Leiter Controlling Jobs und Stellenangebote in Oberhausen
Beruf Leiter Controlling in Oberhausen
Wo Zahlen mehr als Zahlen sind: Controlling-Leitung in Oberhausen und das tägliche Jongliergeschäft
Es gibt Berufe, in denen man auch nach Feierabend den Kopf nicht ganz ausstellen kann. Der Leiter Controlling in Oberhausen – nehmen wir die Region mitsamt ihrer tatkräftigen Industrie, den Wechselbädern zwischen Kohletradition und Transformation – ist so einer. Für Berufseinsteiger mit straffen Ambitionen ebenso wie für erfahrene Zahlenprofis, die den Sprung in den Chefsessel erwägen, bleibt das Feld eine Mischung aus Rechenkunst, Taktik und einer gewissen Gelassenheit im Angesicht wachsender digitaler Tornados. Überspitzt gesagt: Wer Kontrolle sucht, wird hier regelmäßig geprüft, wie viel Unsicherheit er aushält.
Was sind das für Aufgaben, die einem hier begegnen? Das tägliche Brot: Planung, Koordination, Analyse – aber eben nicht mechanisch. Wer denkt, hier werden nur Zahlenkolonnen entlang von Excel-Formeln sortiert, unterschätzt den Wirbel dahinter. Gerade in Oberhausen, wo produzierendes Gewerbe, Dienstleistungssektor und Energiewirtschaft auf engem Raum um die eng bemessene Ressource „Investitionssicherheit“ wetteifern, heißt es: Vorgaben nicht nur umsetzen, sondern mitgestalten. Manchmal ist man Statistiker, manchmal Diplomatin auf kniffligen Sitzungen und gelegentlich sogar Übersetzer, der abstrakte Ziele in handfeste Maßnahmen gießt.
Zwischen Management-Vision und Ruhrgebietsrealität
Nicht selten habe ich erlebt – und das höre ich auch von anderen, die frisch starten oder mitten im Berufswechsel stehen –, dass in Oberhausen zu viele noch das Controlling als Störfeuer für neue Ideen sehen. „Die Controller kommen wieder und erklären, warum’s nicht geht...“ Falsch gedacht, sage ich. Tatsächlich ist der Leitungsposten im Controlling einer der wenigen, in dem man an der Nahtstelle zwischen Vorstandsetagen und operativer Werkstatt steht. Ein Drahtseilakt – nach oben argumentieren, nach unten moderieren. Manchmal fragt man sich, ob das überhaupt jemand wirklich kann, alles gleichzeitig? Wahrscheinlich wächst man in die Rolle, ein abgeschlossener Lernprozess ist das jedenfalls nie.
Manchmal gibt’s die These, im Ruhrgebiet sei alles im Wandel – doch konkret bedeutet das für’s Controlling in Oberhausener Unternehmen: Der Umgang mit digitalen Tools, etwa Business Analytics, ist längst mehr als Kür. Gerade jüngere Kolleginnen und Kollegen bringen hier – sofern man die Chance bekommt, sich zu beweisen – frischen Wind. Altgediente Controller dagegen müssen sich umstellen: Die Zeiten, in denen Kennzahlen-Tabellen ausreichten, sind vorbei. Stichwort Automatisierung, vernetzte Systeme, Reaktionsfähigkeit. Und: Wer glaubt, man kommt als Leiter mit ein paar Präsentationen oder Meeting-Stamina durch, wird nach der zweiten Budgetrunde eines Besseren belehrt.
Das liebe Geld und der unromantische Blick auf Gehälter
Jetzt zur Gretchenfrage, die niemand offen stellt, aber jeden umtreibt: Lohnen sich all die Mühen finanziell? Nüchtern betrachtet liegt das Gehalt als Leiter Controlling in Oberhausen zwischen 4.500 € und 7.500 €. Das kann – je nach Branche, Größe des Unternehmens und dem Maß, in dem Verantwortung übernommen wird – auch nach oben offen sein. Einsteiger landen spürbar niedriger, aber selten unter 4.200 €, sofern der Einstieg nicht über einen klassischen Juniorposten läuft. Was viele unterschätzen: Im produzierenden Mittelstand locken manchmal Sonderzahlungen oder Zusatzleistungen, während börsennotierte Unternehmen meist mit klaren Gehaltsstrukturen arbeiten. Und dann? Dann kommt es auf’s persönliche Verhandlungsgeschick an, den richtigen Moment – es ist selten ein Selbstläufer, schon gar nicht in Oberhausen, wo der Konkurrenzdruck spürbar ist.
Wendepunkte, Weiterbildungen und ein Hauch Lokalpatriotismus
Wer weiterkommen möchte – ganz gleich von welcher Startrampe aus –, kommt um gezielte Fortbildung nicht herum. Viel Bewegung gibt’s gerade durch Kooperationen zwischen Hochschulen in NRW und lokalen Unternehmen. Einerseits werden aktuell viele Weiterbildungen angeboten, gerade im Bereich Digital Controlling, SAP-Fachkompetenz oder Risikomanagement. Ob diese Kurse einen tatsächlich weiterbringen? Nicht jeder, der brav Zertifikate sammelt, wird am Ende auch nachbesetzt – manchmal, so mein Eindruck, zählen informelle Fähigkeiten, Standfestigkeit in Überraschungssituationen oder die Bereitschaft, regionale Wirtschaftstrends zu antizipieren, mindestens genauso viel.
Ein unterschätztes Plus: Die Oberhausener Unternehmenslandschaft ist geprägt von einer rauen, aber offenen Fehlerkultur. Hier darf man scheitern, solange man aus dem Fehler einen Lerneffekt für die Organisation zieht. Vielleicht ist das ein Grund, warum gerade Menschen, die mehr als Kontrolle im eigentlichen Sinne suchen – also Einfluss, Gestaltung, Entwicklung – im lokalen Controlling-Bereich auf ihre Kosten kommen. Es macht eben einen Unterschied, ob man Zahlen nur verwaltet, oder daraus einen Kompass für die gesamte Belegschaft schnitzt.
Zwischen Anspruch, Alltag und Ambivalenz
Zugegeben, der Alltag als Leiter Controlling in Oberhausen ist kein glatter Marsch auf der Karriereleiter. Wer Ehrgeiz, Nervenstärke, analytischen Biss und den Sinn für regionale Eigenheiten mitbringt, wird immer mal wieder an Hürden stoßen – aber auch an Herausforderungen wachsen. Es ist ein Job für Zahlenmenschen, die zugleich Sinn fürs Machbare und das Unberechenbare haben. Und manchmal – mitten in der nächsten Budgetdiskussion oder bei der Präsentation unerwartet positiver Zahlen – fragt man sich dann: Vielleicht ist das alles gar kein Fußballspiel auf Zeit. Eher ein Schachspiel, bei dem überraschend viele Züge offen bleiben. Das kann ein Nachteil sein – oder eine verdammt große Chance.