Albers Mobile GmbH | 49074 Nottuln bei Münster
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SCHULZ Systemtechnik | 49134 Wallenhorst
Hotel Schnitterhof | 59505 Bad Sassendorf
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Manchmal frage ich mich: Wer hat eigentlich dieses Bild vom Empfangschef als blendend lächelnden Handschlag-Profi aufgestellt? Wahrscheinlich stammt es aus irgendeinem alten Film. In Osnabrück – zumindest in den Hotels, Praxen und Unternehmen, die ich über die Jahre kennenlernen durfte – sieht der Alltag am Empfang jedenfalls oft anders aus. Wer denkt, dass es hier nur um „freundliches Grüßen“ geht, wird spätestens nach der dritten Schicht eines Besseren belehrt. Empfangschef in einer Stadt wie Osnabrück zu sein, heißt: mitten im Alltag, oft am Limit, selten unterfordert, aber auch nie ganz abgehoben.
Der Empfang ist Dreh- und Angelpunkt – das ist nicht einfach so dahingesagt. Da prallen Kunden mit lauter Erwartung auf gestresste Kollegen, Spontanbesucher auf Termine, Lieferanten auf Zeitfenster. Als Empfangschef muss man im Prinzip alles im Auge behalten: von der digitalen Schichtplanung bis hin zu improvisierten Smalltalks mit schwierigen Gästen. Telefon am Ohr, Kollege tuschelt was von „doppelter Buchung“, parallel die Kaffeemaschine entkalken (selbstverständlich, weil’s sonst keiner macht) – und schon steht der Lieferant mit dem falschen Paket in der Tür.
Wer da innerlich wegsackt, hat verloren. Was viele unterschätzen: Gute Empfangschefs behalten den Überblick, weil sie die Nerven behalten. Oder anders gesagt: Die Fähigkeit, zwischen Multitasking und Improvisation zu jonglieren, ist hier Alltag, nicht Ausnahme.
Osnabrück ist nicht München oder Berlin. Aber gerade das macht den Reiz aus. Die Unternehmenskultur hier ist oft bodenständig, der Umgang im Team – meistens direkt, aber selten formalistisch. In den diversen Hotels der Stadt, den Arztpraxen, Industriestandorten am Stadtrand: Überall, wo Empfangsbereiche existieren, ist der Chef am Tresen kein anonymer Verwalter, sondern tatsächlich Gesicht des Hauses. Gerade für Berufseinsteiger hat das einen Haken, aber auch einen Vorteil: Man fällt hier schnell auf – im Positiven wie im Negativen.
Die Kundschaft ist bunt gemischt. Da rollt morgens der Handwerker mit Mütze an, zwischendurch der Geschäftsmann im Anzug. Osnabrück ist freundlich zum Neuling, aber verlangt Einsatzbereitschaft: Wer schludert, hat’s schwer, wer anpackt, wird auch mal gefördert. Manchmal rauer Ton, aber dafür ehrliches Feedback. Und ich meine: Das ist im hektischen Empfangsberuf fast schon ein Luxus.
Das leidige Thema Gehalt – es lässt sich nicht wegreden. Im Schnitt, so meine Erfahrung und was man von Kolleginnen und Kollegen hört, starten Empfangschefs in Osnabrück mit 2.600 € bis 2.900 €, je nach Branche. Mit Erfahrung und spezifischer Weiterbildung kippt das Gehaltsniveau in Richtung 3.200 € oder teils sogar 3.500 €. Hotels zahlen oft weniger als Industrie oder spezialisierte Dienstleister. Wer glaubt, hier stecke Gold in den Empfangstresen – Fehlanzeige. Aber: Die Verhandlungsspielräume wachsen mit der Routine. Wer Zusatzaufgaben übernimmt (zum Beispiel verwaltungstechnische Verantwortung oder Teamführung), hat faktisch gute Karten.
Allerdings beschleicht mich manchmal der Verdacht, dass Wertschätzung am Empfang eine merkwürdige Schieflage hat: In der Unternehmenskommunikation wird viel von „Aushängeschild“ gesprochen – intern hängt dann aber doch manchmal alles an einer einzigen Person, die gefühlt nie krank werden darf. Es wird besser, sagen einige, digitales Arbeiten und die neuen Arbeitszeitmodelle machen vieles möglich. Aber die Wirklichkeit? Die schleicht sich langsam hinterher.
Wer heute am Empfang vorne ist, kann morgen Teamleiter sein. Theoretisch zumindest. In der Praxis sind gezielte Weiterbildungen – etwa im Bereich Kundenmanagement, moderne Bürokommunikation oder auch Sprachen – Türöffner. Osnabrück bietet mehr als man denkt: Berufsschulen, spezialisierte Kurse in den Industrie- und Handelskammern, und ganz praktische On-the-Job-Lernphasen. Wer sich darauf einlässt, lernt nicht nur Menschen kennen, sondern wird ein echtes Multitool für jedes Unternehmen.
Trotzdem: Man muss ein Händchen für Menschen haben, ein wenig Gelassenheit, eine Prise trockenen Humor (gerade in Osnabrück, glaubt mir!) und eine hohe Toleranz für Unvorhersehbarkeit. Im Nachgang sage ich oft: Wer als Empfangschef hier klarkommt, hat sich seine Sporen ehrlich verdient. Denn ganz ehrlich: Empfangschef in Osnabrück, das ist weder abgehobener Managementjob noch pure Dienstleistung – es ist der vielleicht menschlichste Knotenpunkt in einem Betrieb. Und wer diesen Knoten löst, ist in jedem Team willkommen.
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