WBK Baudienstleistung GmbH | 30159 Hannover
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Köster GmbH | 38100 Braunschweig
MBN | Leinefelde-Worbis
Ed. Züblin AG | 30159 Hannover
HOCHTIEF Infrastructure GmbH | 30159 Hannover
MBN | 37327 Leinefelde
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Morgens in Braunschweig, irgendwo am Rande eines neuen Wohnquartiers: Der Geruch von Beton liegt noch schwer in der Luft, ein Kran dreht sich träge gegen den Himmel, während ich an der ersten Kaffeetasse nippe und mich frage—wer hätte gedacht, dass das „Polieren“ im Hochbau eigentlich weder mit Hochglanz noch mit Oberflächen zu tun hat? Viel eher hat es was von Regisseur, Dirigent und manchmal auch Feuerwehrmann in Personalunion. Und ja: Wer hier neu einsteigt, bekommt mitunter schneller graue Haare als manche Bauherren ihre Schlussrechnung zahlen.
Woran denkt jemand, der den Begriff „Polier“ hört? Ich wette, viele stellen sich irgendetwas zwischen Bauleiter und Vorarbeiter vor – halb Chef, halb Kumpel, irgendwo zwischen Mörtel und Meetings gefangen. Und das Bild stimmt erstaunlich oft. Als Polier koordiniert man nämlich nicht nur – man vermittelt, schlichtet, motiviert, kontrolliert, lacht, schimpft, entscheidet. Mal eben auf Zuruf die Kolonne einteilen, dabei die Pläne vom Bauleiter im Blick; ganz nebenbei auch noch den Subunternehmer davon abhalten, dass er den halben Innenhof mit seinem LKW blockiert. Klingt hektisch? Ist es. Aber genau das zieht viele an.
Was auffällt: In den Baustellenbüros rund um den Braunschweiger Ring sind Kolleginnen und Kollegen Mangelware. Der Markt ruft, durchaus lautstark. Wer was kann, dem stehen die Türen offen – vorausgesetzt, er oder sie hat Nerven wie Drahtseile und einen Rechner, der nicht nur das Rechnen beherrscht, sondern auch die Kunst des Improvisierens. Das theoretische Wissen aus der Ausbildung? Braucht man, logisch. Aber auf der Baustelle zählt, wer im entscheidenden Moment den Überblick behält—beim Rohbau ebenso wie wenn’s eng auf dem Plan wird. Vielleicht liegt gerade darin die besondere Spannung.
Jetzt einmal zum Thema Geld. Niemand wird Polier aus reinem Idealismus—wobei, ich kenne einen, der behauptet das Gegenteil, aber der trinkt auch Kamillentee auf dem Gerüst. Realistisch betrachtet liegt das Einstiegsgehalt in Braunschweig meist zwischen 3.400 € und 4.000 €. Mit ordentlich Berufserfahrung ist auch die Marke von 4.500 € bis 5.200 € drin, zieht man größere Projekte an Land oder übernimmt zusätzliche Verantwortung. Mit Luft nach oben, je nach Arbeitgeber und Größe des Projekts. Doch die eigentliche Währung? Ist oft Anerkennung. Oder eben der gerettete Zeitplan am Freitagnachmittag, wenn andere schon das Fußballwochenende planen.
Braunschweig ist kein Berlin, das merkt man spätestens, wenn die dritte Baustellenampel auf Rot steht und der Bäcker schon wieder zu früh zumacht. Aber die Region ist im Wandel. Mehr Wohnprojekte, mehr Nachverdichtung, weniger Platz und immer mehr Vorschriften – kein leichter Job. BIM, digitales Bautagebuch, Tablets auf der Baustelle? Klar, Baustelle 4.0 ist da. Aber ganz ehrlich: Manchmal frage ich mich, ob der Papierbauplan mit Kaffeefleck nicht doch das letzte Backup ist, dem man wirklich vertraut. Und dennoch: Wer hier nicht Schritt hält, bleibt zurück. Das gilt für Technik wie für Führung – dieselben Regeln, neue Tools.
Wer als Berufseinsteiger oder Fachkraft herumschleicht, weil er etwas „Handfestes“ sucht, sollte sich den Polier-Job in Braunschweig näher anschauen. Es ist kein Job für Seitenlinien-Gucker. Aber für Menschen, die sich nicht scheuen, auf zwölf verschiedenen Baustellen die Bälle in der Luft zu halten, bietet sich eine Perspektive zwischen Stolz und Stress, Fortschritt und ganz viel Bauchgefühl. Klingt wild? Ist es auch. Manchmal verlaufen die Tage wie eine chronisch schlecht geschnittene Zementschnur; aber genau darin liegt der Reiz. Oder nicht?
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