir Klartext: Die Einstiegsspanne liegt in Frankfurt meist bei 3.000 € bis 3.800 €, mit Luft nach oben für Erfahrene. Klingt solide, ist im regionalen Vergleich auch durchaus wettbewerbsfähig. Doch eigentlich ist das nur ein Aspekt, der die Leute hält. Wer sich weiterbildet – sei es in SAP S/4HANA, Microsoft Dynamics oder branchenspezifischen Modulen – kann in puncto Verantwortung (und damit Einkommen) zulegen. Persönlich hatte ich nie das Gefühl, in einer technischen Sackgasse zu landen: Wer sich reinhängt, hat fast immer ein Projekt am Laufen, an dem das nächste Unternehmen interessiert ist. Und mal ehrlich: Wer den Unterschied zwischen Datenmigration und Prozessautomatisierung begreift, kann im Rhein-Main-Gebiet praktisch überall anheuern – die Branchendiversität ist ein echter Vorteil.
Natürlich, manchmal möchte man den Bildschirm gerne aus dem Fenster werfen. Prozesse, die klemmen, Kollegen, die auf das Wunder-Update warten, ein Go-Live-Termin, den keiner verschieben will. Es ist kein Job für Kontrollfreaks – aber auch keiner für Menschen, die sich hinter reiner Theorie verstecken wollen. Was viele unterschätzen: Hinter dem Akronym „ERP“ steckt keine technische Monokultur, sondern eine ständige Auseinandersetzung mit betrieblichen Realitäten, Sonderwünschen und Marktveränderungen. Wer das mag, der findet seine Heimat hier. Wer l’art pour l’art programmiert, sollte sich aber ehrlich fragen, ob er sich nicht bei einer App-Schmiede besser aufgehoben fühlt.
Ich persönlich denke, der Job ist nichts für Menschen mit Angst vor grauen Zonen oder wechselndem Gegenwind. Frankfurt bleibt ein Dauerexperimenteur: Neue Technologien, sich ständig verschiebende Projektlandschaften – Stillstand? Gibt’s nicht. Dafür einen ziemlich hohen Nutzwert, eine steile Lernkurve und jede Menge „Aha“-Momente – manchmal gepaart mit leisen Nervenzusammenbrüchen. Und irgendwie ist das auch der Reiz: Wer für ERP in Frankfurt brennt, weiß – es gibt keinen perfekten Workflow. Nur den nächsten, den man besser machen kann.
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