Vogel-Bau Gruppe | Freiburg
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Vogel-Bau Gruppe | Freiburg
Wer in Freiburg im Breisgau auf einer Hochbaustelle steht und die Szenerie beobachtet, wird schnell merken: Der Polier ist keine graue Eminenz hinterm Schreibtisch – sondern das pulsierende Zentrum zwischen Steiger, Stahl und Stadtverwaltung. Ein Beruf mit kräftigen Ecken, sehr selten glatten Flächen und regelmäßig doppeltem Espresso im Arbeitsalltag. Das, was man im Lehrbuch „Führungsprofi zwischen Baustellenwelt und Bauleitung“ nennt, ist in Freiburg gelebte Realität. Aber was macht diesen Job gerade hier – im Schatten des Münsters, unter den ewig schnellen Wetterumschwüngen des Breisgaus, zwischen Öko-Träumereien und Wachstumsschmerzen – eigentlich aus?
Bauen in Freiburg tickt anders. Das merkt jede und jeder, der als Polier nicht aus dem Schwarzwald stammt, sondern „von außen“ kommt. Hier, wo Wohnraum zur Mangelware wird und Bauherren teils besseren Öko-Ruf als solide Fundamentierung einfordern, ist Organisationstalent gefragt wie nirgends sonst. Flächen sind knapp, Termine noch knapper, Vorgaben sowieso. Die Baustelle ist in Freiburg der Prototyp einer logistischen Meisterleistung – nicht selten jongliert der Polier Lieferlogistik, Nachunternehmer, Anwohner und Fahrradkonvois gleichzeitig. Tiefgarage, Holz-Hybridbau oder Aufstockung der 70er-Platten? Alles Alltag. Manchmal fragt man sich, ob die hohe Erwartung an Nachhaltigkeit hier eine Tugend oder eine zusätzliche Hürde ist. (Zwischen uns: Es ist beides.)
Keine Frage, ein Polier trägt Verantwortung. Nicht nur, weil ohne ihn der Fortschritt im Rohbau oft stockt, sondern weil er menschlich – und technisch – steuern muss. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Mal bist du Macher, mal Ausbilder, mal Problemlöser. Vom Morgenbriefing bis zum Tagesabschluss prüft der Polier Pläne (die handfesten und die des Bauleiters, versteht sich), koordiniert Kolonnen, checkt Material, überwacht Ausführung. Neulinge unterschätzen oft, wie sehr es auf Zwischenmenschliches ankommt: Baustellen sind Schmelztiegel, gerade in Freiburg gibt es multikulturelle Teams, Sprachbarrieren und eigene Baustellenmythen. Das muss man moderieren, nicht nur verwalten. Dazu: Statische Kniffe, digitale Baustellenakte, Arbeitsschutz, neue Technik – spätestens beim ersten Kran-Havarie-Alarm wird klar, warum viele nach Feierabend noch schlaflose Minuten erleben.
Geld? Klar, ein Thema – und kein unwichtiges. In Freiburg bewegt sich dein Verdienst als Polier meist im Bereich zwischen 3.200 € und 4.000 € zum Einstieg, mit steigender Erfahrung sind durchaus 4.200 € bis 4.700 € erreichbar. Wer sich fortbildet oder Spezialbereiche (z. B. Schallschutz, nachhaltiges Bauen) ins Portfolio schreibt, hat regional oft bessere Karten. Aber: Mehr Gehalt kommt selten ohne Mehrarbeit. Und machen wir uns nichts vor, die hohe Lebenshaltung in Freiburg drückt. Nicht wenige wechseln in die Region, weil die Bezahlung außerhalb des Großstadt-Preisdrucks mitunter besser kalkulierbar ist. Dennoch: Fachkräfte werden händeringend gesucht, die Bauwirtschaft erreicht (trotz Konjunkturschwankungen) immer wieder oder immer noch ein strategisches Hoch.
Was viele unterschätzen: Wer als Polier im Freiburger Hochbau klarkommt, hat in puncto Organisation, Menschenführung und Anpassungsfähigkeit bestens trainiert. Immer neue Baustandards, steigender Digitalisierungsdruck – und dann noch die bunt gemischten Teams? Hier wächst für Berufseinsteiger und Wechselwillige eine echte Chance, Profil zu zeigen. Frei nach dem Motto: Wer in Freiburg den Baustellenalltag meistert, für den ist vieles möglich. Hand aufs Herz: Es ist kein Wohlfühljob. Aber einer, der Respekt, Können und manchmal auch ein dickes Fell verlangt. Wer das mitbringt – und zwischendurch auch mal über den Tellerrand schaut –, findet im Polierberuf hier vielleicht mehr Heimat, als er nach den ersten Monaten zwischen Dreck und Disziplin für möglich gehalten hätte.
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