Leiter Forschung Entwicklung Jobs und Stellenangebote in Potsdam
Beruf Leiter Forschung Entwicklung in Potsdam
Forschung und Entwicklung in Potsdam: Zwischen Labor-Kaffee und Chefetage
Was macht einen guten Leiter Forschung und Entwicklung heute eigentlich aus – und warum lockt Potsdam zunehmend nicht nur die alten Hasen, sondern auch den ambitionierten Nachwuchs? Vielleicht liegt es einfach an dieser Stadt: Wo andere Provinz vermuten, begegnet man in Potsdam einer kombinierten Atmosphäre aus traditionsbewusster Wissenschaft und ostdeutscher Bodenständigkeit, gepaart mit einem Funken Innovationsrausch, wie man ihn sonst vielleicht in Jena oder – ja, ich wage es: im fernen Cambridge findet. Klingt pathetisch? Mag sein. Aber man merkt es schon morgens im Bus zwischen Babelsberg und dem Wissenschaftsstandort: Die Mischung ist anders. Wer als Nachwuchskraft ins Rennen geht, sollte das wissen.
Anforderungen – und warum man nie fertig ist
Mal ehrlich: Wer hier als Leiter Forschung und Entwicklung (F&E) durchstartet, merkt schnell – die klassische Rollenbeschreibung ist eine Illusion. Klar, auf dem Papier: strategische Leitung von Teams, Steuerung von Innovationsprozessen, Schnittstelle zwischen Geschäftsführung und Labor. Aber dazwischen? Wird improvisiert, gefordert, vermittelt – und zwar tagtäglich. Technisches Fachwissen ist Grundausstattung, die wahre Währung aber: Kommunikationsfähigkeit und ein Gespür für die Stimmungslage im Team. Gerade Berufseinsteiger werden manchmal von der Realität überrascht – „Führung“ bedeutet häufig, Zielkonflikte auszuhalten (etwa zwischen Forschungsidealen und Marktdruck). Und das in einem Umfeld, wo sich Rahmenbedingungen rasant ändern: Neue Förderprogramme ploppen auf, Kooperationspartner rufen aus dem Silicon Valley an, und mittags ist wieder irgendein Science Slam im Co-Working-Space. Ein bisschen Surfermentalität schadet da nicht. Oder anders: Wer starre Pläne schätzt, greift besser zur Teekanne als zum Vorstandshandy.
Verdienst? Zwischen Märchenbuch und Ernüchterung
Man hört ja allerlei. Über F&E-Positionen, insbesondere im westlichen Berlin-Umland, kursieren die wildesten Gehaltsprognosen. Die nüchterne Praxis in Potsdam (zumindest jenseits der globalen Konzernzentralen): Für Einstiegsposten im Forschungsmanagement sind Gehälter zwischen 4.800 € und 6.200 € monatlich realistisch, erfahrene Leitungen mit Budgetverantwortung und Teamgrößen ab zehn Leuten schaffen es schon auf 7.000 € bis 9.000 € monatlich – in Einzelfällen mehr, wenn internationale Fördermittel ins Spiel kommen oder Hightech-Spin-offs den Markt aufmischen. Noch so ein Punkt, über den selten offen gesprochen wird: Regionale Unterschiede. Während in München manchmal schon das Parkplatzproblem zur Gehaltsverhandlung mutiert, punktet Potsdam mit weniger Glamour, aber mehr inhaltlicher Eigenständigkeit. Kurz: Wer auf Prestigegeballer setzt, ist hier nicht immer an der richtigen Adresse – wer Tiefgang sucht, schon eher.
Zwischen Wissenschaftspark und Seenkante: Standortvorteile, aber nicht ohne Tücken
Bleiben wir kurz beim Eigenleben der Stadt: Potsdam zieht Forscherinnen und Forscher eben nicht nur wegen der hübsch renovierten Altbauten an. Die Nähe zu Spitzeninstituten wie Fraunhofer, GFZ oder dem HPI sorgt für einen ständigen Innovationssog. Auch branchentechnisch wird’s vielfältiger: Von Life Sciences über Materialforschung bis Medizintechnik ist einiges drin. Aber – das wird gerne übersehen: Die Spielregeln haben sich verändert. Fördertöpfe sind nicht mehr die sprudelnden Quellen von einst, der Wettbewerb um exzellente Köpfe wird schärfer, selbst im brandenburgischen Umfeld. Gut für jene, die den Spagat wagen – zwischen leidenschaftlicher Wissenschaft und pragmatischem Projektmanagement. Manchmal, das ist kein Witz, bringt einen dann der Spaziergang am Heiligen See eher weiter als das Skype-Meeting mit dem Investor.
Praxistipp aus der Erfahrungskiste
Was viele unterschätzen: Der „Leiter Forschung Entwicklung“ ist nicht die Endstation für verkrachte Forscherkarrieren, sondern ein echtes Sprungbrett – sofern man Lust hat, Schnittstellen zu steuern, Ergebnisse einzuordnen und auch mal ungeliebte Kompromisse zuzulassen. Weiterbildungen gibt es zuhauf: Von Zertifikatskursen zu Innovationsförderung über Führungstrainings bis zu Querschnittsthemen wie Datenschutz. Ein Espresso zum falschen Zeitpunkt, und schon diskutiert man beim Mittag in der Kantine nicht mehr über Photosynthese, sondern über agile Projektmethoden. Was bleibt? Der Eindruck: In Potsdam arbeiten Leute, die sich nicht so leicht blenden lassen. Viel Praxis, wenig Massengeschmack – aber mit einer Prise Abenteuerlust. Eigentlich genau das, was man als kluger Kopf sucht, wenn man es ehrlich meint mit der Forschung. Und ja: Die Welt wird davon nicht sofort besser. Aber vielleicht – mit etwas Beharrlichkeit – ein Stück verstehbarer.