Orthopädie Dr. med. Hartmut Gaulrapp | 80331 München
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Universitätsmedizin Göttingen | 37083 Göttingen
Medivision Trägergesellschaft mbH | 37083 Göttingen
Doc PersonalBeratung GmbH | 36088 Hünfeld
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Wer sich heute überlegt, als Arztsekretär oder -sekretärin in Kassel (ja, mitten in Nordhessen – nicht nur Documenta und Herkules, sondern auch ein ganz eigener medizinischer Mikrokosmos) durchzustarten oder neu einzusteigen, sollte wissen: Dieser Beruf ist alles, nur nicht eindimensional. Immer noch hält sich draußen das Klischee der „stummen Verwaltungsflüsterer“, die irgendwo im Hintergrund Formulare abheften und Befunde tippen. In Wirklichkeit ist der Alltag im Arztsekretariat eine Mischung aus organisatorischem Kraftakt, diplomatischem Drahtseilakt und einer Portion technischer Finesse. Ohne Scheu vor Verantwortung, so viel kann man vorwegnehmen, bleibt man auf der Strecke – und das gilt heute wohl doppelt, wenn man sich die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen anschaut.
Fangen wir bei den Aufgaben an: Wer morgens das Sekretariat in einer Kasseler Praxis oder im Klinikum betritt (Kittelpflicht adé, aber höfliche Distanz und Übersicht sind Pflicht), landet in einem Maschinenraum, der das medizinische Schiff am Laufen hält. Patientendaten managen? Geschenkt – wäre da nicht seit Monaten diese gefühlt tägliche Umstellung bei der digitalen Patientenakte. Arztbriefe, Terminkoordinierung, Kommunikation mit Krankenkassen oder Laboren? Klar, aber das alles oft parallel zum Klingeln des Telefons und mit einem Auge auf das nächste Webinar des Softwareanbieters. Es ist tatsächlich so: Was vor wenigen Jahren noch ein ordentlicher Papierstapel war, ist heute ein digitaler Dschungel mit oft ziemlich widerspenstigen Programmen. Aber, ganz ehrlich, die besten Arztsekretärinnen und -sekretäre in Kassel schwören auf ein Grundrezept: Gelassenheit – vorzugsweise in homöopathischen Dosen, aber regelmäßig angewendet.
Jetzt zum Punkt, der viele interessiert, vielleicht sogar umtreibt: das Geld. Kassel ist keine Großstadt mit exorbitantem Lohnniveau, aber: Im Vergleich zu anderen mitteldeutschen Regionen sieht es nicht übel aus. Wer als Einsteiger oder mit ein paar Berufsjahren in einer Praxis anfängt, kann – je nach Größe und Art der Einrichtung – mit etwa 2.500 € bis 2.900 € rechnen. Wer die große Klinikluft schnuppern will, darf sich mit Zusatzqualifikationen und Erfahrung auch langsam an die Marke von 3.000 € bis 3.400 € herantasten. Natürlich gibt’s wie überall auch Ausreißer nach oben und unten. Die „alten Hasen“ im Haus haben ihre Nervenstärke und Multitasking-Kompetenz ebenfalls gut vergolten gesehen – wobei ein bisschen mehr Wertschätzung in Form von Gehalt durchaus wünschenswert wäre. Aber das sage ich nicht nur als Berufsbetrachter, sondern aus zahllosen Frühstückspausen-Einblicken heraus.
Was viele unterschätzen: Kein Arbeitsplatz im Kasseler Gesundheitswesen gleicht dem anderen. Während in den Gesundheitszentren im Vorderen Westen oder an der Wilhelmshöhe ein eher urbaner, manchmal fast „privatpraxischer“ Ton herrscht, regiert in Randlagen – etwa in Rothenditmold oder Waldau – eine ganz eigene Mischung aus Bodenständigkeit, Improvisation und, ja, gelegentlicher Frustresistenz. Das Patientenklientel? Von „inkognito-Promi bis Sozialfall“ ist alles vertreten. Die größte Herausforderung dabei bleibt die Balance: Was tue ich, wenn das System wieder hängt, da draußen im Wartezimmer die Stimmung kippt und mein Chef noch schnell drei Briefe diktiert, am liebsten gestern?
Drehen wir den Blick kurz Richtung Technik und Weiterbildung: Wer meint, nach der Ausbildung käme Routine – Irrtum. Seit Einführung der Telematikinfrastruktur und der allfälligen Digitalisierung gehört Aufgeschlossenheit zu technischen Neuerungen quasi zur Grundausstattung. Kaum ein Quartal vergeht, ohne dass neue Abrechnungsmodi, Formulare oder Datenschnittstellen eingeführt werden. Sich dem zu verweigern? Bringt wenig, außer längeren Arbeitstagen – die Erfahrung lehrt: Wer sich fortbildet, bleibt gelassener und oftmals auch bei der Gehaltsverhandlung vorn. In Kassel gibt es regelmäßig praxisnahe Schulungen – teils sogar im entspannten kollegialen Rahmen (ich sage nur: Fördervereine, regionale Fortbildungszentren – die kennen meist die echten Baustellen und nicht nur die bunten Broschüren).
Bleibt die Frage: Ist der Job denn krisensicher? Nun, das Gesundheitswesen ist robust, Krisen kommen eher von innen als von Konjunktur oder Automatisierung. Und ja, ab und an fragt man sich abends: „Tue ich mir das weiter an?“ Aber dann gibt es diese Tage, an denen man merkt – ohne diesen Beruf liefe der Laden nicht. Menschlich wie organisatorisch. Ob das jetzt schon ein Grund für Pathos ist? Wahrscheinlich nicht. Aber ein gutes Gefühl am Ende des Tages – das zumindest bleibt fast immer. Und genau darum sitzen viele eben am nächsten Morgen wieder da, zwischen Faxgerät (ja, gibt’s noch!) und Kaffeetasse, bereit für das nächste medizinische Abenteuer, wie groß oder klein es auch sein mag.
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