Macromedia Akademie GmbH | 20095 Hamburg
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Stiftung Mensch | Meldorf
HeyJobs GmbH | 20095 Hamburg
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Ist das eigentlich ein Beruf oder mehr so ein Lebensgefühl? Wer einmal hinter die Kulissen der Kieler Werbe- und Marketingkommunikationsszene geschaut hat, weiß: Beides. Man sitzt nicht nur am Rechner und jongliert mit Claims. Manchmal hat man mehr mit Kapitänsmützen, Start-ups aus dem Hinterhof oder traditionsreichen Mittelständlern zu tun als einem lieb sein kann. Doch dazu gleich mehr – ein kleiner Blick durchs Fernrohr, bevor man sich kopfüber ins Geschehen stürzt.
Ehrlich, hier riecht’s nicht nach Großraumbüro-Mief wie in Werbehochburgen zwischen Main und Spree. Kiel tickt anders. Wer im Norden Kommunikation gestaltet, merkt rasch, dass Projekte nicht am Reißbrett entstehen. Es geht oft um Dialoge: lokale Marken, die sich neu erfinden wollen; Kulturbetriebe, die nicht ins Hintertreffen geraten möchten; „Digital Natives“ – und dann wieder Traditionshandwerk mit Eigensinn. Gerade Berufseinsteiger bemerken schnell, wie rasch sie hier Verantwortung übernehmen dürfen – nicht selten, weil der Sprung ins kalte Wasser schlicht dazugehört. Die Aufgaben? Von klassischer Werbekampagne bis Social-Media-Strategie, von Event-Idee bis Contentmarketing – nichts, was sich einfach von der Stange erledigen ließe.
Jetzt aber Butter bei die Fische. Das Einstiegsgehalt liegt in Kiel oft zwischen 2.400 € und 2.800 €. Wer schon Berufserfahrung mitbringt, kann auf 3.000 € bis 3.600 € schielen. Klingt auf den ersten Blick nett, ist aber eine Herausforderung, wenn man an den Wandel des Agenturumfelds denkt: Es wird gespart, digitalisiert, verdichtet – und irgendwann schleicht sich der Gedanke ein, ob die Kreativität zwischen Deadline und Kunden-Feedback nicht auf der Strecke bleibt. Ich höre das häufiger: „Wird unsere Arbeit überhaupt verstanden?“ oder: „Wieviel Freiraum bleibt, wenn alles messbar sein muss?“ Vielleicht etwas melancholisch – aber ehrlich. Wer durchhält und sich nicht beirren lässt, erlebt dafür erstaunlich flache Hierarchien und die Chance, sichtbar zu werden. Und Sichtbarkeit ist in diesem Metier kein kleines Pfund.
Es gibt sie, die kleinen Unterschiede. Wer aus anderen Regionen kommt, wundert sich gern, wie geradlinig und skeptisch Auftraggeber hier auftreten. Plattes Werbe-Blabla funktioniert selten. Man verlangt Substanz, Authentizität, manchmal auch ein paar handfeste Zahlen. Wer also glaubt, mit schicken Konzepten allein zu punkten, merkt: In der Fördestadt braucht es mehr Bodenhaftung. Ich erinnere mich an ein Projekt für eine regionale Handwerksmarke – am Ende zählte nicht das hippe Video, sondern die ehrliche Story dahinter. Kontakte entstehen oft außerhalb offizieller Termine, gerne mal bei Regen an der Kieler Hörn oder bei einem Kaffee in der Fabrikstraße. Wer das schätzt, bleibt.
Was viele unterschätzen: Kiel investiert – nicht nur in Hochschulabsolventinnen und -absolventen, sondern auch in Weiterbildungen, die sich lohnen. Von Digitalstrategien bis Nachhaltigkeitskommunikation, von Storytelling bis Mediaplanung – wer lernhungrig bleibt, findet ein überraschend breites (wenn auch nicht immer perfekt organisiertes) Angebot. Ich habe den Eindruck, dass sich der Markt genau darüber sortiert: Wer offen für Neues ist – DSGVO, KI, regionale Besonderheiten, Nachhaltigkeit! – dem bieten sich Nischen, von denen andere Städte nur träumen. Man muss es halt wollen.
Marktveränderungen kommen in Kiel nicht wie Tsunamis, sondern wie ein stetes Steigen des Wasserpegels: schleichend, manchmal unaufhaltsam. Die Nähe zur Hochschule bringt frische Impulse, digitale Transformation drängt selbst klassische Werber zu TikTok-Strategien und Bewegtbild. Wer jetzt erst einsteigt, spürt diesen Wandel – und zugleich eine Art norddeutsches Beharrungsvermögen, das so lange skeptisch prüft, bis ein Trend nicht mehr wegzudiskutieren ist. Schwimmen oder kentern? Vielleicht beides. Wer hier flexibel bleibt, Humor mitbringt und keine Berührungsängste mit neuen Tools oder Themen hat, findet seinen Weg. Und wenn dann Wind und Regen den Feierabend verhageln? Dann hilft oft ein ehrlicher Schnack mit Kollegen – oder ein Blick über die Förde, der einen an das große Ganze erinnert.
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