Albers Mobile GmbH | 44135 Nottuln bei Münster
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l\'Arrivée HOTEL & SPA | 44135 Dortmund
THE WELLEM Düsseldorf | 40213 Düsseldorf
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Hotel Schnitterhof | 59505 Bad Sassendorf
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Empfangschef – der Begriff hat schon was. Irgendwo zwischen Concierge-Routine, Allround-Organisation und einer gehörigen Portion Sozialkompetenz. Auch in Dortmund gibt es ihn, diesen eigentlich so unscheinbaren Job, der gern unterschätzt wird (klischeehafte Nebensätze über Krawatten und höfliches Nicken inklusive). Dabei: Wer im Hotel, in der Eventlocation oder der großen Klinik-Zentrale Verantwortung am Empfang übernimmt, bekommt ganz andere Nuancen des Alltags serviert. Sagen wir es frei heraus: Hier wird nicht nur die Tür aufgehalten, hier beginnt (und endet) der erste Eindruck – und damit oft der Unterschied zwischen 08/15 und „Da komm‘ ich wieder hin“.
Mit Charme allein kommt man nicht weit, jedenfalls nicht auf Dauer. Was unterschätzt wird: Die Vielschichtigkeit des Berufs. Mal Konfliktlöser, mal Beschwerdemanager, dann wieder Zahlenmensch, Dienstplaner, Aushilfspsychologe. Im Ruhrgebietsalltag, wo Mentalität und Multikulti keine Worthülsen sind, bringt der Empfangschef den Spagat zwischen Professionalität und Pragmatismus auf eine ganz eigene Bühne. Es gilt, Gäste aus 20 Nationen souverän zu begrüßen, mitten im hektischen Check-in-Marathon trotzdem die feine Kontur von Dienstleistungsqualität zu wahren.
Mir fällt auf, dass die Anforderungen in den letzten Jahren deutlich gewachsen sind – Digitalisierung lässt grüßen. Ob Buchungssysteme, Tablet-basierte Besuchersteuerung oder die charmante Intercom-Ansage am Drehkreuz: Wer hier Schritt halten will, muss bereit sein, sich einzuarbeiten, neugierig zu bleiben. Ein 0815-Klicker auf dem Frontdesk – das war mal.
Dortmund ist ehrlich, direkt, manchmal sogar ruppig. Und ja, das schlägt sich auch am Empfang nieder. Die Gäste sind bunt gemischt (Messepublikum, Kund*innen aus der Region, Fußballfans mit feuchten Augen, Geschäftsreisende im Zeitdruck). Das verlangt von Empfangsleitungen eine bemerkenswerte Flexibilität. Was viele unterschätzen: Ein Empfangschef ist selten nur der Vorgesetzte von drei, vier Mitarbeitenden. Gerade in größeren Häusern jongliert man mit einem Team, das auch mal 10 oder 15 Köpfe stark ist – Wechseldienst, Urlaubsspitzen, plötzliche Krankmeldungen inbegriffen. Und dann die klassische Situation aus persönlicher Erfahrung: Es ist Donnerstagmorgen, halb neun, der Kaffee ist alle und im Eingangsbereich türmt sich eine Reisegruppe samt Sonderwünschen. Spätestens jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen.
Kein Beruf für Schönwetter-Kapitäne. Nach meiner Beobachtung steigen viele Empfangschefs nach einer Ausbildung im Hotelgewerbe, Gesundheitsmanagement oder mit entsprechender Erfahrung ein. Akademisch muss man nicht sein, aber Organisationstalent, Stressresistenz, ein Händchen für Technik und der unvermeidliche Humor (nein, wirklich: Humor rettet Leben!) sind Gold wert. Auf der Gehaltsseite? Realistisch liegt das Einstiegsgehalt in Dortmund meist zwischen 2.700 € und 3.100 €. Mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen oder in großen Häusern sind durchaus 3.400 € bis 3.800 € möglich – darüber hinaus wird’s selten, zumindest im klassischen Angestelltenbereich. Ein paar Kollegen reden von „Trinkgeld, das manchmal die Mühe spiegelt“ – aber das ist im Ruhrgebiet eher Zubrot als Kalkulationsbasis.
Wer stehen bleibt, fällt raus – so einfach. Das Weiterbildungsangebot in Dortmund ist solide. Workshops zu digitaler Selbstverwaltung, interkultureller Kommunikation oder Beschwerdemanagement etwa, oft in Kooperation mit Wirtschaftskammern und regionalen Bildungsanbietern. Manche Arbeitgeber bauen intern auf Job-Rotation, um die Bandbreite des Betriebs zu zeigen (und damit auch Loyalität zu fördern, wenigstens ein bisschen). Zukunftssicher bleibt nur, wer bereit ist, aus Routinen auszubrechen. Und, Hand aufs Herz: Wer nicht an sich arbeitet, wird irgendwann von den Jüngeren oder den Digital-Nativ-Gästen links liegen gelassen. Oder vielleicht bin ich da zu pessimistisch.
Mein Fazit? Wer Lust auf Verantwortung, Vielfalt und tägliche Überraschungen hat, findet im Empfangsbereich der Dortmunder Betriebe eine durchaus lebendige Nische. Die Arbeit gehorcht keiner klassischen Stempeluhr und kein Tag gleicht wirklich dem anderen. Wer sich das ehrlich eingesteht, kann hier Karriere machen – auf seine ganz eigene Art. Und glaubt mir: Der Satz „Ich bin am Empfang“ hat im Ruhrgebiet ein Gewicht, das nicht auf jedem Türschild lastet.
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