Sonnenresort Ettershaus | 38667 Bad Harzburg
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Manchmal, da frage ich mich, ob der Beruf Empfangschef mittlerweile zu einer Art Bühne für Allrounder mit Stehvermögen geworden ist. Wer in Magdeburg – oder sagen wir: in einem der ambitionierten Hotels oder Gesundheitsbetriebe der Elbstadt – am Tresen steht, weiß jedenfalls, dass hier mehr gefragt ist als bloß ein freundliches Lächeln und die obligatorische Namensschild-Pflicht. Gastfreundlichkeit ist das eine, Multitasking in Hochfrequenz das andere. Dazwischen? Jede Menge Organisationstalent und die Fähigkeit, aus Kleinigkeiten keine Dramen und aus Krisen keine Katastrophen zu machen. Klingt nach Floskel, ist aber Tatsache. Vor allem für jene von uns, die frisch einsteigen oder dem Empfang frischen Wind verleihen wollen.
Magdeburg ist keine Metropole à la Berlin, das stimmt. Und doch: Die Mischung aus städtischer Gelassenheit und wirtschaftlichem Aufbruch bringt gerade im Bereich Empfang interessante Dynamik. Neben der klassischen Hotellerie hat sich in den letzten Jahren eine beachtliche Zahl von Tagungshotels, Gesundheitszentren und größeren Firmensitzen entwickelt, in denen Empfangschefs als freundliche „Front-Office-Manager“ auftreten – auch wenn das Label mal charmanter, mal krampfhaft hip klingt. Was kaum jemand ausspricht: Die Gäste in Magdeburg sind mitunter anspruchsvoller geworden, ob Geschäftsreisende im schnellen Anzug oder Klinikbesucher am Limit der Geduld. Freundlichkeit reicht da nicht. Souveräne Kommunikation, Fingerspitzengefühl in Konfliktsituationen und eine Prise regionale Identität – ja, auch das wird tatsächlich geschätzt – sind mindestens genauso wichtig wie eine makellose Check-in-Quote.
Glauben Sie mir: Kein Tag am Empfang verläuft wie geplant. Egal, wie viel man im Vorfeld erledigt oder wie minutiös die Schichtübergabe läuft – irgendetwas läuft immer quer. Wer sich davon aus der Ruhe bringen lässt, hat bereits verloren. Das Telefon klingelt, parallel steht eine Reisegruppe mit extralangen Wünschen im Foyer, der Software-Update spielt verrückt – und im Hintergrund beschwert sich der Facility Manager über einen Wasserschaden im siebten Stock. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Was ich gelernt habe? Wer improvisieren kann, der bleibt handlungsfähig – und gewinnt übrigens auch bei langjährigen Kollegen an Respekt. Gerade für Quereinsteiger oder wechselwillige Fachkräfte aus anderen Servicebereichen wird diese Fähigkeit häufig unterschätzt.
Zeit für einen nüchternen Blick aufs Wesentliche: Das Gehalt. In Magdeburg bewegen sich die Einstiegswerte meist zwischen 2.300 € und 2.700 €, je nachdem aus welcher Branche und mit welcher Vorqualifikation man kommt. Wer Erfahrung und Zusatzqualifikationen mitbringt – etwa im Bereich Qualitätsmanagement oder halbe Meisterehren in der Gastgewerbeorganisation – kann durchaus die 3.000 € bis 3.400 € anpeilen, wobei die absolute Spitze hier selten erreicht wird. Gerade in inhabergeführten Häusern sind die Gehälter oft ein Verhandlungsspiel… und manchmal ein Geduldsspiel noch dazu. Ein Nachteil? Nicht zwingend. Der offene Spielraum gibt Gelegenheit, mit Weiterbildungen und einem Schuss Extraverantwortung das eigene Profil zu schärfen.
Ein Aspekt, der speziell in Magdeburg für Bewegung sorgt: Die Digitalisierung klopft lauter an die Türe als so manchem lieb ist. Digitale Check-in-Lösungen, neue Buchungssysteme, selbst elektronische Schlüssel – vieles davon wird inzwischen getestet oder sogar etabliert. Klar, das entlastet gelegentlich, zwingt aber auch dazu, sich fortlaufend mit neuen Tools zu beschäftigen (Stichwort Schulungen). Doch – und das fällt auf – gerade in Magdeburg hält sich der Wunsch nach Persönlichkeitsfaktor am Empfang hartnäckig. Wer weiß, wie man smart mit Software und Menschen umgeht, bleibt gefragt. Ob man am Ende noch alles steuern kann, was zwischen Automat und Altagshektik läuft? Das wage ich zu bezweifeln. Aber das ist ja, Hand aufs Herz, auch das Salz in der Suppe.
Empfangschef in Magdeburg – das ist kein Versteck für Dienst-nach-Vorschrift-Personen, sondern ein Arbeitsfeld, in dem Persönlichkeit zählt. Wer bereit ist, zwischen Betriebsamkeit und menschlicher Note seinen Weg zu suchen (und sich von Kommunikationswirrwarr, Technikzirkus und Fallstricken im Tagesgeschäft nicht einschüchtern lässt), findet hier mehr als einen sicheren Arbeitsplatz. Vielleicht keine große Bühne, aber immerhin den spannendsten Platz im Haus.
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