Bildungsreferent Jobs und Stellenangebote in Lübeck
Beruf Bildungsreferent in Lübeck
Bildungsreferent in Lübeck: Zwischen hanseatischem Pragmatismus und pädagogischem Feingefühl
Was macht eigentlich ein Bildungsreferent in Lübeck? Wer morgens durch die Gänge der Hanse-Schulen streift oder sich in den verschachtelten Hinterzimmern einer Erwachsenenbildungseinrichtung wiederfindet, merkt schnell: Bildungsreferenten sind so etwas wie die Dirigenten im Orchester der Weiterbildung – selten im Rampenlicht, aber oft tonangebend. Das klingt etwas dramatisch, vielleicht. Aber unterschätzen sollte man diese Funktion keinesfalls, gerade weil sie von außen oft unterschätzt wird. „Ein Referent, der referiert?“, höre ich manchmal. So einfach ist es dann eben doch nicht.
Aufgaben: Was bleibt, wenn der Methodenkoffer zu ist
Einmal ganz ehrlich: Wer in Lübeck – sei es als Berufseinsteiger, erfahrener Pädagoge oder Quereinsteiger mit Didaktik-Ambitionen – an den Job als Bildungsreferent denkt, dem fliegt oft ein Sammelsurium an Begriffen um die Ohren. Teamentwicklung. Konzeptarbeit. Moderation. Aber das meiste davon spielt sich hinter den Kulissen ab: Bildungsbedarfe erkennen, regionale Besonderheiten einkalkulieren (Stichwort: maritimer Strukturwandel), Inhalte modularisieren und dabei immer ein Auge darauf haben, dass das, was man da plant, auch tatsächlich bei den Teilnehmenden ankommt. Mal Handwerksmeister, mal Motivationskünstler, dann wieder IT-Erklärbär. Klischeehaft? Vielleicht. Aber anders lässt sich diese Rolle kaum zusammenfassen.
Wer passt rein? – Menschenorientierung mit System
Wieso zieht es überhaupt Menschen auf diese Position, speziell in Lübeck? Ich glaube, manchmal ist es einfach der Mix: Die Nähe zur Wissenschaft (wer die Uni kennt, weiß, was „transdisziplinär“ bedeutet, auch wenn das Wort etwas anstrengend klingt), die Bodenständigkeit der mittelständischen Betriebe, gepaart mit einer gewissen hanseatischen Gelassenheit – oder Skepsis, je nach Blickwinkel. Bildungsreferenten brauchen eine breite „Spannweite“ zwischen Organisationstalent, Kommunikationsfreude und fachlicher Tiefe. Nicht selten stecken dahinter Lehramtsabschlüsse, Sozialpädagogen, Geisteswissenschaftler, aber eben auch Menschen mit Berufspraxis und Weiterbildungshunger. Und das alles im maritimen Klima, das Veränderungsbereitschaft beinahe obligatorisch macht – fragt mal, wie Digitalisierung hier im Schulterschluss mit Traditionsvereinen verhandelt wird.
Das liebe Geld – Ernstfall Gehaltszettel
Kaum einer spricht offen darüber, dabei interessiert es jeden: Das Gehalt. Lübecker Bildungsreferenten bewegen sich meist zwischen 2.800 € und 3.500 €, Tendenz steigend, wenn Erfahrung oder Spezialisierung und die Institution zusammenpassen. Im öffentlichen Dienst hängt ein ganzer Rattenschwanz an Tarifen und Eingruppierungen dran, bei privaten Trägern entscheidet oft das Verhandlungsgeschick oder die Auslastung – auch das muss man leider so nüchtern sagen. Reich wird hier niemand, aber arm auch nicht. Was viele außerhalb der Branche falsch einschätzen: Mit Themen wie Digitalisierung, Diversity-Management oder nachhaltiger Berufsentwicklung sind plötzlich Gehaltssprünge drin, die früher undenkbar waren. Zumindest, wenn man sich geschickt zwischen den Abteilungen zu bewegen weiß und nicht vor neuen Projektschuhen zurückschreckt.
Regionale Besonderheiten und das Lübecker Lebensgefühl
Lübeck ist keine anonyme Metropole, aber auch kein verschlafenes Provinznest. Das merkt man, wenn man morgens durch das Holstentor Richtung Arbeitsplatz läuft: Ein Ort, an dem Historie und ostseetypische Innovationsfreude aufeinanderprallen. Bildungsreferenten hier arbeiten oft an Schnittstellen – zwischen Verwaltung und Wirtschaft, Erwachsenenbildung und Integrationsprojekten, Migrantenbegleitung und Seniorenakademien. Die Stadt hat ihre eigenen Themen: Strukturwandel, Sozialraumentwicklung, der Zuzug aus Hamburg, die kleine, aber wachsende IT-Szene. Die Bildungslandschaft ist bunt, aber nicht beliebig. Wer hier die Fäden in der Hand hält – oder es zumindest versucht –, braucht Fingerspitzengefühl. Und, ich wage es zu sagen: einen ziemlich trockenen Humor. Sonst wird das mit den Gremiensitzungen ziemlich schnell ziemlich lang.
Praxis, Perspektive, persönliche Note – und die Sache mit der Berufung
Manchmal frage ich mich, warum gerade die „Umsteiger“ und Neulinge diesen Job heute spannend finden. Vielleicht, weil er mehr Gestaltungsspielraum lässt als manch andere pädagogische Profession? Oder weil man in Lübeck tatsächlich etwas bewegen kann, wenn man die richtigen Leute zusammenbringt? Tatsache ist: Wer als Bildungsreferent arbeitet, betreibt gesellschaftliches Feintuning. Zwischen Excel-Tabellen, Flipcharts und Rollenspielen. Klar, Erfolge merkt man selten nach der ersten Unterrichtseinheit – Bildung dauert eben. Aber wer sich von Rückschlägen und Ministeriums-Mails nicht gleich entmutigen lässt, findet hier einen Job, der näher am Puls der Stadt liegt, als es die meisten ahnen. Der Rest? Ganz persönlich: Eine Prise Agilität, ab und an ein Abend am Hafen – und das eigenwillige, aber herzliche Lübecker Publikum. Was will man mehr?