Eventmanagement Jobs und Stellenangebote in Kiel
Beruf Eventmanagement in Kiel
Zwischen Wind, Wellen und Wirklichkeit: Eventmanagement in Kiel
Manchmal, wenn ich nachts über die leeren Parkplätze am Kieler Ostufer radle, spüre ich so eine Art Vibrieren in der Luft. Kiel – das klingt nach Segeln, Möwengeschrei und Ostseewind. Aber für Berufseinsteiger im Eventmanagement heißt die Realität oft: Listen, Zeitdruck, ein wacher Kopf (mindestens), Flexibilität und, nicht zu vergessen, der unbändige Wille, aus einer schlichten Halle, einer tristen Promenade oder gar einem Traditionslokal echtes Leben zu holen. Ein bisschen wie das berühmte „aus einer Schnapsidee eine Gala machen“. Ob Eventagentur, städtischer Veranstalter oder Messebetrieb – in Kiel erwartet einen ein Markt, der zwar nicht die Berliner Größenfantasie, aber eine sehr eigene Mischung aus hanseatischer Bodenhaftung und norddeutscher Offenheit mitbringt.
Kieler Eigenheiten: Wer hier plant, sollte schwimmen können
Eventmanagement in einer Stadt wie Kiel bewegt sich selten im Zentrum greller Scheinwerfer. Hochzeiten am Wasser? Klar. Wirtschaftskongresse mit Blick auf Kräne und Fähren? Passiert. Aber die große Bühne bleibt oft den Sommermonaten vorbehalten – sprich: Kieler Woche. Was viele unterschätzen: Über 2.000 offizielle und zahllose inoffizielle Veranstaltungen werden hier in wenigen Tagen bewältigt. Wer dann mitmachen will, muss improvisieren können, sich trotzig gegen Regen, Wind und Planungschaos behaupten – und, ja, manchmal auf den metaphorischen Gummistiefeln Kopf stehen. Erfahrung hilft, aber wer frisch reinrutscht, wird nicht selten direkt in die Untiefen geschickt.
Breites Spektrum, knappe Budgets: Zwischen Anspruch und Alltag
Was den Beruf so reizvoll und zugleich so gnadenlos ehrlich macht: die Breite der Aufgaben. Ein typischer Wochenplan? Vormittags Detailabstimmung mit einem Caterer, mittags tricky Kranlogistik für eine Hafenveranstaltung, abends Krisenrat mit dem Technikteam. Der Arbeitsmarkt in Kiel bietet alles – von etablierten Familienbetrieben bis zu kreativen Start-ups und, inzwischen öfter, Hybridlösungen für digitale Events. Die Erwartung an das, was ein „Eventmanager“ können soll, ist dabei selten bescheiden: Projektsteuerung, Budgetkontrolle, Verhandlungsgeschick und, sorry für den Realismus, eine gewisse Leidensfähigkeit im Umgang mit instabilen Budgets. Einstiegsgehälter? Realistisch sind oft 2.700 € bis 3.200 €. Mit drei, vier Jahren Erfahrung, gelingt vielleicht ein Sprung in den Bereich von 3.400 € bis 3.900 €. Luft nach oben – ja, aber nicht grenzenlos, zumindest, was die regionale Eventbranche angeht.
Digitale Wenden, alte Routinen – und die Sache mit dem Netzwerk
Es ist eine Binsenweisheit, aber sie stimmt: Kein Event läuft heutzutage ohne digitale Tools – von der Teilnehmerverwaltung bis zur Echtzeit-Auswertung. In Kiel merkt man: Die technische Infrastruktur hinkt manchmal der Großstadt nach, aber gerade das zwingt zur Kreativität. Wer etwa Open-Air-Produktion und hybride Formate kombinieren will, kann sich auf unerwartete Herausforderungen freuen. Technik-Pannen gehören fast zur Tagesordnung. Am Ende ist es oft die improvisierte Lösung im Kieler Schietwetter, die dem Job das gewisse Etwas verleiht. Ich habe den Eindruck, dass gerade die Mischung aus digitalem Pioniergeist und handfestem Pragmatismus für die Nordlichter typisch ist.
Viel Verantwortung, wenig Glamour: Warum trotzdem?
Ehrlich – der Glamourfaktor in Kiel hält sich in Grenzen. Kein Catwalk, selten namhafte Stars, meistens Alltagshelden hinter den Kulissen. Aber vielleicht macht genau das den Reiz aus. Wer hier anpackt, gestaltet mit. Man sieht, wie aus einer staubigen Freifläche ein Treffpunkt für tausende Menschen wird. Statt abgehobener Träume ist es oft das bodenständige Gelingen, das zufrieden macht. Eventmanagement in Kiel braucht Neugier, Zähigkeit, Teamgeist und eine Prise Unerschrockenheit. Wer sich darauf einlässt, wird selten von Langeweile geplagt – aber gelegentlich vom Wind der Begeisterung umweht. Oder wenigstens ordentlich durchgeweht.