hagebau IT GmbH | 29614 Soltau
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Dr. Klein Wowi Digital AG | 30159 Hannover
Dr. Klein Wowi Digital AG | 37083 Göttingen
Dr. Klein Wowi Digital AG | 39104 Magdeburg
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Wer sich von außen dem Berufsbild des ERP Anwendungsentwicklers nähert, könnte annehmen: Viel Zahlensalat, ein bisschen Prozessmanagement, ein Hauch trockener IT – fertig ist die Berufsgeheimniskrämerei. Das klingt freilich fade; in Wahrheit läuft hier ein durchaus lebhafter Mikrokosmos. Gerade in Braunschweig, zwischen traditioneller Industrie (Automobil, Maschinenbau, Logistik) und der wachsenden IT-Start-up-Szene, bekommt diese Schnittstelle ein eigenes Gesicht – kantig, aber keineswegs verschnarcht.
Was viele unterschätzen: Der ERP-Bereich in Braunschweig ist geprägt durch einen robusten Mittelstand, von dem die Konzerne aus Wolfsburg und Region zwar die Aufmerksamkeit abziehen, aber nicht die Notwendigkeit, Prozesse effizient zu gestalten. Hier arbeiten Entwicklungs-Teams meist nicht am Reißbrett global verfügbarer Software-Giganten, sondern im direkten Dialog mit den harten Realitäten der lokalen Produktion. Kurz: Die Anforderungen entstehen selten im Elfenbeinturm. Nein, eher im Schraublager, neben der Akkuschrauber-Box – bildlich gesprochen.
Der Arbeitsalltag von ERP Anwendungsentwicklerinnen und -entwicklern in Braunschweig verlangt mehr als das berühmte Abarbeiten von Tickets. Wer sich für diese Rolle entscheidet, landet mit einem Bein in der Softwareentwicklung und mit dem anderen mitten im operativen Geschäft der Anwender. Klingt nach Spagat? Ist es manchmal auch – und nicht jeder weiß das zu schätzen. Prozesse modellieren, Schnittstellen zu anderen Systemen (oft SAP, Dynamics, branchenspezifische Lösungen) bauen oder Anpassungen von Warenwirtschafts- und Logistikmodulen sind Standardübungen. Aber oft reicht eben Standard nicht: Altlasten aus den 2000ern? Sie tauchen ebenso zuverlässig auf wie frischgebackene Cloud-Anforderungen.
Persönlich halte ich die Mischung aus Entwicklungsarbeit und Prozessverstehen für reizvoll und gelegentlich – Achtung! – auch überfordernd. In manchen Firmen sieht man noch die Nachwirkungen der letzten Digitalstrategie von vor sieben Jahren, daneben die ersten Versuche, KI-Module halbwegs sinnvoll im ERP-Kontext zu integrieren. Schuld daran? Nicht immer die IT. Viel öfter ein regional verwurzeltes Beharrungsvermögen samt skeptischem Blick in Richtung Großstadt. Manchmal hat das Charme, meist aber: Viele Meetings, wenig Pokerface.
Wer an Berufseinstieg oder Wechsel denkt, rechnet natürlich. In und um Braunschweig liegen Einstiegsgehälter oft zwischen 3.200 € und 3.700 € – je nach Vorbildung, Betrieb und Spezialisierung. Einige signalgebende Mittelständler locken durchaus mit flexiblen Modellen und Entwicklungsperspektiven, aber Luftschlösser baut hier niemand. Wer Erfahrung und Spezialkenntnisse (z. B. ABAP, .NET, SQL, Rest-API) mitbringt, kratzt schnell an der 4.200 €-Marke, bei beratungsnahen Tätigkeiten auch mal mehr. Die Rahmenbedingungen: solide, aber nicht abgehoben. Monatelange Überstunden sind eher Randerscheinungen, der Benefit – so mein Eindruck – liegt eher in flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen. Wer auf globale Boni und Tischkicker-Start-up-Romantik spekuliert, sucht wahrscheinlich in der falschen Stadt.
Die Nähe zur Wissenschaft – so gern sie von Stadtmarketing und Uni betont wird – ist noch nicht überall in der Praxis angekommen, und doch spürt man in manchen Projekten einen gewissen Ehrgeiz, Entwicklungsarbeit nicht zum Copy-Paste-Dienst herunterdampfen zu lassen. Praktische Weiterbildung? Wird je nach Arbeitgeber recht flexibel gehandhabt: Mal klassische Zertifizierungsrally, mal echtes Learning-on-the-Job. Was ich bemerkenswert finde, ist diese leise, aber beständige Bereitschaft, Technologie mit gesundem Pragmatismus zu verbinden – regionale Bodenhaftung eben, mit einem wachen Auge für Branchen-Standards.
Letztlich ist der Job als ERP Anwendungsentwickler in Braunschweig kein Schönwetterberuf und auch kein Startrampen-Feuerwerk. Aber gerade deshalb reizvoll: Man muss nicht der große IT-Magnet sein, um zu merken, dass die wichtigen Veränderungen manchmal erst nach einem längeren Kaffee in der Kantine entstehen. Oder eben beim Debuggen eines besonders zickigen Batches um kurz nach fünf. Braunschweig mag nüchtern wirken – aber unterschätzen sollte man diese Kombi aus Beharrlichkeit, regionalem Selbstbewusstsein und technischer Neugier auf keinen Fall.
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