KONE GmbH | 20095 Hamburg
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TK Aufzüge GmbH - Ein TK Elevator Unternehmen | 20095 Hamburg
XERVON GmbH | 20095 Hamburg
Siloco GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
Schmitt + Sohn Aufzüge GmbH & Co. KG | 22335 Fuhlsbüttel
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Morgens auf dem Weg zur Baustelle, irgendwo zwischen Förde und Gewerbegebiet, weht mir oft dieser salzige Wind entgegen, der – so bilde ich mir ein – einen dazu anhält, die eigene Arbeit ernster zu nehmen. Vielleicht liegt es aber auch nur am norddeutschen Pragmatismus, der hier beinahe schon Pflicht ist. Wer in Kiel als Aufzugmonteur arbeitet oder es werden will, steht jedenfalls selten vor Routine. Die Maschinen sind mal neu, mal so alt wie die Erinnerungen der Leute, die sie benutzen. Immer fährt ein wenig Verantwortung mit, wenn der Fahrstuhl in einem der Krankenhausgebäude, im Hotel am Hafen oder im städtischen Mehrfamilienhaus nach oben schnurrt… oder eben ruckelt.
Wer glaubt, bei Aufzügen handelt es sich um simple Kisten, zahlt spätestens beim ersten Hydraulikleck oder einer vertrackten Steuerungsschleife Lehrgeld. Was viele unterschätzen: Es ist weniger das große Schrauben – große, dreckige Hände garantiert das Handwerk schon – sondern die Mischung aus Elektronik, Steuerung und Mechanik, die den Beruf so spannend macht (und auch ein bisschen launisch). Ein Fehler in der Sensorik kann das System lahmlegen, ein Kabelbruch genügt. Da stehst du dann, im kaum beleuchteten Maschinenschacht. Warum ausgerechnet Kiel? Nun, die regionale Bautätigkeit sorgt für einen bunten Mix: Altbauten aus der Gründerzeit reiben sich an mobilitätsfreundliche Neubauprojekte – beide brauchen, worauf man selten stolz ist, aber ohne das nichts läuft. Sanieren, Nachrüsten, Modernisieren. Und mit der energetischen Welle, die auch hier durchs Land rollt, nimmt der Bedarf kaum spürbar ab, eher das Gegenteil.
Wenn ich mit Kollegen rede, ob beim Kaffee im Pausenraum oder im Kieler Hafenbistro, dreht sich irgendwann alles um die Frage nach Wertschätzung. Heißt konkret: Gehaltszettel auf den Tisch. In Kiel bewegen sich die Einstiegsgehälter derzeit meist zwischen 2.600 € und 2.900 €. Mit mehrjähriger Erfahrung, insbesondere wenn Störungseinsatz und Bereitschaftsdienste dazukommen, sind 3.200 € bis 3.700 € realistisch. Manche erreichen je nach Zusatzqualifikation und Schichtsystem sogar 4.000 € oder mehr – aber das bleibt dann auch kein Bürojob mit fixen Zeiten. Es wäre naiv, die Belastung zu unterschätzen: Kälte, Enge, manchmal allein auf verlassenen Baustellen, mit dem Handy als einziger Kontakt zur Welt draußen. Dennoch – und das sage ich bewusst so – gibt es kaum einen Tag, an dem man nicht ein Problem löst, das greifbar ist. Anderswo gibt’s vielleicht Homeoffice, aber mein „Arbeitsplatz“ ist der Schacht. Und der ist selten langweilig.
In den letzten Jahren ist auch in Kiel der technische Anspruch gestiegen – Aufzügetechnik setzt immer mehr auf digitale Lösungen, von Fernwartung über Sensorik bis Condition Monitoring. Wer da nur klassisch am Schaltschrank steht, kommt mittelfristig ins Schwimmen. Da muss man nicht gleich IT-Guru werden, aber Offenheit für das Digitale ist Pflicht. Viele ältere Monteure tun sich mit der Umstellung schwerer, den Jungen fällt das leichter. Trotzdem: Die Erfahrung aus der Hand, das Gefühl für Material, das Verständnis für Zusammenhänge, das lernt man nicht durch Apps. Die Betriebe der Region, oft Mittelständler, fördern Weiterbildungen – und das ist kein leeres Versprechen. Wer will, kann sich zum Meister, Techniker oder in Spezialgebieten wie Brandschutz oder Barrierefreiheit fortbilden. Perspektiven? Gibt’s. Aber auch die Gewissheit, dass die Anforderungen steigen.
Eines muss man dem Beruf lassen: Man lernt die Menschen kennen. Ob die ältere Dame, die einem nach erfolgreicher Reparatur einen Apfel reicht, weil „Sie haben mir mein Leben zurückgegeben“ – oder der Hausverwalter, der erst bezahlt, wenn der Aufzug wie geschmiert läuft. Man bewegt nicht nur Metall und Kabel, sondern Erwartungen, Sorgen, Zeitpläne. Vielleicht ist es das, was einen am Ende dabeibleiben lässt: Die Mischung aus körperlicher Herausforderung, echtem Nutzen für die Gesellschaft und Technik, die nie ganz berechenbar ist. Das erdet, gerade in einer Stadt wie Kiel, wo die See manchmal rau, der Beruf aber überraschend menschennah bleibt.
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