Arztsekretär Jobs und Stellenangebote in Stuttgart
Beruf Arztsekretär in Stuttgart
Arztsekretär in Stuttgart – mehr als nur Tippen und Termine
Da sitzt man also, zwischen Patientenkarten und dem dezenten Summen des Kopierers – und fragt sich manchmal: Was genau macht eigentlich den Beruf der Arztsekretärin oder des Arztsekretärs im Großraum Stuttgart so besonders? Wer glaubt, hier ginge es bloß um das Abtippen von Arztbriefen oder den obligatorischen Kaffee für den Chefarzt, der irrt – und zwar gewaltig. Es ist ein Job, der Organisationstalent verlangt, dazu Diskretion, schnelle Auffassungsgabe und: ein dickes Fell. Nicht nur metaphorisch, sondern – Hand aufs Herz – manchmal leider auch real.
Der typische Alltag? Eher ein kleiner Hindernisparcours als eine monotone Pflichtübung. Zwischen neuen Datenschutzvorgaben, konstanter Digitalisierung und dem unnachgiebigen Fragetango von Patientinnen mit Smartphone-Passionsinteresse bleibt wenig Raum für Routine. Klar, man lernt das medizinische Fachchinesisch irgendwann auswendig – und lacht vielleicht heimlich über manche Diagnose. Aber dann kommt ein anspruchsvoller Patient, die Chefin mit einer „ganz dringenden“ Anfrage und das Telefon, das partout nicht aufhören will zu klingeln. Wer hier mithalten will, braucht Multitasking-Qualitäten. Aufgabe: Patientenakten verwalten, Termine koordinieren, Briefe erstellen – alles gleichzeitig. Und das Herzstück, die elektronische Patientenakte, ist längst nicht immer so intuitiv wie die Werbeflyer versprechen.
Und doch – so trocken medizinische Dokumentation oft klingt, in Stuttgart hat sie dann doch noch ihre ganz eigenen Kniffe. Die Region ist medizinisch gut versorgt, Kliniken und Praxen buhlen um organisatorisches Talent. Ich sage es so: Wer den Begriff „Arztsekretärin“ einmal auf einer Fachtagung in Stuttgart erwähnt hat, kennt den stummen Respekt, den man im Kollegenkreis plötzlich bekommt. Kein Wunder, die Anforderungen sind knackiger geworden: Fremdsprachkenntnisse? Helfen. Medizinische Grundkenntnisse? Lassen in der Praxis den Puls seltener steigen. Kommunikation? Geht eh nur mit Fingerspitzengefühl. Und klar – so mancher Arzt glaubt bis heute, die handgeschriebene Notiz im Rand der Patientenakte wäre pure Magie, die „die Sekretärin schon versteht“.
Was den Reiz in Stuttgart ausmacht? Vielleicht ist es diese Mischung aus alteringesessenen Praxen in der Weststadt und hochmodernen Großkliniken am Rand der Stadt. Die Spanne an Arbeitsfeldern ist breiter als viele denken: Onkologische Zentren, chirurgische Kliniken, Facharztpraxen, MVZ – überall werden Leute gesucht, die den Überblick behalten. Die Honorierung? Zwischen 2.800 € und 3.500 € ist alles drin, je nach Erfahrung, Einrichtung und Verantwortungsbereich. Wer in eine Uniklinik wechselt, kommt nicht selten an die 3.600 €. Privatpraxen oder spezialisierte Fachärzte zahlen gerne auch mal darüber. Interessant dabei: Gerade Stuttgarter Arbeitgeber setzen neuerdings stärker auf Zusatzqualifikationen, etwa bei IT-Kenntnissen oder Sprachkompetenzen. Wer also digitale Ablagen nicht scheut oder fließend Englisch spricht, hat es in Bewerbungsgesprächen deutlich leichter.
Aber: Es gibt Schattenseiten. Der Arbeitsmarkt ist angespannt. Praxen in Randlagen klagen über Nachwuchssorgen, während große Häuser im Zentrum kaum konkurrenzfähige Gehälter bieten. Gleichzeitig wächst der Druck durch Digitalisierung. Wer hier nicht am Ball bleibt, schiebt mehr Überstunden als einem lieb ist – Gesundheitsbereich hin oder her. Weiterbildung ist also mehr als Kür; vielmehr eine Notwendigkeit. Die Uniklinik Stuttgart etwa experimentiert mit neuen Fortbildungsmodulen, wie etwa der Einführung in medizinische Dokumentationssoftware. Eigeninitiative wird honoriert, auch von den Ärzten, die ansonsten nicht unbedingt für ihre spontane Wertschätzung bekannt sind – Stichwort: „Dafür sind Sie doch da...“
Kurzum: Wer jetzt neu einsteigt oder umsteigen will, begegnet in Stuttgart einer Szene mit viel Tradition, aber auch ordentlich Bewegung. Es ist kein Beruf für reine Verwalter oder Kaffeekocher. Für Menschen, die nicht jeden Tag dasselbe erleben möchten, bringt diese Rolle den Nervenkitzel der Improvisation. Und manchmal, da verlässt man die Praxis abends, und denkt sich: Heute war der Laden wirklich am Laufen. Das ist dann – für einen Moment zumindest – mehr wert als jede Lohnerhöhung.