Leiter Logistik Jobs und Stellenangebote in Berlin
Beruf Leiter Logistik in Berlin
Leiter Logistik in Berlin – zwischen Speditionsalltag und digitaler Zeitenwende
Wer in Berlin als Leiter Logistik einsteigt oder überlegt, den Sprung auf die Führungsebene zu wagen, landet selten in einer Branche, die stillsteht. Ständig irgendwas im Umbruch, so mein Eindruck. Ständige Optimierung, neue Schnittstellen, alles ein paar Takte schneller als die Jahre davor. Klingt nach Stress? Ist es auch. Aber manchmal auch verdammt reizvoll, wenn man ein Faible für Komplexität und lebendige Systeme hat. Hauptstadt eben – kein Ort, wo Topfpflanzen auf der Fensterbank den Rhythmus vorgeben.
Das Aufgabenfeld: Es reicht von der Leitung klassischer Lagerlogistik bis zur kompletten Steuerung komplexer Lieferketten, oft mit internationalen Schnittstellen. In Berlin heißt das nicht selten: Multikulti-Crew, verschiedene Zeitzonen, dazu Pressure, weil gefühlt jede zweite Start-up-Idee ein Logistikproblem ist – und irgendjemand muss das am Ende auf dem Hof regeln. Die Anforderungen? Über Abteilungsgrenzen denken, Prozesse lesen wie ein Literat sein Lieblingsbuch, und morgens aufwachen, ohne Angst vor ein bisschen IT. SAP, Lagerverwaltungssysteme, all das gehört längst dazu; die Zeiten, in denen man alles per Excel wuppte, sind in vielen Häusern vorbei.
Berlin selbst bringt eine ganz eigene Dynamik mit. Logistikleiter werden hier regelmäßig mit Themen konfrontiert, die in Stuttgart, Hannover oder München vielleicht anders aufschlagen. Beispiel Fachkräftemangel – in Teilen der Stadt ein Dauerthema, erst recht, wenn der Flächenbedarf steigt und Fluktuation zum Alltag gehört. Manchmal frage ich mich, ob irgendwer eigentlich noch weiß, wohin das alles läuft. Schon klar: Die Stadt wächst, E-Commerce boomt, Kuriere kurven durch jeden Kiez, die Verkehrsplanung kämpft mit Baustellen und neuen Umweltauflagen. Anders gesagt: Die Nachfrage nach guten Leuten in der Logistik ist stabil hoch, aber die Latte liegt nicht tief – Führungskompetenz wird gefordert, keine Schreibtischtiger-Mentalität.
Beim Blick aufs Gehalt begegnet man so mancher Legende. Realistisch ist: Je nach Unternehmensgröße und Verantwortung startet man in Berlin grob zwischen 3.800 € und 4.800 €. Wer mehr Erfahrung und Zusatzqualifikationen mitbringt, schafft auch 5.000 € bis 6.000 €. Und nach oben? Da öffnen sich manchmal Türen, von denen man vorher gar nicht wusste, dass es sie gibt – vor allem, wenn internationale Erfahrung, IT-Kenntnisse oder ein Händchen für Change Management ins Spiel kommen. Und ja, auch dickere Spesenabrechnungen und Dienstwagen können dazugehören, gehören aber längst nicht mehr überall zum Gesamtpaket. Dazu ein Wort der Vorsicht: Nicht jeder scheinbar hochdotierte Posten kommt mit ausbalanciertem Work-Life-Anything.
Stichwort Weiterentwicklung. In Berlin gibt es Weiterbildung praktisch an jeder Ecke – von IHK-Angeboten bis zu spezialisierten Inhouse-Schulungen. Was viele unterschätzen: Nicht jede topmoderne Fortbildung bringt einen im Unternehmen automatisch weiter. Ich habe inzwischen öfter erlebt, dass das persönliche Netzwerk (wie und mit wem man redet) und die Bereitschaft, sich auf neue Technologien einzulassen, mindestens genauso relevant sind wie das nächste Lean-Management-Zertifikat. Häufig entscheidet die Bereitschaft, mal um die Ecke zu denken – und auch mal die 15-Uhr-Kaffeerunde zu verlassen, wenn sich im Betrieb gerade ein Knoten anbahnt.
Unter uns gesagt, es bleibt ein Beruf, der oft mehr pragmatischen Sachverstand als Schauseminare verlangt. Was ich Neueinsteigern immer wieder rate: Wer gern den Überblick behält, souverän in hektischen Momenten bleibt und keine Angst vor widersprüchlichen Ansagen aus den Chefetagen hat, der findet in Berlin ein Paradies für logistische Herausforderungen. Aber: Glanz und Gloria sind selten – die Besten sind meist die, die mit beiden Füßen auf dem Lagerboden bleiben. Manchmal ist sogar ein bisschen Kiezkultur dabei – und bisweilen regelt sich mehr am Feierabend als im Morgengrauen. So tickt Berlin. So tickt die Logistik.