Albers Mobile GmbH | 25779 Nottuln bei Münster
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l\'Arrivée HOTEL & SPA | 44135 Dortmund
THE WELLEM Düsseldorf | 40213 Düsseldorf
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Hotel Schnitterhof | 59505 Bad Sassendorf
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Wer behauptet, der Beruf des Empfangschefs sei irgendwo zwischen „Begrüßungskomitee“ und „Telefonjongleur“ abgeheftet, hat entweder nie selbst am Frontdesk gestanden oder versteht herzlich wenig vom eigentlichen Geschehen hinter der glänzenden Theke. In Hagen – einer Stadt, die nie ganz Ruhrpott, noch nie ganz Sauerland und immer ein bisschen unterschätzt war – ist diese Rolle mehr als bloß ein Abziehbild aus Hotelführern oder Geschäftsreisemagazinen. Vorweg: Wer in diesem Umfeld landet, braucht ein gewisses Maß an Durchsetzungsvermögen und noch mehr an Menschenkenntnis. Und Ehrlichkeit, denn: Hier wird wenig verklärt und viel improvisiert.
„Was macht ein Empfangschef eigentlich den ganzen Tag?“ Diese Frage höre ich öfter von Bekannten, die sich – gelinde gesagt – Büroarbeit wie Tetris mit Formularen vorstellen. Tja, falsch gedacht. Der Empfangschef ist niemals nur der Mann oder die Frau am Counter. In Hotels, Klinikambulanzen, mittelständischen Unternehmen oder Kulturhäusern in Hagen ist er vielfach das Gesicht nach außen – und drinnen der Problemlöser für alles, was schiefgehen kann. Der Terminplaner, der Mahner, der Vermittler. Mal knallharter Zeitmanager (wenn das Telefon mit doppelt belegtem Termin anruft), mal Konfliktlöser wider Willen, mal seelischer Beistand, wenn ein nervöser Veranstalter das fünfte Mal nach der Technik fragt. Unvorbereitet? Sollte man besser nicht sein – für Überraschungen muss aber stets Platz bleiben, denn Routine gibt es selten im Block.
Wer meint, für diese Position genüge ein freundliches Lächeln und ein bisschen Smalltalk, unterschätzt die aktuelle Lage. Die Anforderungen steigen: Digitale Reservierungssysteme, Internetschnittstellen, Datenschutz – dazu eine wachsende Sprachenvielfalt durch das internationale Publikum der Region. Viele Hotels und Dienstleistungsbetriebe setzen schon voraus, dass man mit moderner Software ebenso sicher jongliert wie mit wilden Kundenanfragen. Hagen als Standort macht es nicht leichter: Hier treffen kulturelle Vielfalt und unprätentiöse Bodenständigkeit aufeinander. Übersetzt: Wer überkandidelt auftritt, fällt schnell durch. Wer empathisch, aber nicht unterwürfig bleibt, hat bessere Karten.
Ein Blick auf das Gehaltsgefüge in Hagen lohnt sich. Große Sprünge wie in Düsseldorf oder München sind hier selten. Das Einstiegsgehalt für Empfangsleitungen pendelt in der Regel zwischen 2.400 € und 2.900 €. Wer länger dabei bleibt und Zusatzqualifikationen – etwa Kenntnisse im Revenue Management oder in moderner Hotelsoftware – vorweist, kann auf 3.100 € bis 3.500 € hoffen. Nicht schlecht, aber auch nicht das Ende der Fahnenstange. Was viele unterschätzen: In der Kleinstadt schlägt sich ein freundliches Wort oder eine kluge Empfehlung oft in zufriedenen Stammgästen nieder – und die werden von Chefetagen durchaus bemerkt. Karrierechancen? Ja, aber selten stromlinienförmig. Viele wechseln ins Veranstaltungsmanagement, in die operative Hotelleitung oder streuen ihr Talent in andere Servicebereiche.
Manchmal frage ich mich, wie viel Souveränität eine Person pro Tag eigentlich aufbringen kann. Denn: Die allermeisten Gäste oder Kunden merken nicht, wie eng getaktet, wie hektisch und wechselintensiv die Abläufe am Empfang vor Ort wirklich laufen – gerade, wenn parallel die Technik streikt und draußen schon wieder ein Parkplatzproblem droht. Es mag Tage geben, da möchte man sich ein dickes Fell zulegen. Doch um ehrlich zu sein: Wer bleibt, bleibt nicht wegen des Gehalts oder der Prestige-Jobs. Man bleibt, weil man Hagen mag, die Menschen mit ihren Macken und die ganz eigene Mischung aus Routine-Chaos und überraschender Wertschätzung.
Wer als Berufseinsteiger oder Wechselwilliger in Hagen in diese Rolle geht, sollte eines im Kopf behalten: Es geht nicht nur um Skills, Software und Taktung. Es geht darum, da zu sein, wenn’s drauf ankommt – und um den berühmten Moment, in dem ein Gast grinsend sagt: „Hier ist’s wie nach Hause kommen.“ Klingt pathetisch. Ist aber manchmal einfach die Wahrheit zwischen Telefonklingeln, Check-ins und Kaffeemaschinen-Aussetzern. Ganz ehrlich: Wer das abkann, bringt schon mehr mit als viele ahnen.
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