Best Western Spreewald | Lübbenau/Spreewald
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Empfang? Klingt erstmal übersichtlich. Man stellt sich jemanden vor, der freundlich grüßt, sich um Gäste kümmert, die ein oder andere Zimmerkarte übergibt, fertig. Doch der Job des Empfangschefs, zumal in einer Stadt wie Dresden, ist das Gegenteil von seichter Routine. Wer hier einsteigt – und irgendwie landen erstaunlich viele Quereinsteiger auf dieser Position –, merkt ziemlich schnell: Der Empfang ist Schaltzentrale, Bühne und Krisenzentrum in einem. Und ja, manchmal auch ein bisschen wie die Vorhalle zum Wahnsinn.
Vielleicht sollte man erst einmal ehrlich sein: Empfangschefs führen keine romantische Rentnerexistenz zwischen Sektglas und höflichem Smalltalk. Es geht ums Managen. Ums Jonglieren. Man regelt Abläufe, checkt Personaleinsatzpläne, prüft Buchungssysteme, sorgt für reibungslose Übergaben zwischen Früh- und Spätschicht. Von spontanen Zimmerumbuchungen über verstopfte Abflüsse bis zum Ausfall der Schlüsselkarten – alles kann binnen einer Stunde passieren. Dass man zwischendurch noch in ein bisschen Englisch, zu Englisch neigender Zeichensprache und manchmal auch Russisch oder Sächsisch kommuniziert, versteht sich in Dresden fast von selbst. Sonst versteht einen ja keiner.
Jetzt wird’s praktisch. Dresden ist mit seinen Barockfassaden, dem Tourismusboom und nicht zuletzt der (wieder)belebten Hotel- und Gastrobranche alles andere als eine verschlafene Provinz. Gerade rund um die Altstadt, aber auch in den gehobeneren Betrieben in Blasewitz, lebt der Empfang von internationalem Publikum – gut für Fachkräfte oder Leute, die wechseln wollen. Früher galten Durchhaltevermögen und ein freundliches Äußeres als „ausreichende Qualifikation“. Das hat sich spürbar verschoben: Ein Empfangschef muss nicht nur das Team orchestrieren, sondern nebenher mit modernen Buchungssystemen jonglieren und mit einem Auge auf die Bewertungen in den einschlägigen Portalen schielen. Wer da nicht up-to-date bleibt, bekommt das bei Feedbackrunden ziemlich rasch zu spüren. Bewerber, die glauben, man könnte sich mit etwas „Herzlichkeit“ durch den Berufsalltag mogeln – aufpassen. Die Konkurrenz, auch durch Berufsumsteiger aus Gastronomie oder Tourismus, ist spürbar gestiegen.
Geld? Reden die wenigsten wirklich offen drüber – dabei ist es alles andere als nebensächlich. Wer als Empfangschef in Dresden einsteigt, sollte mit 2.800 € rechnen; einige Betriebe zahlen, je nach Größe und Anspruch, zwischen 2.500 € und 3.200 €. Mit Erfahrung, sprachlicher Finesse und digitalem Know-how sind 3.200 € bis 3.700 € nicht aus der Luft gegriffen. Klingt solide, aber beim Blick auf die Arbeitszeiten, die Wochenend- und Feiertagsdienste und den ganz eigenen Dresdner Stammgast-Charme fragt man sich manchmal: Reicht das wirklich als Wertschätzung? Vielleicht eine rhetorische Frage.
Es wäre naiv zu glauben, die Hotelrezeption in Dresden bliebe von den technischen Umwälzungen verschont. Digitale Check-ins, automatisierte Gästedaten-Verwaltung, und neue Buchungstechnologien halten Einzug – und verlangen nach Leuten, die mehr können als Herzlichkeit im Dauerlächeln. Gleichzeitig bleibt das Unerwartete: Wer im Standardeinsatz einfach abspult, wird schnell von jenen ausgestochen, die den berühmten sächsischen Charme mit Effizienz, Kommunikationsgeschick und Stressresistenz kombinieren. Ich habe schon erlebt, dass gerade die Neuen mit frischen Ideen für noch mehr Digitalisierung manchmal überraschend gut beim Team ankamen – oder eben auch abprallten, wenn der Laden an alten Routinen hängt. Was viele unterschätzen: Ein Empfang ist keine Trutzburg, sondern ein lebendiges System. Lernen, anpassen, reformieren – oder sich bald an der Konkurrenz die Zähne ausbeißen.
Ob Berufseinsteigerin, Gestandener, der unbedingt mal wieder echtes Tageslicht sehen will, oder gescheiterter Barkeeper auf Stabilitätskurs: Wer als Empfangschef in Dresden antritt, muss kein Sprachgenie sein, wohl aber ein Improvisationskünstler mit Ironieresistenz. Die Arbeit ist selten langweilig, oft fordernd, manchmal einfach absurd. Ein Kammerspiel zwischen digitaler Effizienz, menschlicher Eigenwilligkeit und der besonderen Dresdner Mischung aus Traditionsbewusstsein und heimlicher Innovationsfreude. So oder so: Wer es mag, dass kein Tag dem anderen gleicht, der könnte tatsächlich staunen, wie viel Leben am Empfang pulsiert – und wie viel davon sich eben gerade nicht planen lässt.
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Stellvertretender Empfangschef (m/w/d)
Senator Hotelbetriebsges. mbH & Co. KG RELAIS & CHÂTEAUX HOTEL BÜLOW PALAIS | 01067 Dresden
Du bist der herzliche Gastgeber in unserem Hotel: Empfange unsere Gäste professionell und freundlich, kümmere dich um den Check-in und Check-out. Berate sie bei der Gestaltung ihres Aufenthalts und organisiere Tickets sowie Führungen. Du erstellst den Tagesabschluss und führst die Schichtkasse. Auch die Bearbeitung von Posteingang und -ausgang, sowie das Reklamationshandling gehören zu deinen Aufgaben. Du unterstützt und vertrittst die Empfangschefin und gibst fachliche Anleitung an unsere Auszubildenden. Um erfolgreich zu sein, bringst du eine Ausbildung in der Hotellerie und Erfahrung am Front Office mit. Du beherrschst Deutsch und Englisch in Wort und Schrift. Du bist bereit, an Wochenenden, Feiertagen und im Schichtsystem zu arbeiten. Mit deinem professionellen, verbindlichen und gepflegten Auftreten, sowie deinen exzellenten Umgangsformen und kommunikativen Fähigkeiten sorgst du für Zufriedenheit bei unseren Gästen. Du bist interessiert an persönlicher Weiterentwicklung und bereit, Verantwortung zu übernehmen.